Gemeinderat,
1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll
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Willensbildungen in diesem Haus möglich sind. Es geht hier
um eine ganz wesentliche Frage, die auch ganz wesentlich für einen
Geschäftsbereich, der hier zur Abstimmung gestanden ist, steht.
Wir bedauern daher diese restriktive Auslegung der
Geschäftsordnung (GR Johann Hatzl: Das
ist keine restriktive Auslegung!) und würden wünschen, dass man wieder
dorthin zurückkehrt, wo eigentlich die Tradition in diesem Haus gelegen ist, nämlich
großzügig zu sein, um eine inhaltliche Abstimmung zu ermöglichen. (Beifall
bei der ÖVP. - Amtsf StR Mag Renate Brauner: Und dass Vereinbarungen halten!)
Vorsitzende GR Josefa Tomsik: Zur
Geschäftsordnung meldet sich Herr GR Hundstorfer zum Wort. Ich erteile es ihm.
GR Rudolf Hundstorfer (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Frau Vorsitzende! Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der
Österreichischen Volkspartei!
Ich habe natürlich tiefes Verständnis dafür, dass
nach dem Wahlergebnis des 25. März eine gewisse depressive Stimmung in
Ihren Reihen herrscht. Ich habe aber überhaupt kein Verständnis dafür, wenn ich
als Vorsitzender des Gemeinderats eine Präsidialsitzung einberufe, in dieser
Präsidialsitzung ein genaues Prozedere des heutigen Verlaufs festgelegt wird,
alle Fraktionen diesem Prozedere zustimmen, mit Telefonaten, mit Kopfnicken
dies zur Kenntnis nehmen, alle Fraktionen sich zu einem Ablauf bekennen und Sie
dann von uns verlangen, die Geschäftsordnung dieses Hauses nicht zu biegen,
sondern zu brechen! Demzufolge ist diese Entscheidung ganz korrekt! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR Josefa Tomsik: Ich danke dem Herrn Vorsitzenden Hundstorfer, denn
ich muss sagen, ich mache sehr viel, aber eine Geschäftsordnung zu brechen,
werde ich bestimmt nicht dulden. - Danke vielmals.
Wir kommen nun zur Postnummer 10 (PrZ
227/01-MDBLTG) der Tagesordnung.
Auf Grund des § 49 Abs. 1 und 2 der
Stadtverfassung ist für jede Verwaltungsgruppe mindestens ein Gemeinderatsausschuss
einzurichten, wobei für die Finanzverwaltung jedenfalls ein Ausschuss, nämlich
der Finanzausschuss, einzurichten ist. Im § 106 der Wiener Stadtverfassung
wird die Anpassung der Geschäftsgruppeneinteilung an die Verwaltungsgruppen,
für die Gemeinderatsausschüsse eingerichtet werden, bestimmt. Der Antrag auf
Anpassung liegt Ihnen vor.
Gemäß § 49 Abs. 3 der Stadtverfassung ist
der Kontrollausschuss einzurichten und bei der Entscheidung über die Zahl der
Ausschüsse außer Acht zu lassen.
Mir liegt ein Antrag vor, je Verwaltungsgruppe einen
Gemeinderatsausschuss einzurichten. Diese lauten wie folgt:
Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und
Personal;
Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke;
Bildung, Jugend, Soziales, Information und Sport;
Kultur und Wissenschaft;
Gesundheits- und Spitalswesen;
Stadtentwicklung und Verkehr;
Umwelt;
Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung.
Ich bitte daher jene Damen und Herren des Gemeinderats,
die dem Antrag auf Einrichtung vorgenannter Ausschüsse, einschließlich der
Anpassung der Geschäftsgruppeneinteilung an die Verwaltungsgruppen, zustimmen
wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Ich danke. Hat die ÖVP jetzt zugestimmt?
(GR DDr Bernhard Görg: Ja, wir haben
dafür gestimmt! - GR Harry Kopietz: Die ÖVP hat zu wenig Selbstbewusstsein!) Vielleicht
machen Sie mir das Leben ein bisschen leichter, wenn ich es auch sehen kann. -
Das ist damit ohne die Stimmen der Grünen
so angenommen.
Auf
Grund der §§ 50 Abs. 1 und 55 Abs. 1 der Wiener Stadtverfassung
hat der Gemeinderat auch die Zahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der Gemeinderatsausschüsse
(PrZ
228/01-MDBLTG) zu bestimmen. Die Mindestzahl
hat zehn zu betragen.
Mir liegt ein Antrag vor,
die Anzahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder für die Gemeinderatsausschüsse,
einschließlich des Kontrollausschusses, mit 15 festzusetzen.
Gemäß § 96 der Gemeindewahlordnung entfallen von
den 15 Mitgliedern und deren Ersatzmitgliedern dieser
Gemeinderatsausschüsse 9 auf die Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats, 3 auf den Klub der Wiener Freiheitlichen, 2 auf den
ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien und 1 auf den Grünen Klub im Rathaus.
Ich bitte daher jene Damen und Herren des Gemeinderats,
die mit diesem Antrag einverstanden sind, die Hand zu heben. - Das ist somit
einstimmig gewählt. Ich danke.
Die auf die wahlwerbenden Parteien entfallenden
Mitglieder und Ersatzmitglieder sind innerhalb von fünf Tagen dem Bürgermeister
namhaft zu machen.
Der Herr Bürgermeister hat sich zur Abgabe einer
Erklärung zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm. - Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl: Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Geschätzter Gemeinderat!
Lassen Sie mich diese heutige Erklärung, die am Beginn einer
neuen Funktionsperiode steht, mit einem Dank beginnen, einem Dank natürlich für
das Vertrauen der Wienerinnen und Wiener, einem Dank auch für das Vertrauen
hier im Haus, aber in allererster Linie natürlich mit einem Dank an Sie alle
oder einen Großteil von Ihnen, die in der abgelaufenen Arbeitsperiode, auf
welche Art und Weise immer, mit welchen Inhalten auch immer, jedenfalls das
Bemühen gesetzt haben, für die Wienerinnen und Wiener zu arbeiten. Und ich
denke, dass dies auch für die kommende Periode
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