Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Ihrem Masterplan für
Wien festgelegt haben?
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl:
Ich sehe die Sicherstellung einer ökologisch verträglichen Entsorgung in
unserer Stadt nicht im Widerspruch zur Kulturstadt Wien, zur Wissenschaftsstadt
Wien, zur Wirtschaftsentwicklungsstadt Wien, sondern ganz im Gegenteil als
eine, mag sein für den einen oder anderen etwas krude, aber nichtsdestotrotz
notwendige Voraussetzung. Eine moderne Autorecyclinganlage steht selbstverständlich
keinerlei Umweltbelastung dar und eine nicht ordnungsgemäße und ökologisch
nicht verträgliche Autorecyclinganlage wird sowieso nicht gebaut.
Also ich sehe
hier keinerlei Widersprüche und keinerlei Schwierigkeiten.
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Die dritte Zusatzfrage stellt Herr GR Mag Maresch.
Ich erteile ihm das Wort.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Es ergibt sich nach all
diesen Informationen die Frage: Was passiert mit dem Areal im 5. Bezirk?
Gestern hat es ja heftige Debatten in der Bezirksvertretung gegeben. Ist dafür
sozusagen auch ein anderer Standort im Süden Wiens, ähnlich dem in Stadlau,
vorgesehen für weitere Absiedlungen aus diesem Bezirk?
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael
Häupl: Herr Gemeinderat, das
ist eine sehr viel nachvollziehbarere Geschichte, weil ja auch diese Diskussion
über die Absiedlung der MA 48 aus dem 5. Bezirk eine lange, lange
Diskussionsdauer in unserer Stadt hat.
Wir stehen da
ein bisschen vor der Situation, dass die Frage der Standorte von Garagen für
die Müllabfuhr, insbesondere aber auch für die Straßenreinigung, sprich in
erster Linie den Winterdienst, in einer völligen Verlagerung an die Peripherie
der Stadt natürlich auch wieder ihre logistischen Probleme hat, in Folge
gesehen der Versorgung der Innenstadtbezirke. Waren wir bis vor nicht allzu
langer Zeit eigentlich mit dem Problem konfrontiert, dass die Versorgung der
Peripherie der Stadt durch Standorte eher im inneren Bereich der Stadt ein
Problem darstellt, so glaube ich nicht, dass es wahnsinnig sinnvoll ist, wenn
wir jetzt hergehen und sagen, wir drehen das Problem einfach um, das heißt, wir
stellen die Versorgungseinrichtungen, wie es das Unterstellen von
Straßenreinigungsfahrzeugen, Winterdienstfahrzeugen, Winterdienstgeräten und
ähnlichen ist, an die Peripherie, weil dort zweifelsfrei die Lärm- und
Emissionsprobleme dann geringer sind, und versorgen von dort die Innenstadt. So
einfach wird es, glaube ich, nicht gehen.
Ich persönlich
bin ein großer Anhänger einer gewissen Dezentralisierung, auch wenn dies
mühevoll ist, auch wenn dies - und da stimmen wir mit Sicherheit auch überein -
große Diskussionen mit den Anrainern erfordert, ein gewisses Verständnis von
den Anrainern erfordern wird. Aber mit diesen Widersprüchen in der Stadt werden
wir leben müssen und werden sie aufarbeiten müssen, nämlich dass die Menschen
eine saubere Stadt wollen, dass die Menschen rasche Hilfe und rasche
Unterstützung im Winterdienst selbst wollen, Schneefreimachen und Eisfreimachen
im Besonderen, aber durch die Entsorgungseinrichtungen eigentlich nicht
behelligt werden wollen, oder Versorgungseinrichtungen im gegenständlichen
Fall. Und da muss man halt Diskussionen immer wieder führen, da muss man reden,
da muss man sich bemühen.
Also ich sage
hier: Ich bin ein großer Anhänger der Dezentralisierung. Es wird die Situation
für die Anrainer im 5. Bezirk sicher wesentlich leichter werden durch
dieses Grundstück und möglicherweise auch durch eine weitere Ergänzung im Süden
dieser Stadt. Aber eine komplette Auflassung dieses Standortes, generell
gesehen, für Müllfahrzeuge, insbesondere auch für den Winterdienst, würde ich,
persönlich gesehen, nicht unbedingt empfehlen.
Vorsitzender
GR Josefa Tomsik: Danke. -
Die vierte Zusatzfrage stellt Herr GR Mag Gerstl.
GR Mag
Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr
Bürgermeister!
Sie haben gesagt, dass im Vertrag ein 150-Millionen-Depot
für die Sicherung der Dekontaminierung vorgesehen ist. Das ist das, was
aktenmäßig auch nachvollziehbar ist.
Was nicht konkret
nachvollziehbar ist: In welcher Höhe gibt es vielleicht eine Bankgarantie,
sollte die Dekontaminierung einen höheren Betrag ausmachen? Und wie verhält
sich das überhaupt konkret? Welche Bank gibt es, die eine solche Garantie
abgibt, weil es sich ja beim Verkäufer um ein Unternehmen handelt, das in Konkurs
gegangen ist? - Das ist, glaube ich, bis jetzt nicht konkret geklärt. Und wie
hoch kann diese Bankgarantie überhaupt sein?
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Herr Bürgermeister,
bitte.
Bgm Dr Michael
Häupl: Herr Gemeinderat! Es
steht mir nicht an, und ich lege auch persönlich gar keinen Wert darauf, hier
Wirtschaftsnachhilfeunterricht zu geben. Es ist vertraglich festgelegt, wer
verantwortlich ist, wer verantwortlich ist für die Bezahlung allfällig höherer
Kosten der Kontaminierung, ja der Kontaminierung insgesamt gesehen. Wenn die
150 Millionen S nicht gebraucht werden, dann wird natürlich auch von
dieser Rückeinbehaltung aus dem Kaufpreis heraus nicht Gebrauch gemacht. Es ist
ganz klar, wer für die Bezahlung verantwortlich ist. Wenn wir in jedem Fall von
jeder Firma bei solchen Rechtsgeschäften eine Bankgarantie verlangen würden,
dann bin ich wirklich sehr neugierig darauf, was dazu die Vertreter der Wiener
Wirtschaft zur Stadt Wien sagen würden, wenn wir eine solche Gepflogenheit in
der Stadt hätten.
Daher sage ich es
noch einmal: Es ist im gegen
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