Gemeinderat,
2. Sitzung vom 23.5.2001, Wörtliches Protokoll
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schwarz-blauen Regierung. (GR Dipl Ing Martin Margulies:
Sie haben ja keine Ahnung!)
Die Position der Wiener SPÖ und der Vizebürgermeisterin
in diesen Verhandlungen war eindeutig. Nämlich, dass die Stadt Wien auf Grund
der Bevölkerungsstruktur und auf Grund dessen, dass wir Vorreiterin im
Bildungswesen sind, spezifische Bedürfnisse hat, insbesondere im Bereich der
Integration von Behinderten, im Bereich der Integration von Kindern, die nicht
so gut Deutsch sprechen, im Bereich der Reformpädagogik und im Bereich der
Nachmittagsbetreuung und der individuellen Förderung. Und Tatsache ist auch,
dass auf Grund dessen, dass wir gemeinsam mit Eltern, Lehrern und Schülerinnen
und Schülern dieser Stadt massiven Druck auf Frau Gehrer ausgeübt haben, jetzt
ein provisorischer Dienstpostenplan des Ministeriums vorliegt, der meiner
Ansicht nach alles andere als ein Grund zur Freude ist, aber ich würde, weil
hier die Zahlen gefallen sind, von 380 schon sagen, dass zwischen 1 450
und 380 ein gewisser Unterschied ist. Und diesen Unterschied gibt es nur auf
Grund der harten Verhandlungen, die die Stadt Wien hier mit dem Bund geführt
hat und auf Grund der massiven Unterstützung, die die Stadt Wien durch die Betroffenen,
nämlich die Eltern, Lehrer und Schüler dieser Stadt hatte. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Position der Stadt Wien und die Position der
Wiener Sozialdemokratie ist weiterhin keine Kürzungen im Bildungsbereich, alles
andere hier zu behaupten, wäre vollkommen skurril und ich schließe mich der
Forderung, keine Kürzungen im Bildungsbereich, natürlich vollkommen an. Man
muss nur einfach schauen, wo der Adressat ist und wenn jetzt hier von Seiten
der GRÜNEN behauptet worden ist, Wien kürzt im Bildungsbereich, dann möchte ich
um ein Beispiel bitten.
Denn die Beispiele, die
Kollege Kenesei in seiner üblichen Aufregung zu mir hinübergebrüllt hat, sind
Kürzungen, die aber nicht deshalb erfolgen, weil die Stadt Wien im
Bildungsbereich spart - die Stadt Wien gibt, wie Kollege Vettermann und vorhin
die Frau Vizebürgermeisterin schon gesagt haben, 1 Milliarde S
zusätzlich aus -, sondern die gibt es auf Grund des Gehrer-Grasser-Plans. Das
ist schlicht und ergreifend der Punkt, weil der Bereich der Nachmittagsbetreuung,
der in unserem Bereich liegt, weiterhin so bestehen wird und alle Kinder, die
einen Nachmittagsbetreuungsplatz brauchen, den auch haben werden. Es wird jetzt
weiterverhandelt, weil wir auch der Meinung sind, dass mit diesem
provisorischen Dienstpostenplan, der jetzt vorliegt, unser Ziel, dass die Bildungsqualität
nicht verringert werden darf, nicht erreicht werden kann. Wir werden alles
daransetzen und weiterhin hart verhandeln, dass die Situation nicht zu einem
Verlust der Qualität führt.
Ich würde nur wirklich
bitten, dass in diesem Haus klar ist, insbesondere den GRÜNEN, weil von den
anderen erwarte ich es mir nicht, wer für diese Kürzungen verantwortlich ist.
Und jeder, der jetzt probiert, die Stadt Wien schuldig werden zu lassen, lässt
sich vor den Karren der schwarz-blauen Bundesregierung spannen und ist ein
Wahlhelfer dieser schwarz-blauen Regierung. (Beifall
bei der SPÖ.)
Was diese - und damit komme
ich auch zum letzten Satz - Regierung tut, ist Ressourcen zu kürzen, ist zu
sparen und dafür auf der anderen Seite scheindemokratische Disziplinierungsmaßnahmen
einzuführen und ein Tag im Jahr 2003 wird die Möglichkeit für alle Bürgerinnen
und Bürger dieser Stadt geben, ein klares Ergebnis zu zeigen und diese
Regierung abzuwählen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GR Josefa Tomsik: Ich
danke. - Die Aktuelle Stunde ist somit beendet.
Ich möchte jetzt nur etwas dazusagen. Ich wollte
keinem Redner irgendetwas wegnehmen. Das rote Lamperl, das hier aufleuchtet,
ist keine politische Einstellung, sondern zeigt an, dass man von den fünf
Minuten noch eine Minute Redezeit hat. Ich danke recht herzlich.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im Rathaus 10,
des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 5 und des Klubs der Wiener
Freiheitlichen 8 eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von
Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im Rathaus 3 und des Klubs der
Wiener Freiheitlichen 2 Anträge eingelangt.
Den Fraktionen wurden zu Sitzungsbeginn alle Anträge
schriftlich bekannt gegeben.
Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 1
bis 4, 8, 12 und 13, 15 bis 27, 29 bis 35, 37, 40 und 41, 44 bis 46, 49 bis 52,
55 bis 58, 60 bis 64, 66 bis 75, 77, 79 bis 81, 83, 85 bis 87 und 89 bis 92
gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben.
Bis zu Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des
Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt. Ich erkläre
daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese als angenommen und
stelle fest, dass die im Sinne des § 25 der Wiener Stadtverfassung
erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderats gegeben ist.
Nach Beratung in der Präsidialkonferenz nehme ich
folgende Umstellung der Tagesordnung vor: Die Postnummern 93, 94, 95, 84, 28,
36, 7, 9, 10, 11, 14, 76, 78, 5, 6, 82, 38, 39, 42, 43, 47, 48, 53, 54, 59, 65
und 88 werden in dieser genannten Reihenfolge verhandelt.
Bevor wir die unter den Postnummern 93, 94 und
95 vorgesehenen Wahlen vornehmen, ist über die Art der Abstimmung zu
entscheiden.
Gemäß § 27 Abs. 2 der Wiener Stadtverfassung sind
Wahlen mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit Zweidrittelmehrheit
anderes beschließt. Ich schlage vor, die vorgesehenen Wahlen
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