Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
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menden Mittwoch. Ich
bin auch davon überzeugt, dass viele heute hier anwesende Kolleginnen und
Kollegen an dieser Eröffnung teilnehmen werden.
Ich möchte
mich abschließend eigentlich auch bei den Kolleginnen und Kollegen des Archivs
sehr bedanken, die gerade in den letzten Monaten im Zuge dieser Umzugsarbeiten
in ganz besonderer Art und Weise belastet waren. Ich denke nur daran, dass in
der Zeit von Juni bis September mehr als 200 Lkw mit Archivmaterialien von
den früher insgesamt elf verschiedenen Standorten an den neuen Standort im
Gasometer transportiert wurden, und das sind erst 20 Prozent der
Gesamtarchivbestände!
Also man kann
sich vorstellen, dass die Kolleginnen und Kollegen im Archiv hier noch sehr
viel Arbeit vor sich haben und ich möchte ihnen auch von dieser Stelle aus ein
herzliches Dankeschön sagen und wünsche ihnen für die weitere Arbeit viel
Erfolg! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Wir kommen
nun zur Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene
Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag des Herrn Berichterstatters zustimmen,
die Hand zu heben. - Das ist einstimmig angenommen.
Es gelangt
nunmehr Postnummer 37 (PrZ 161/01-M07) der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Wiener Filmarchiv der
Arbeiterbewegung.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GR Vitouch, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GR Elisabeth Vitouch: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich bitte um
Zustimmung zu diesem Antrag.
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GR Ringler. Ich erteile es ihr.
GR Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Sie merken,
wir haben im letzten Kulturausschuss einiges an Arbeit gehabt und auch dieser
Akt hat uns Kopfzerbrechen bereitet. Deshalb nämlich, weil wir dem Akt
entnehmen mussten, dass der Verein Wiener Filmarchiv der Arbeiterbewegung bis
vor ganz kurzer Zeit einen Kassier hatte, der auch die GRÜNEN in ihrer
Geschichte schon des Öfteren beschäftigt hat.
Herr Dior
Zahnt, der Ihnen vielleicht auch ein Begriff ist, hat in den letzten Jahren
einiges an Staub aufgewirbelt und ist rechtskräftig wegen Untreue verurteilt.
Uns geht es nicht so sehr darum, jetzt alle Leute, die ansuchen, auf ein
Leumundszeugnis zu prüfen, sondern darauf hinzuweisen, dass die Optik besonders
schlecht ist, wenn jemand wegen Untreue verurteilt ist und Kassier eines
Vereins ist. Das werden Sie alle verstehen und offensichtlich hat unser Druck
auch dazu geführt, dass der Herr Zahnt nunmehr seine Funktion zurückgelegt hat.
Das freut uns,
denn in diesem Fall können wir diesem Akt mit wesentlich leichterem Herzen
zustimmen.
Uns ist ja an
und für sich die Geschichte der Arbeiterbewegung durchaus ein Anliegen und wir
halten es auch für sinnvoll, diese aufzuarbeiten. Natürlich bleiben ein paar
Fragen offen, zum Beispiel, ob es sich hier nicht um eine Verdoppelung der
Arbeit des Filmarchivs handelt, einer Institution, die seit vielen Jahren sehr,
sehr gute Arbeit leistet und chronisch unterdotiert ist. Und ich hoffe sehr und
rege das auch hiermit an, dass das Wiener Filmarchiv der Arbeiterbewegung doch
ermutigt wird, auch mit dem Filmarchiv zusammenzuarbeiten und es hier nicht zu
einer Verdoppelung der Tätigkeiten kommt. Das scheint uns deshalb auch wichtig,
weil die Arbeit mit altem Filmmaterial ja eine durchaus qualifizierte ist und
wir schon hoffen, dass hier auch entsprechend darauf geachtet wird. Insofern
werden wir sehr, sehr genau beobachten, wie sich das Filmarchiv der
Arbeiterbewegung in den nächsten Jahren entwickeln wird und werden unsere
Zustimmung bei eventuellen weiteren Subventionsansuchen auch davon abhängig machen,
ob hier die entsprechenden Kriterien, die wir auch sonst einfordern,
eingehalten sind.
Was ich mir
schon wünschen würde, lieber Herr Kulturstadtrat, wäre, dass du vielleicht auch
diesen Akt zum Anlass nimmst, noch etwas genauer hinzuschauen, welche Akte wir
im Kulturausschuss auf den Tisch bekommen, auf dass wir von der Opposition
nicht auf derartige unangenehme Tatbestände hinweisen müssen. Ich glaube, die Demut
vor dem Wähler sollte nicht überstrapaziert werden. - Danke. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
gemeldet ist Herr GR Dr Salcher. Ich erteile es ihm.
GR Dr Andreas Salcher (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr
Stadtrat!
Dieser Akt hat
drei Aspekte, einen personellen, einen sachlichen und einen politischen. Ich
fange einmal mit dem wichtigsten an und das ist natürlich der sachliche.
Das
österreichische Filmarchiv, das von der Stadt Wien mit
1,2 Millionen S für die wichtige Aufgabe der Archivierung des
gesamten österreichischen Films dotiert wird und sich zu Recht in der
Öffentlichkeit immer wieder darüber aufregt, dass das viel zu wenig Geld ist,
weil es seine Aufgabe sehr, sehr ordentlich und äußerst kompetent und auch
überparteilich macht, wäre ja an und für sich das zuständige Institut dafür.
Wenn also schon 1 Million zusätzliches Geld zur Verfügung steht, dann wäre
es doch logisch, dieser Institution, die unter chronischem Geldmangel leidet,
diese 1 Million zu geben.
Und jetzt sage ich
Ihnen dazu, ich habe überhaupt nichts dagegen, sich mit der Geschichte der
Arbeiterbewegung auch im Film auseinander zu setzen, aber das Logische wäre ja
gewesen, ein begrenztes Projekt
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