Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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die sofortige
Abstimmung verlangt.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die diesen Antrag unterstützen wollen, die Hand zu erheben. -
Dieser Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit erreicht und ist daher nicht
angenommen.
Es liegt hier
noch ein Ersuchen an das Kontrollamt vor, das auch von der ÖVP eingebracht
wurde. Dieses Ersuchen hat die erforderliche Anzahl der Unterschriften und wird
daher weitergeleitet.
Es gelangt
nunmehr Postnummer 88 (PrZ 278/01-GWS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Verkauf von Teilflächen der
Liegenschaften in der KatG Meidling an die WVD-Werbeservice Ges.m.b.H.
Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn GR Schieder, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
GR Andreas Schieder: Ich
bitte auch hier um Zustimmung.
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Madejski. Ich erteile
es ihm.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ganz kurz zu
dem Akt: Es ist typisch Wien, weil Wien etwas anders ist. Ich fahre an diesem
Gebiet, welches nun verbaut oder neu bebaut werden soll, fast jeden Tag vorbei,
und das seit Jahren. Interessant ist, wenn wir heute diesen Kauf beschließen,
Folgendes.
Wie dieses
Projekt im Jahre 1988 ursprünglich im Bauausschuss in Meidling vorgestellt
wurde, gab es in Zeitungen, sowohl im "Bezirksjournal" und im
"Stadtjournal" als auch im "Wiener Blatt" der SPÖ, große
Überschriften: Das wird das neue IMAX-Kino. Das ist uns als das Kino, natürlich
auch mit Büros und sonstigen Dienstleistungen, vorgestellt worden. Es ist schon
damals im Bezirk gegen unsere Stimmen beschlossen worden.
Nun wird es
ein reines Bürohaus. Dagegen gäbe es an sich nichts einzuwenden, nur sind wir
der Meinung, dass es nicht unbedingt notwendig ist, gerade dort den zweiten
Teil, den nördlichen, ebenfalls relativ hoch zu verbauen. Es ist deswegen aus
stadtplanerischen, aber vor allem aus Stadtbild-Gründen eigentlich ein - möchte
ich fast sagen - bautechnisches Verbrechen. Denn die wunderschönen Häuser
entlang der Schönbrunner Straße werden durch diesen Neubau, vor allem den
Hochbau, konterkariert und optisch eigentlich zerstört.
Aber der
gravierende Grund dafür, dass wir nicht zustimmen, ist folgender. Es gibt bei
diesem neuen Bürobau nicht einen einzigen Parkplatz. 85 Parkplätze müssten
laut Gesetz bei dieser Größe als Pflichtstellplätze geschaffen werden, aber es
wird dort keinen einzigen Parkplatz geben. Auf Anfrage unserer Fraktion in der
letzten Bezirksvertretung hat Herr BV Hezucky mitgeteilt, dass es stimmt, dass
es dort keinen einzigen Parkplatz gibt - und das bei einem Bürohaus, in dem
dann auch noch Gerichte oder andere Dienstleister unterkommen werden.
Es ist seitens
des Betreibers geplant, dass die Garage im U 4-Center nebenan benützt
wird, weil diese ohnehin permanent leer sei. Ich muss dazu sagen - wir haben
dort Mieter gefragt, wir haben dort selbst öfters zu tun -, es ist nicht
richtig, dass diese Garage leer ist. Sie ist in den Anfangsjahren, bis vor drei
oder vier Jahren, nur sehr schlecht, nur sporadisch benutzt und nicht
angenommen worden, wahrscheinlich aus technischen Gründen, weil die Einfahrt
nicht optimal war. Sie ist jetzt durch Dauermieter und die Kurzparkmieter im
unteren Geschoß relativ gut ausgelastet, das ist ein permanentes Kommen und
Gehen.
Daher glauben
wir nicht, dass dort die Parkplatzsituation, und zwar die verschlechterte und
verschlimmerte Parkplatzsituation auf Grund des Neubaus, durch diese
Kurzparkzone in der derzeit bestehenden U 4 aufgefangen werden kann. Wir
werden zusätzlichen Verkehr bekommen, das ist überhaupt keine Frage. Daher wäre
die Verbauung zwar gerechtfertigt gewesen, es kann aber sehr oft etwas kleiner
und etwas weniger durchaus mehr sein.
In diesem
Sinne werden wir diesem Projekt nicht zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter
GR Andreas Schieder: Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Es geht bei
dem gegenständlichen Geschäftsstück um den uns allen bekannten
U 4-Parkshop Meidling, gelegen bei der U-Bahn-Station "Meidlinger
Hauptstraße". Es geht auch um den stadteinwärts gewandten Teil, der, wie
auch der Vorredner zugegeben hat, jetzt durchaus ein Geschäftsteil ist, der
nicht in absolut optimaler Form genutzt wird. Es ist auch der Busbahnhof
betroffen, oder der Stellbereich, von dem aus die Busse abfahren.
In diesem
Sinne ist es durchaus begrüßenswert - und ich denke, das ist auch ein Grund,
diesem Geschäftsstück zuzustimmen -, dass eine Erweiterung des
U 4-Parkshops, eine Erweiterung des gesamten Gebiets um diese Fläche,
letztendlich zu einer Erneuerung führt, zu einem zusätzlichen Schub, zu einer
Verbesserung der dortigen Struktur und auch zu einer Verbesserung der Situation
am Heimweg aus der U-Bahn-Station.
In diesem
Sinne bitte ich Sie daher um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung, wobei ich die Anwesenheit von mehr als der Hälfte
der Gemeinderatsmitglieder feststelle.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte daher jene
Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. -
Dies ist gegen die Stimmen der Freiheitlichen ange-
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