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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 121

 

Suchtmitteln wie Alkohol und Nikotin an die Arbeit zu gehen, die zurückzudrängen, Präventionsprogramme an den Schulen festzusetzen, wo man die Kinder eben schon frühzeitig aufklärt.

 

Eines ist klar, und das muss man den grünen Freunden schon einmal sagen: Die Flower-Power-Zeit ist 30 Jahre vorbei. Ich sage, die Haschischapostel, die es halt bei euch gibt, die hier den Heiligen Krieg für Haschisch führen, die machen das vielleicht aus Eigeninteresse. Ich weiß nicht, aus welchen Motiven heraus man das macht. Ich kann mir eigentlich kein Motiv vorstellen.

 

Ich kann vielleicht nur mutmaßen. Ich meine, ich könnte mir auch nur vorstellen, eingekifft die GRÜNEN zu wählen. Vielleicht ist das eine Motivation, die ihr euch hier überlegt habt. Ich sehe genauso im Bereich der Alkoholproblematik, und das habe ich schon einmal hier gesagt: Ich glaube nicht, dass man sich, nur weil der Hemingway ein erfolgreicher Schriftsteller war, jetzt zu einem Alkoholiker verwandeln wird müssen, damit man ein toller Schriftsteller wird. Und genauso ist es bei eurer Philosophie, die von euch vertreten wird, dass man da wirklich eine Bewusstseinserweiterung erfährt, wo man ganz toll leistungsfähig ist. So ähnlich, wie das der SJ-Obmann, der Kohlross, gesagt hat, der in einem Pressedienst einen Vergleich gezogen hat, der wirklich kein Vergleich ist, auch sehr primitiv ist, der aber sinngemäß gesagt hat: "Lieber bekifft ficken, als berauscht Auto fahren." - Was das für ein Vergleich ist! Der ist wirklich so etwas von hanebüchen. Den Vergleich kann man gar nicht ziehen. Aber vielleicht hat der Kohlross ein Problem, es sonst mit der Libido irgendwie zu schaffen und braucht vielleicht deshalb irgendwelche Unterstützungshilfen. Aber da gibt es auch andere Möglichkeiten, die man in der Apotheke in der Zwischenzeit haben kann. Also ich glaube, er sollte in diesem Bereich auch ein bisschen einfallsreicher sein und sich nicht nur einfach in seiner Gedankenwelt bewegen, indem er versucht, Drogen, die nach wie vor, auch von Wissenschaftsseite her, als Einstiegsdroge gelten, ... Der Dr Tennant hat festgehalten, dass mehr als 50 Prozent von Haschischrauchern, die regelmäßig, nämlich bis zu 1 000 Haschischjoints geraucht haben, auf stärkere Drogen übergehen. Diese Studien gibt es und die muss man auch zur Kenntnis nehmen. Und weniger als 1 Prozent jener Personen, die nie Haschisch geraucht haben, haben jemals irgendwelche anderen Drogen zu sich genommen.

 

Diese Studie muss man einfach kennen, die muss man vergleichen. Und wenn man von wissenschaftlichen Quellenangaben spricht, dann geben Sie bitte auch die Quellen an und geben Sie bitte auch die Wissenschafter an, weil sonst ist das einfach irgendetwas, was Sie hier behaupten. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau GR Jerusalem hat sich zu einer tatsächlichen Berichtigung gemeldet. Redezeit: fünf Minuten.

 

GR Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus): Meine Damen und Herren!

 

Ich werde es eh ganz geschwind machen.

 

Vielleicht nur zum Herrn Strache gesagt: Sie haben zu den "grünen Freunden" geredet. Sie haben keine Freunde bei den GRÜNEN, so Leid es mir tut. (Heiterkeit und Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPÖ, demonstrativer Beifall bei der FPÖ.)

 

Sie haben gesagt: "Lieber bekifft ficken, als berauscht Auto fahren." (GR Heinz Christian Strache: Der Kohlross hat das gesagt!) Ich kann dem was abgewinnen, ich sage es ganz ehrlich.

 

Aber warum ich mich eigentlich gemeldet habe, war Ihre Mitteilung, was ich im Ausschuss gesagt habe. Dazu möchte ich drei Dinge festhalten.

 

Tatsächlich ist es so, dass wir einer Förderung, einer exklusiven Förderung der traditionellen Kernfamilie, wenig abgewinnen können, sondern dass wir meinen, der Begriff "Familie" muss weit, weit größer gegriffen werden, Patchworkfamilie als Stichwort. Das ist das eine.

 

Und da meine ich auch alle Lesben und Schwule und da meine ich alle Menschen, die im weitesten sich zu einer Familie zusammenfinden. Es ging damals um eine Kampagne und die Kampagne hatte das merkwürdige Ziel, die Frauen aufzufordern, Kinder zu bekommen, weil sich irgendwer um das Pensionsrecht und um die Pensionsversorgung Sorgen gemacht hat. Und ich habe damals gesagt, man fordert Frauen nicht auf, Kinder zu bekommen. Die wissen schon selber, was sie tun. Auch das will festgehalten werden.

 

Und im Übrigen sagen die GRÜNEN ein für alle Male nein zum Mutterkreuz und zu Wurfprämien für den Fall, dass es das ist, was Sie wollen. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke schön. - Zum Wort gemeldet ist Frau GR Martina Malyar. Ich erteile es ihr.

 

GR Martina Malyar (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

In Anlehnung an den neuen Berliner Bgm Wowereit sage ich zu Wien und zum Rechnungsabschluss 2000: Wien ist anders und das ist gut so. Genauso wie wir als SPÖ-Fraktion sagen können: Wir haben nicht nur einen roten Faden, wir sind als Ganzes durch und durch rot und das ist gut so. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Daher möchte ich, weil Wien anders ist, auch meine Rede anders beginnen als sonst. Normalerweise ist es üblich, dass man sich zum Schluss bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedankt. Ich möchte gleich am Anfang meiner Rede den Damen und Herren, die für die Erstellung des Rechnungsabschlusses verantwortlich sind, die vor allem während des ganzen Jahres den Budgetvollzug kontrolliert haben und weiterentwickelt haben, aber auch allen, vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses sehr großen Ressorts ganz herzlich für die Arbeit im Jahr 2000 danken und möchte diesen Dank auch gleich mit einem Glück auf

 

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