Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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werden, beim niedergelassenen Arzt
zu den selben Konditionen wie beim Gesundheitsamt diese Impfaktionen
durchzuführen. Wir haben das immer wieder bei den Grippeaktionen und sehen das
auch bei der FSME-Impfung, dass die Impfungen im Gesundheitsamt wesentlich
günstiger angeboten werden. Das ist eigentlich eine ungerechtfertigte
Konkurrenzierung des niedergelassenen Bereichs. Da wird man sich sicherlich auf
Dauer etwas einfallen müssen.
Es gibt nicht nur Aktionen,
die entweder von der Gemeinde oder vom Bund bezahlt werden oder wo diese etwas
dazuzahlen, sondern es gibt gerade bei der Zeckenaktion die Möglichkeit, dass
Industrie, Ärzteschaft, Apothekerschaft und auch Krankenkasse Aktionen
finanzieren.
Ich fordere die Stadt Wien
auf, in Hinkunft bei solchen Vorsorgeimpfungen für die Erwachsenen
flächendeckend Maßnahmen durchzuführen! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GR Klicka, bitte.
GR Marianne Klicka (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Meine
Damen und Herren!
Auch ich als Gesundheitspolitikerin bin sehr froh
darüber, dass diese Polioimpfung nun gemeinsam mit der
Diphtherie-Tetanus-Impfung als Stichimpfung angeboten wird, und zwar im
Gegensatz zu den vorherigen Stichimpfungen um 150 S billiger.
Herr GR Kowarik hat gemeint, es wäre natürlich auch
für die Erwachsenen nach dem 15. Lebensjahr, denn bis dahin sind die
Kinder und Jugendlichen alle durch das Impfkonzept vollkommen kostenlos mit
Vorsorgeimpfungen geimpft, wünschenswert, dass sie diese Impfungen erhalten
können.
Es war nur so, dass bereits im Jahr 2000
12 Milliarden S der MA 15 an Arzthonoraren ausgegeben werden
mussten. Sie wissen selbst, bei dem Budget und den Belastungen, die von Seiten
des Bundes auf uns zugekommen sind, dass wir diesen Betrag nicht noch weiter
ausdehnen können.
Die relativ günstige Impfung im Wert von 150 S
an den öffentlichen Impfstellen soll nicht als Konkurrenz betrachtet werden,
sondern wir sehen darin, dass all jenen, die sich eben keine teuren Impfungen
beim niedergelassen Arzt, der vielleicht mehr dafür verlangt, leisten können,
diese Impfungen von der Stadt Wien angeboten werden. Wir sind auch daran
interessiert, die Menschen zur Vorsorge zu erziehen und eine hohe
Durchimpfungsrate durch das billige Angebot zu erreichen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für die Postnummer 57 ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Dies ist mit Stimmenmehrheit so angenommen.
Die Postnummer 58 (PrZ 26/01-GGS)
betrifft einen Vertragsabschluss zwischen dem KAV und der Gesiba bezüglich
Anmietung von Personalwohnungen in Wien 12, Arndtstraße 63-73.
Frau GR Klicka, bitte, als Berichterstatterin.
Berichterstatterin GR Marianne Klicka: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden
Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GR Mag Schmalenberg, bitte.
GR Mag Heidrun Schmalenberg (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Im
vorliegenden Geschäftsstück geht es um einen Vertrag zwischen dem KAV und der
Gesiba, der Gemeinnützigen Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft. Es handelt
sich um ein Objekt in der Arndtstraße im 12. Bezirk, wo die Gesiba ein
Sozialzentrum errichtet. In diesem Sozialzentrum werden mehrere Einrichtungen
beheimatet sein, eine Behindertentagesstätte und Wohngemeinschaft, ein
Gesundheits- und Sozialzentrum, ein geriatrisches Tageszentrum, sowie
Seniorenwohngemeinschaften und auch 56 Personalwohnungen sollen in diesem
Komplex für das Kaiser-Franz-Josef-Spital untergebracht werden.
Interessant
ist bei diesem Akt, dass erklärt wird, dass das Personalwohnheim, das sich
direkt auf dem Gelände des Kaiser-Franz-Josef-Spitals befindet und
69 Wohneinheiten beinhaltet, aus betriebswirtschaftlichen Gründen
aufgelassen wurde. Wir rechnen aus, dass durch diese Rochaden in Zukunft um
13 Personalwohnungen weniger für die Mitarbeiter des KFJ zur Verfügung
stehen werden. Das alleine würde uns noch nicht dazu bewegen, diesem
Geschäftsstück nicht zuzustimmen, denn wir haben von GenDior Hauke erfahren,
dass auf der einen Seite eine Reduzierung der Personalwohneinheiten, aber auf
der anderen Seite auch eine Modernisierung dieser Wohneinheiten vorgesehen ist.
Das ist durchaus zu begrüßen.
Es wird aber in
diesem Akt auch angeführt, welche Personalentwicklungen sich in Zukunft im KFJ
durch die diversen geplanten Veränderungen ergeben werden. Es werden
245 Mitarbeiter durch die Errichtung des Geriatriezentrums Favoriten
inklusive Akutgeriatrie im KFJ eine neue Arbeitsstätte finden. Darüber hinaus
ist die Übersiedlung einer Einrichtung des Preyer'schen Kinderspitals in das
KFJ geplant. Auch dadurch entsteht ein erhöhter Bedarf an Personalwohnungen.
149 Wohneinheiten im Preyer'schen Kinderspital werden nicht mehr zur
Verfügung stehen. Übrigens, diese 149 Wohneinheiten im Preyer'schen
Kinderspital wurden erst im Jahr 2000 um teures Geld saniert. Gleichzeitig wird
das Schulinternat des Preyer'schen Kinderspitals aufgelassen, sodass auch die
Schüler im zukünftigen Personalwohnhaus in der Arndtstraße unterzubringen sind.
Nun verfügt das KFJ derzeit lediglich
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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