Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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in einem Artikel
moniert hat, noch kurz auf den Stellenwert jener Projekte eingehen, die die
GRÜNEN mit der Sozialdemokratie vereinbart haben. Es hat alles seine Vor- und
seine Nachteile. Nicht, dass wir uns die absolute Mehrheit in irgendeiner Weise
erwartet haben und - ich habe das schon oft betont - ich halte sie für schlecht
für die Stadt. Die Vorteile sind - Sie werden das vielleicht auch jetzt merken
- Veränderungen, was die Lebensqualität betrifft, und auch die Möglichkeit,
nicht Kompromisse schließen zu müssen, wo es keine Kompromisse geben kann. Die
GRÜNEN verstehen sich - und ich habe das immer wieder betont - als
Oppositionspartei, sowohl auf Bundesebene wie auch in Wien, angesichts einer
sicherlich absolut nicht demütigen SPÖ, sagen aber dazu: Es macht Sinn, in
Zukunftsbereichen in einem überschaubaren Bereich zusammenzuarbeiten - und
dieser Bereich ist nachvollziehbar. Also, da muss gar nicht "herumgeheimnist"
werden, Herr Kollege Tschirf, denn unter "wien.gruene.at" steht
alles! Dort stehen die Projekte und dort erfahren Sie all das, worüber Sie immer
herumgeheimnissen, was denn da alles ausgemacht worden sei. Das steht im Netz!
Machen Sie einen Link von der ÖVP-Homepage, dann können auch einige Funktionäre
und Funktionärinnen nachschauen (Beifall
bei den GRÜNEN.), nämlich wie man spannende Zukunftsprojekte entwickelt!
Ein Journalist hat richtigerweise gesagt, das Risiko für die GRÜNEN bei diesen
Projekten ist sicherlich höher als das Risiko der Sozialdemokratie. Wir sind
dieses Risiko bewusst eingegangen und haben bisher, was die Projekte betrifft,
keinen Grund - wie gesagt, bisher; es könnte einen solchen vielleicht,
vielleicht auch nicht, noch geben - zu kritisieren oder zu maulen. Es ist
schwierig, angesichts einer mit absoluter Mehrheit regierenden Partei, in dem
Fall der Sozialdemokratie, Druck auszuüben. Man hat jetzt kein Instrument in
der Hand, das nach der Devise funktioniert - wie das eben, denke ich, in einer
Koalition ist und wie es, nach allem, was man so hört, früher gewesen ist -:
Wenn du mir das nicht gibst, dann bekommst du dort nichts! - Wir haben hier
nichts zu vergeben. Das gibt aber auch eine gewisse Klarheit in Bezug auf jene
Projekte, die vereinbart sind - und da nehme ich den Satz vom Herrn
Bürgermeister sehr ernst, der gesagt hat, es ist ihm auch ein persönliches
Anliegen, und wenn er etwas vereinbart und unterschreibt, dann steht er dazu.
Wir werden Ende dieser Woche ein erstes Gesetz, vielleicht sogar mit breiter
Mehrheit - hoffentlich mit breiter Mehrheit! - verabschieden, wodurch es uns,
glaube ich, gelungen ist, im Bereich des Öko-Stroms einen großen Schritt nach
vorne zu tun. Auch viele andere dieser Projekte sind langfristig orientiert und
auf lange Sicht hin interessant.
In allen
anderen Bereichen sind wir wahrscheinlich eine unbelastetere Oppositionspartei
als die ÖVP. Ich habe ja keinen Rat zu geben, aber Sie werden sich immer die
Frage gefallen lassen müssen: Na, wie lange tut es denn noch der geschätzte
Herr Görg? Wer wird denn jetzt der Obmann? - Das interessiert uns vielleicht
auch ein bisschen, oder auch nicht. Wir können genauso gut sagen: Ist uns auch
Wurscht! - Also, wie ist das jetzt mit Herrn Neuhuber? Oder doch wer anderer?
Oder dauert das alles noch ein bisschen? - Vor diesen Fragen sind wir irgendwie
verschont und können uns auf Zukunftsprojekte konzentrieren, die wir in den
nächsten Monaten und Jahren auch entsprechend umsetzen werden. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN. - Zwischenruf des
GR Gerhard Pfeiffer. - Bgm Dr Michael Häupl - in Richtung von GR Mag Christoph
Chorherr -: Warum hast du nicht beim ÖVP-Obmann den Antrag eingebracht?)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Als
nächster Redner ist Herr GR DDr Görg zum Wort gemeldet. - Bitte.
GR DDr
Bernhard Görg (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender! Hoher Gemeinderat! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es wird
wahrscheinlich die wenigsten hier im Raum überraschen, wenn ich an den Beginn
meines Beitrags gleich einmal die Erklärung stelle, dass wir diesem Rechnungsabschluss
zustimmen werden.
Wir tun das
aus zwei Gründen: Zunächst einmal tun wir dies deshalb, weil wir bekannt dafür
sind, dass wir zu Dingen, die wir vereinbart und unterschrieben haben, stehen;
eine Haltung, die ja gerade in den letzten Monaten von unserem früheren Koalitionspartner
nicht in der Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht worden ist.
Zum Zweiten
tun wir das aber auch, weil dieser Rechnungsabschluss schon ein Beleg - der
letzte Beleg sozusagen - für den durchaus erfolgreichen Kurs gewesen ist, den
diese vergangene Regierung in dieser Stadt gefahren ist.
Es wäre gelogen,
würde ich sagen, es ist alles gelungen, was wir uns vorgenommen haben, aber es
ist sehr viel gelungen, und ich kann in vielem dem zustimmen, was Herr VBgm
Rieder hier an dieser Stelle schon gesagt hat.
Es ist in der
vergangenen Periode gelungen, einen wirklichen Sanierungskurs des Budgets zu
fahren. Dass die Situation des Wiener Budgets heute eine wesentlich bessere
ist, als sie es vor fünf Jahren gewesen ist, hat auch Kollege Rieder klar und
deutlich zum Ausdruck gebracht.
Es ist
gelungen, wirtschaftspolitisch deutliche Akzente zu setzen. Investitionen haben
in den letzten Jahren geboomt in dieser Stadt, die Arbeitslosigkeit ist
zurückgegangen, neue Betriebe haben sich angesiedelt und die Abwanderung der
Betriebe ins Umland oder gar ins Ausland konnte so gut wie gestoppt werden.
Es ist
gelungen, meine Damen und Herren, im Bereich der Stadtentwicklung neue Akzente
zu setzen.
Es ist noch etwas
gelungen und das, Herr Kollege Rieder, stelle ich schon mit einigem Amüsement
fest, weil Sie selbst auch die Privatisierung der Bank Austria angesprochen
haben. Herr Kollege Rieder, ich
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