Schulen für die wachsende Stadt

Durch innovative Lösungen im Bildungsbau stellt sich die Stadt Wien den kommenden Herausforderungen.

Außenansicht eines modernen Schulgebäudes

Derzeit besuchen rund 132.000 Schüler*innen die über 400 öffentlichen Pflichtschulen der Stadt Wien. In Zukunft wird noch weit mehr Platz im Bereich der sozialen Infrastruktur nötig sein, um allen Kindern und Jugendlichen einen erfolgreichen Bildungsweg garantieren zu können.

Die Bevölkerung der Stadt Wien wird laut aktuellen Prognosen auch in den kommenden Jahren dynamisch wachsen. Um allen Kindern und Jugendlichen gute Zukunftschancen zu ermöglichen, ist eine umfassende und qualitativ hochwertige Bildung sowie Betreuung sehr wichtig. Voraussetzung dafür ist unter anderem eine zeitgemäße und flexible Infrastruktur.

Bedarfsorientierter Schulbau

Die Planung von neuen Schulen oder Schulerweiterungen richtet sich nach dem Bedarf. Herangezogen werden dabei verlässliche Daten, die die Entwicklung der Bevölkerung prognostizieren. So kann die notwendige Infrastruktur zeitgerecht, im notwendigen Ausmaß, am richtigen Ort und in bester Qualität bereitgestellt werden.

Alle vorliegenden Prognosen gehen von einem dynamischen Wachstum der Altersgruppe der 6- bis 13-jährigen Kinder bis zum Jahr 2025 aus. Das heißt, dass rund 100 zusätzliche Klassen pro Jahr geschaffen werden müssen, um den benötigten Schulraum für alle Wiener Pflichtschüler*innen zur Verfügung zu stellen.

Bildungsinfrastrukturinitiative 2025

Die baulichen und räumlichen Problemlagen sind dabei vielfältig. Einerseits müssen bestehende Schulen erweitert oder modernisiert werden und andererseits werden auch neue Schulen in Abstimmung mit dem Bau neuer Wohnbauten entwickelt. Vor diesem Hintergrund baut die Wiener Bildungsinfrastrukturinitiative auf unterschiedlichen Säulen auf.

Bildungseinrichtungen-Neubauprogramm 2012 bis 2023

Ein wesentlicher Baustein zur Bewältigung des zusätzlichen Bedarfs an Bildungsinfrastruktur ist das "Bildungseinrichtungen-Neubauprogramm". Schwerpunkt ist die Umsetzung des "Campus plus"-Konzeptes, wofür Investitionen von insgesamt 700 Millionen Euro getätigt wurden.

Weiteres Bildungseinrichtungen-Neubauprogramm beschlossen

Im Juni 2019 hat der Gemeinderat ein weiteres Bildungseinrichtungen-Neubauprogramm mit einem noch größeren Volumen beschlossen. Insgesamt umfasst das Neubauprogramm 9 weitere Bildungscampus-Bauten in großen Stadtentwicklungsgebieten und eine Zentralberufsschule in der Seestadt aspern.

Das "Campus plus"-Konzept

Das "Campus plus"-Konzept baut auf das bisher bewährte Wiener Campusmodell auf und sieht eine noch stärkere Vernetzung von Kindergarten, Schule und Freizeit vor. Das soll in erster Linie damit erreicht werden, dass jeweils 4 Schulklassen und 2 Kindergartengruppen räumlich zu sogenannten Bildungsbereichen mit multifunktionalen Räumen zusammenrücken.

Zusätzlich beinhaltet dieses Modell auch eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Bildungspartnern wie Musikschulen der Stadt Wien, Einrichtungen des Breitensports sowie Jugendzentren.

"Campus plus" für gemeinsame Kindergärten und Schulen

Schulsanierungspakete I und II

Im Jahr 2006 wurde eine umfassende Analyse der Wiener Pflichtschulen vorgenommen. Dabei wurden der vorhandene Schulraum und die bauliche Substanz aus verschiedenen Perspektiven überprüft. Trotz laufender baulicher Anpassungen benötigten rund 2 Drittel der Schulen, die zwischen 1855 und 1991 errichtet wurden, substanzsichernde Maßnahmen. Im Jahr 2007 beschloss der Wiener Gemeinderat das Schulsanierungspaket 2008 bis 2017. Aufgrund des großen Erfolges wurde das Schulsanierungspaket bis 2022 verlängert.

2018 wurde im Gemeinderat das neue Schulsanierungspaket II mit weiteren 570 Millionen Euro beschlossen. Dieses wird parallel zum laufenden Paket gestartet, um eine Sanierungstätigkeit ohne Unterbrechungen sicherzustellen. Hierbei werden weniger Objekte umfassender saniert. Neu ist der Sonderfördertopf für Innovationsprojekte von 100 Millionen Euro.

Sanierungen von Schulen

Schulerweiterungen und Neubauten

Nicht nur in den großen Stadtentwicklungs- und Stadterweiterungsgebieten, auch in den innerstädtischen Bezirken entstehen viele neue Wohnungen. Darüber hinaus werden in den großen Flächenbezirken laufend kleinere und größere Wohnbauten errichtet, die zusätzlichen Bedarf an Schulraum mit sich bringen.

Die Zahl der Kinder im schulpflichtigen Alter nimmt hier zu und die Nachfrage nach Schulraum steigt. Mit den Schulerweiterungen wird auf diese oft kurzfristigen Entwicklungen, insbesondere in den städtischen Verdichtungsgebieten, reagiert. Ziel des Schulerweiterungsprogrammes ist es daher, durch ein möglichst standardisiertes, qualitativ hochwertiges Modell an verschiedenen Schulstandorten rasch und flexibel zusätzlichen Schulraum zu schaffen.

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