Gemeinderat,
2. Sitzung vom 23.5.2001, Wörtliches Protokoll
- Seite 15 von 74
werden, und zwar aus dem selben Grund, den ich genannt habe.
Und ich kann mich an keine einzige Diskussion, an keine einzige Wortmeldung im
Wahlkampf erinnern, die hier im Widerspruch gestanden wäre, denn da hätten wir
uns die ganzen Verhandlungen ersparen können, wenn wir dem Bund aus seiner
Budgetmisere zusätzlich noch heraushelfen wollten oder könnten, indem wir
Lehrerkosten übernehmen.
Was wir aber tun, ist, weiter das Bildungsnetz auszubauen,
auszudehnen auf die Einrichtungen, die nicht Schule sind, also außerschulische
Einrichtungen. Was wir tun, ist die Mittel zu erhöhen, die eingesetzt werden,
um Bildung zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, also gemeinsam mit
dem Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds und vieles andere mehr, das möchte
ich hier gar nicht wiederholen.
Und was ich weiter tun werde, ist, wie vereinbart,
mit dem Ministerium zu verhandeln, denn die Verhandlungen sind noch nicht
abgeschlossen und die Zahlen, die jetzt auf Grund des provisorischen
Dienstpostenplans vorliegen, sind Zahlen, die die Grundlage für die weiteren
Verhandlungen sein werden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die zweite Zusatzfrage, Herr GR Strobl.
Nur zur Information: Wen das Licht da vorne irritiert
hat, was geblinkt hat, es ist die Fragestunde, die 60 Minuten sind um, das
ist eine Countdown-Uhr und dadurch blinkt es am Schluss.
Bitte, Herr GR Strobl. (GR Walter Strobl geht zum
Mikrophon. - GR Mag Christoph Chorherr: Setzen, Herr Strobl! - GR Walter
Strobl: Das wäre dem Christoph Chorherr sehr angenehm, das ist sein
Demokratieverständnis.)
GR Walter Strobl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!
Es war die Rede von 380 noch
einzusparenden Dienstposten und wenn ich richtig informiert bin, erfolgen ja
die Zuteilung der Ressourcen und auch die Schwerpunktsetzungen zentral. Und
wenn ich auch darüber richtig informiert bin, dann wird die Frage der
Pensionierungen beziehungsweise die Übernahme der zwischen der Stadt Wien und
dem Bund ausgehandelten ungefähren 100 Dienstposten im Freizeitbereich
diesmal durch die Stadt Wien erfolgen. Wenn ich das alles zusammenzähle, komme
ich auf etwa einen fehlenden Bestand ab Herbst von rund
500 Lehrerdienstposten in Wien. Wenn man jetzt die 380 abzieht, davon
würde ich ausgehen, dann ist meine Frage: Sind auch Sie mit mir der Annahme,
dass im Herbst unter Umständen 100 bis 120 neue junge Lehrer angestellt werden
können?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
VBgm Grete Laska: Ich kann deine
mathematischen Rechnungsarten zwar nachvollziehen, weil es einfache
Grundrechnungsarten sind, die Zahlen scheinen aber etwas verwirrend zu sein,
die du hier auf den Tisch legst. Ich habe mich schon vorige Woche gewundert,
nachdem ich sozusagen schriftlich dieses Zahlenspiel in den Medien vorgefunden
habe. Aber da ich einen kritischen Zugang zu Medien habe, habe ich es natürlich
nicht geglaubt, was du dort von dir gegeben hast. Vor allem deshalb nicht, weil
die Zahlen, die hier in den Raum gestellt worden sind und über die ich nicht
gesprochen habe, sondern über die du sprichst und die Frau Kollegin Jerusalem,
ja nur Ergebnis dessen sein können, was jetzt einmal provisorisch auf dem
Dienstpostenplan errechnet wurde. Für mich ist das kein endgültiges Ergebnis,
sondern wichtig ist sozusagen, was damit tatsächlich an Rückschritten zu
erwarten wäre. Und wenn mir das vorliegt, von den Expertinnen und Experten des
Stadtschulrats dementsprechend aufbereitet, dann wird es die nächste
Verhandlungsrunde mit dem Ministerium geben und dann werden wir sehen, wie
endgültig das nächste Schuljahr und die kommenden drei Schuljahre zu gestalten
sind.
Nur eines noch, damit da gar kein Missverständnis
erst entsteht und mit einer Zahl von 100 Dienstposten gerechnet wird, die
überhaupt auf einem Missverständnis beruhen dürften, nämlich was die ganztägige
Betreuung betrifft: Es gibt einen aufrechten Vertrag zwischen Wien und dem
Bund, der Wien 220 Dienstposten für die ganztägigen Schulen für den
Lehrerbereich zusichert. Den Lehrerbereich für die ganztägigen Schulen wird
auch in Zukunft der Bund bezahlen, wir werden für den Lehrerbereich keinen
einzigen Schilling bezahlen. Was wir aber weiter tun werden, ist, so wie in der
Vergangenheit, selbstverständlicher Weise den Betreuungsteil zu übernehmen.
Wie du weißt, haben wir hier
in Wien einen eigenen Verein, der diesen Betreuungsteil sowohl pädagogisch als
natürlich auch finanziell abdeckt. Das ist die Aufgabe der Stadt, das ist die
Betreuungsaufgabe der Stadt. Die werden wir in Zukunft wahrnehmen und alles
andere ist eigentlich - und da bitte ich alle MandatarInnen dieses Hauses um
Unterstützung - zu verhindern, dass es tatsächlich zu einer Qualitätsminderung
in Wiens Schulen kommt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Herr Ing RUDOLPH, Sie haben die dritte Zusatzfrage. - Bitte.
GR Ing Herbert RUDOLPH (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Vizebürgermeisterin!
Sie haben von Ihrem
kritischen Umgang mit Medien gesprochen. Offensichtlich ist die heutige
Fragestunde auch eine Lehrstunde für den kritischen Umgang mit
Politikeraussagen.
Es war bei einer Veranstaltung am 14. März 2001 bei
einer Podiumsdiskussion, da hat Ihr Fraktionskollege GR Vettermann Sie in die
Pflicht genommen. Ich weiß nicht, ob mit Ihrer Zustimmung oder nicht, aber ich
nehme einmal an, dass Sie zugestimmt haben, weil er hat ja dort nicht als
Einzelperson gesprochen, sondern namens der Wiener SPÖ und das wird er ja nicht
ohne Absprache gemacht haben. Er hat dort angekündigt, dass für
all das, was auf Grund der Finanzausgleichsverhandlungen für Wien Herr Lhptm
Häupl die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, und
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular