Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Sozialkapitel auch unterhalten.
Ich möchte einen Beschlussantrag einbringen und da gestehe ich ganz offen,
den habe ich wortwörtlich abgekupfert, wortwörtlich abgeschrieben. Ich gestehe
es ganz offen. Es ist im Protokoll für alle Zeiten ewig festgehalten: Ich
bringe einen Beschlussantrag ein, den ich wortwörtlich abgeschrieben habe. Ich
habe ihn wortwörtlich von der SPÖ-Nationalrätin Ulli Sima abgeschrieben. Ich
nehme an, dass sie bei Ihnen ein hohes Ansehen und eine hohe Kompetenz genießt.
Ich habe das deshalb getan, weil ich mir gedacht habe, wenn ich es wortwörtlich
mache, dann, glaube ich, werden Sie dem Ganzen zustimmen. Also, wenn Sie jetzt sagen,
da muss ich einen freiheitlichen Antrag unterstützen, da tun wir uns schwer, so
habe ich mir gedacht, ich mache es Ihnen leicht und nehme hier einen Antrag von
Frau Kollegin Sima her, der inhaltlich sehr gescheit ist. Er ist nur im
falschen Gremium eingebracht. Damit diese durchaus gescheite Idee nicht
verloren geht - sie hat es beim Nationalrat eingebracht und da hat er nichts
verloren -, habe ich mir gedacht, ich übernehme ihn für den Gemeinderat, denn
er gehört hier umgesetzt.
Es geht um das Verbot der Verwendung von hormonell wirksamen
Organenzymverbindungen in Alltagsprodukten sowie um die Untersuchung und Sanierung
von Schulen - ich habe, weil ich das wortwörtlich gemacht habe, auch
Universitäten hingeschrieben - und andere öffentliche Gebäude, gemeint sind
hier natürlich Spitäler und Kindergärten und alle sonstigen allgemein
zugänglichen Amtsräumlichkeiten, angesichts der Gesundheitsgefährdung durch
hohe Innenraumkonzentrationen, die hier gemessen wurden. Ich darf in Erinnerung
rufen: Im Parlament hat man das gemessen. Aber ich nehme einmal an, dass das
nicht nur im Parlament ist, sondern dass das auch in anderen entsprechenden
öffentlichen Räumlichkeiten der Fall ist. Wir beschäftigen uns ja immer wieder
mit dem Problem - Herr OSR Göller wird ein Lied davon zu singen wissen -,
welche Probleme entstehen, wenn jetzt auf einmal irgendwelche Materialien zur
Anwendung kommen, die ausgasen. Dass dies dann nicht zur Beruhigung und
wahrscheinlich auch nicht zur Gesundheit der Kinder und Jugendlichen und der
Lehrerinnen und Lehrer, die dort arbeiten, beiträgt, ist wohl auch
unbestritten. Daher auch hier der Beschlussantrag, dass die Verwendung von
hormonell wirksamen Organenzymverbindungen in Alltagsprodukten verboten wird.
Das heißt, dass im Bereich der Gemeinde natürlich die Anschaffung und Verwendung
verboten wird sowie - und das ist das, wo die wirkliche Herausforderung für Sie
besteht - eine Untersuchung und Sanierung von Schulen, Universitäten und
anderen öffentlichen Gebäuden angesichts der Gesundheitsgefährdung durch hohe
Innenraumkonzentrationen durchgeführt wird.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung des Antrags an die GRAe für
Bildung, Jugend, Soziales, Information, Umwelt sowie Gesundheits- und Spitalswesen
beantragt.
Sie sehen, meine Damen und Herren, es ist durchaus nicht so, wenn wir den
Eindruck haben, da gibt es von der SPÖ eine gute Idee, eine gescheite Idee,
dass wir das nicht auch entsprechend würdigen. Wir übernehmen das und zwar
durchaus unter Angabe der Quelle und sagen: Ja, reden wir darüber. Machen wir
das. Das ist eine gescheite Idee. Sie haben hier ein Beispiel für gelebte
konstruktive Opposition. Ich glaube, dass das notwendig ist. Erzählen Sie Ihren
Genossen im Bund darüber, weil ich glaube, dass diese Form der extrem destruktiven
Politik, die die Sozialdemokratie derzeit im Nationalrat präsentiert, Sie nicht
dorthin bringen wird. Aber das soll mir durchaus recht sein, was Sie ja immer
prophezeien, nämlich dass Sie ab der nächsten Nationalratswahl wieder in der
Regierung sein werden. Glauben Sie mir, meine Damen und Herren, da werden wir
und da werden die Wählerinnen und Wähler in Wien, aber auch im Bund vorsehen! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr Mag Reindl gemeldet.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeister! Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Na ja, bei dieser letzten Wortmeldung jetzt ist wieder dieser etwas kalte
Schauer, diese kalte Atmosphäre heraufgestiegen, die manche in der FPÖ
verbreiten. Ich bedaure alle anderen, die sich mit dem nicht so identifizieren
und möchte da schon einige Anmerkungen zu dem machen, was der Herr Ingenieur
uns gesagt hat.
Zunächst: Ich sehe kein Problem, dass jemand in einem Verein Mitglied ist.
Es gibt in Österreich 70 000, 80 000 Vereine. Die Österreicher sind
Vereinsmeier. Das kann man durchaus behaupten. Daher sehe ich überhaupt kein
Problem, wenn man in einem sozialistischen Lehrerverein Mitglied ist.
Dass man hier
die Mitglieder im Gemeinderat durch den Gatsch zieht und mit nicht gebührendem
Schmutz bewirft, wundert mich eigentlich sehr. Das ist hier eigentlich nicht
der Stil. Aber ich habe an Herrn Ing RUDOLPH eine Gegenfrage: Können Sie mir
vielleicht sagen, in welcher Burschenschaft Sie sind, wer von Ihnen noch in
irgendwelchen Burschenschaften ist, welche Landsmannschafter Sie in Ihren
Reihen haben, welchen anderen Vereinigungen Ihre Leute angehören und wer noch
aller drinnen sitzt? - Das würde mich interessieren. Da würden wir sicher auch
feststellen und ganz überrascht sein, wen Sie aller drinnen haben und was dort
alles passiert. Daher verstehe ich das nicht, dass man irgendwelche
Querverweise herstellt. Ich glaube, jeder sollte einmal bei sich selbst
schauen.
Was Sie mit den
Globalisierungsgegnern machen, ist natürlich klar, dass auch von uns nicht
gewünscht ist, dass hier irgendwelche Gewalttätigkeiten oder so an den Tag
gelegt werden. Man muss auch akzeptieren, dass es politische Gruppen gibt, die
nicht mit
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