Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Ihrerseits ist. (StR Karin Landauer: Das kann ich schon nicht
mehr hören!)
Nun zu dem Akt
selbst. - Die MA 48 vollzieht und vollbringt wichtige Leistungen für die
Stadt Wien, für die Bürger dieser Stadt und auch für das Image dieser Stadt.
Zur Bereitstellung dieser Leistungen ist es unsere Verpflichtung, die optimalen
Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen. Wir wissen, dass die MA 48
ihre Aufgaben schon des Längeren unter schlechten Bedingungen, unter
suboptimalen Bedingungen erfüllt, weil ihre Räumlichkeiten zu eng geworden
sind, weil dort nicht genug Abstellplätze vorhanden sind und weil auch nicht
genug Platz zur Verfügung steht für die zusätzlichen Aufgaben, die die
MA 48 in der Vergangenheit übernommen hat, und auch für die zusätzlichen
Aufgaben, die in Zukunft auf die MA 48 zukommen.
Das alles sind
Aufgaben, die nicht nur mit der Sauberkeit dieser Stadt zu tun haben, sondern
das ist der wichtige und gelebte Beitrag zum Umweltschutz in dieser Stadt. Es
ist uns allen sehr wichtig, dass mit den Abfallstoffen, mit dem Mist dieser
Stadt, mit dem, was im Wohlstand zurückbleibt, auch eine sinnvolle Entsorgung gemacht
wird.
Daher braucht
die MA 48 eine Mehrzahl an Büroflächen. Deswegen braucht die MA 48
Flächen für die betriebliche Nutzung und den Winterdienst-Lagerplatz, sie
braucht Abstellflächen für ihre Lkw, sie braucht Abstellflächen für skartierte
Fahrzeuge, sie braucht Platz für ein Erdenwerk zur Kompostvermarktung, sie
braucht Platz für Altautorecycling, sie braucht Platz für die sehr wichtige
Recycling- und Entsorgungsaufgabe bei Altelektrogeräten, sie braucht Platz für
ihren Flohmarkt, sie braucht Platz fürs Abstellen von Mulden und für viele
andere dieser Aufgaben. Das ist genau das, was Wien zur Umweltmusterstadt und
zur sauberen Stadt macht.
Daher möchte
ich jetzt gerne auch noch zur gegenständlichen Fläche ein paar Fakten nennen,
weil sich hier einige der Vorredner sehr krass verrechnet haben und sich auch
im Aktenstudium mehr als Kriminalinspektor denn als sorgfältiger Aktenstudierer
gesehen haben. Daher erlaube ich mir hier noch einmal, in der Folge die Fakten
zu besprechen.
Es geht dort
um ein Ausmaß von 139 987 Quadratmetern an Fläche. Auf dieser Fläche
befinden sich zwei Bürogebäude, die die Stadt Wien übernehmen wird. Eines
dieser Bürogebäude - das größere - ist bestandsfrei und wird von der Stadt Wien
besiedelt, das kleinere - das sechsgeschoßige - wird auf zehn Jahre vermietet,
wobei dort eine Monatsmiete von 460 000 S indiziert ausgemacht worden
ist, zuzüglich der Betriebskosten. Allein daran sieht man schon, dass hier
nicht zu minder, sondern durchaus sehr kostengünstig für die Stadt Wien
verhandelt wurde.
Wenn wir des
Weiteren über den Kaufpreis sprechen, so müssen wir auch den Wert abziehen, den
diese zwei Liegenschaften, diese zwei Gebäude haben, weil es nur dann eine
sinnvolle Quadratmeterrechnung ist. Alles andere ist eine falsche Rechnung.
Wenn man das richtig berechnet, dann kommen nicht einmal 2 000 S als
Quadratmeterpreis heraus. Das ist als extrem günstig zu bezeichnen, weil alle
andere Stellen sagen, dass in dieser Lage ein Grundstückspreis von
2 500 S bis zu 4 000 S der übliche Preis ist. Damit sehen
wir auch, dass wir hier auf Grund der Größe der Fläche ein sehr gutes Geschäft
gemacht haben.
Zur Sanierung
möchte ich nur noch einmal in Erinnerung rufen, dass natürlich vereinbart
worden ist, dass der Verkäufer die Verantwortung dafür trägt, uns ein
bestandsfreies und saniertes Grundstück zu übergeben, so wie es üblich ist,
wenn jemand ein Grundstück kauft. Die Frage ist dann nicht, welche Rechtsform
man zur Garantierung der Übernahme dieser Kosten wählt, sondern das Wichtige
ist, dass dafür vorgesorgt ist, dass die Stadt als Käufer schadlos gehalten
wird. Zur Schadloshaltung sind auf einem Treuhandkonto für ebendiese Arbeiten
150 Millionen S des Kaufpreises "geparkt", damit genau das
nicht passieren kann, was immer wieder angesprochen wird.
In Summe
möchte ich noch einmal zusammenfassen: Für 505 Millionen S als
Kaufpreis erhält die Stadt Wien ein sehr großes Grundstück mit zwei Immobilien
darauf, die sie dringend braucht und die auch die Bürger dieser Stadt dringend
brauchen, damit die MA 48 weiterhin erfolgreich ihre Aufgaben erledigen
kann. In diesem Sinne bitte ich um Zustimmung zu diesem Akt und fordere alle
Parteien und alle Mitglieder dieses Hauses auf, dem zuzustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene
Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag des Berichterstatters
zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Da ich das, wie ich ehrlich sagen
muss, nicht so schnell entscheiden kann, möchte ich die beiden Schriftführer
bitten, dass sie abzählen, ob jetzt wirklich die Mehrheit gegeben ist. (GR Josefa Tomsik: Freilich!) Bitte,
würden Sie auch so lieb sein und mitzählen, Herr Kollege? (GR Heinz Hufnagl: Wer fehlt denn, Frau Vorsitzende?)
In der Früh
wurden die Personen entschuldigt. Ich schaue mir das sicherheitshalber noch
einmal an. (GR Josefa Tomsik: Bei uns
einer, bei Ihnen zwei! - GR Harry Kopietz: Bitte schneller zählen!) Wir
haben hier gemeinsam entschieden, dass die Mehrheit gegeben ist.
Dieser Antrag
wurde gegen die Stimmen der GRÜNEN, der Freiheitlichen und der ÖVP angenommen. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Christoph
Chorherr: Wie viele waren es?)
Wir kommen jetzt zu
einem Beschlussantrag, der von der ÖVP eingebracht wurde, und zwar betreffend
die Finanzierung der Dekontaminierungsmaßnahmen bei den ehemaligen
Waagner-Biro-Gründen. Hier wird
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