Gemeinderat,
2. Sitzung vom 23.5.2001, Wörtliches Protokoll
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den Bezirken außerhalb des Gürtels wäre natürlich eine flächendeckende
Bewirtschaftung des Parkraums in diesen Bezirken weder sinnvoll noch möglich.
Das heißt, es müssten Bezirksunterteilungen getroffen werden, wie wir das allerdings
aus Bezirken, etwa aus dem 2. Bezirk, bereits kennen.
Ich bin daher der
Auffassung, bevor derartige Überlegungen zur Ausweitung Platz greifen, dass die
Erfahrungen aus den Bezirken, die nicht flächendeckend parkraumbewirtschaftet
sind, erst evaluiert werden müssen, bevor man an eine neue Diskussion denkt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die zweite Zusatzfrage stellt Herr GR Mag Maresch.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Wir haben jetzt kurz gehört,
wie Sie es mit der Parkraumbewirtschaftung halten werden. Meine Frage geht in
die Richtung und zwar, wenn Bezirke jetzt schon eine Ausweitung der
Parkraumbewirtschaftung in ihrem Bereich haben wollen, also bis möglicherweise
20.00 Uhr oder gar bis 22.00 Uhr, wie werden Sie jetzt damit umgehen?
Werden Sie zunächst eine Untersuchung abwarten oder relativ rasch die Parkraumbewirtschaftung
in diesen Bezirken ausweiten?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl: Wir werden das
sicherlich zu prüfen und zu evaluieren haben, nicht zuletzt vor dem Hintergrund
dessen, dass die Bevölkerung es sicherlich nicht wahnsinnig goutiert, dass in
den einzelnen Bezirken unterschiedliche Regelungen über die Dauer der
Gültigkeit der Bewirtschaftung gelten. Und daher halte ich diese Diskussion vor
dem Hintergrund einer Vereinheitlichung für sehr wichtig, weil dies den Wünschen
der Menschen entspricht. Und darüber hinaus - aber wem sage ich das - ist ein
Ausgleich zu finden zwischen jenen, die in den Bezirken wohnen und jenen, die
zu Theaterbesuchen, zu Konzertbesuchen oder auch zur Nutzung unserer
großartigen Gastronomie in die Bezirke kommen und daher natürlich auch ihr
Kraftfahrzeug abstellen wollen. Bei der Nutzung der Gastronomie wird man
ohnehin ein bisserl vorsichtiger sein müssen und jedem anempfehlen, eher
öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Diesen Ausgleich zu finden, das ist
natürlich eine zugegebenermaßen sehr schwierige Sache, die wir gemeinsam,
natürlich nur mit den Bezirksvorstehern und den Bezirksvertretungen,
durchführen können.
Also, ich denke, diese Diskussion sollte man sehr
ruhig führen, aber die Zielsetzung, oder meine Zielsetzung dabei ist, dass wir
in den Bezirken zu einer Vereinheitlichung der Regelungen kommen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
nächste Zusatzfrage stellt Herr GR Pfeiffer. - Bitte.
GR Gerhard Pfeiffer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Können Sie sich vorstellen, dass Sie den Forderungen
mehrerer Bezirke nachkommen können und die Sonderförderaktion für den Bau von
Parkgaragen, die ja bis jetzt auf eine pro Bezirk beschränkt ist, dahingehend
ausweiten, dass in Bezirken mit besonders großen Parkplatzproblemen mehr als
eine solche sondergeförderte Garage errichtet werden kann?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl: Herr Gemeinderat!
Ich bin für diese Frage in besonderem Ausmaß dankbar,
denn selbstverständlich kann ich mir das vorstellen. Ich möchte aber nur darauf
aufmerksam machen, dass Sie möglicherweise ein bisschen zu jenen in Widerspruch
geraten, die verlangen, dass es ausschließlich gewerblich genutzte Garagen
geben soll und der Staat, respektive die Stadt sich in den Garagenbau,
insbesondere mit den Sonderförderungen für die so genannten Volksgaragen, nicht
einmischen sollte.
Aber Sie dürfen sich darauf
verlassen, ich stehe an Ihrer Seite. Ich bin der Auffassung, dass diese Volksgaragen
eine sehr vernünftige Sache sind.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
vierte Zusatzfrage, Herr GR Mag Kabas. - Bitte.
GR Mag Hilmar Kabas (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Bürgermeister!
Wir stimmen da an sich auch
bei diesen Garagen überein. (Zwischenrufe von den GRÜNEN.) Ich darf allerdings
nur daran erinnern ... (GR Mag Christoph Chorherr: Wir nicht, wir stimmen nicht
überein!) Ich darf allerdings daran erinnern, dass sich der seinerzeitige VBgm
Mayr immer dagegen ausgesprochen hatte. Der hat immer gesagt, es soll eben
nicht von der Stadt her gemacht werden. Aber das ist unserer Meinung nach ein
Fortschritt, weil es eben gezeigt hat, dass bisher diese Denkkategorien nicht
weitergeführt haben und die Parkplatznot in Wien immer größer geworden ist.
Ich möchte aber in dem
Zusammenhang eine weitere Frage an Sie stellen, weil es ja in den letzten
Jahren durchaus nicht nur positive Aktionen zur Schaffung von Parkraum gegeben
hat, sondern auch negative, von Parkplatzvernichtung. Ich denke da nur an die
Rückbauten, Ohrwascheln, Aufdoppelungen und so weiter. Das hat ja soweit
geführt, dass teilweise mit Steuergeld, wo vorher viele Millionen investiert
wurden, um diese Bauten zu errichten, dann diese wieder rückgebaut werden
mussten und es etwa solche Erscheinungen gegeben hat, dass - obwohl heuer im
Winter fast kein Schnee zu verzeichnen war - Räumfahrzeuge durch diese
Schwellen Schaden von etwa 1 Million S zu verzeichnen hatten. Also,
es hatte eine ganze Reihe von negativen Konsequenzen auch dieser Bauten gegeben.
Letztlich haben sie
auch zur Parkplatzvernichtung geführt, und ich möchte Sie fragen, weil man ja
jetzt gerade auch - und nicht nur in Ihrem Wahlprogramm - von den 50 000
Parkplätzen lesen konnte und auch jetzt bei dieser Anfragebeantwortung von
Ihnen signalisiert wurde, dass auch Sie diesen Bedürfnissen und Ansprüchen der
Bevölkerung entgegenkommen wollen, ob Sie danach trachten werden, dass es
solche
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