Grüner Knollenblätterpilz
Dieser Pilz gehört zu den Giftpilzen.
Sicherheitshinweis: Die Beschreibung dient nur der Information. Sie ersetzt nicht die Beurteilung durch geschulte Begutachter*innen. Pilzberatung oder -begutachtung bieten die Marktamtsabteilungen an.
Beschreibung und Eigenschaften
- Lateinische Bezeichnung: Amanita phalloides
- Wert: tödlich giftig
- Hut: grün, grünweißlich, grüngelblich, olivgrün, olivgelb, manchmal auch ins Olivbraune gehend, jung in eiförmigem Zustand, jung auch weiß und teilweise mit Resten der weißen Gesamthülle, erst halbkugelförmig, später aufschirmend, fein radial faserig eingewachsen, ungeriefter Rand, Huthaut lässt sich dreiecksförmig (tortenstückartig) abziehen
- Lamellen: weiß, engstehend
- Stiel: weißlich seidig, genattert, Basis knollig verdickt, steckt in abstehender Scheide, die häutige hängende Manschette ist vergänglich, weiß bis gelblich, oberseits leicht gerieft, selten ungerieft, nicht verschiebbar
- Fleisch: weiß, unter der Huthaut gelbgrünlich
- Vorkommen: Frühsommer bis Spätherbst, meistens in Laubwäldern hier bei Buchen und Eichen, selten im Nadelwald und dort ausschließlich bei Tannen, auch in Parks und Gärten Geruch: süßlich, manchmal widerlich süßlich
- Geschmack: mild, süßlich (KEINESFALLS KOSTEN!)
- Essbare Doppelgänger:
- Grüne Täublingsarten wie der Frauentäubling und der Grünfeldrige Täubling
- Hinweis: Das Knollenblätterpilzgift (Amanitin) ist ein "Lebergift", das durch Kochen oder Trocknen nicht zerstört wird. Es greift im Körper vor allem jene Zellen mit dem schnellsten Stoffwechsel an, nämlich die Leberzellen. Daher hat eine Knollenblätterpilz-Vergiftung immer Symptome einer Leber-Erkrankung, mit einer charakteristisch langen, symptomfreien Phase nach dem Pilzgenuss. Je nach Menge des aufgenommenen Giftes stellen sich erst nach 6 bis 8, manchmal auch erst nach 12 bis maximal 24 Stunden, heftige, schmerzhafte, übelriechende und oft blutige Brechdurchfälle ein, die 6 bis 9 Stunden anhalten können. Weiters kommt es zu starken Schweißausbrüchen und bedrohlichem Flüssigkeits- und Salzverlust. Je kürzer das Erbrechen nach der Pilzmahlzeit einsetzt, desto schwerer ist der Vergiftungsverlauf. Ein Erbrechen kürzer als 6 Stunden nach einer Pilzmahlzeit ist aber immer durch andere Giftpilze verursacht, die schlimmstenfalls zusätzlich zu amatoxinhaltigen Pilzen eingenommen wurden.
Nach 6 bis 9 Stunden kommt es zu einer trügerischen Besserung, da Erbrechen und Durchfall abnehmen oder gänzlich verschwinden. In dieser Phase tritt eine massive Leberschädigung ein. Die Symptome des Leberzerfalls machen sich bei schweren Vergiftungen, mit Verwirrtheit und schwersten Blutgerinnungsstörungen bemerkbar. Der Tod im Leberkoma tritt ohne Lebertransplantation meist um den 6. bis 10. Tag ein. Die tödliche Dosis liegt bei etwa 0,1 mg/kg Körpergewicht. Für eine Person mit 70 kg Körpergewicht würde der Verzehr eines einzigen Pilzes die tödliche Dosis bedeuten.
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