Landtag,
26. Sitzung vom 25.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 61
die Medien und auch die Öffentlichkeit zu beruhigen,
auf eine Art und Weise planiert und schubladisiert, die jedenfalls nicht zu
einer Klärung der Dinge geführt hat. Und diese Klärung der Dinge haben sich
alle Seiten, egal welche, alle Seiten haben sich eine Klärung der Dinge
verdient und in jedem Fall sollte eine Konfliktbearbeitung auch jetzt noch
stattfinden. Die Dinge können nicht so im Raum stehenbleiben, wie das jetzt
gemacht wurde.
Meiner Meinung nach müsste jetzt ein nächster Schritt
erfolgen, der zur Klärung beiträgt und meiner Meinung nach sollte man auch zum
Beispiel den Verein Transzent damit beauftragen, diesen Konflikt zu bearbeiten
und in eine ganz konkrete Friedens- und Entwicklungsarbeit einzutreten. Dazu
müssen auch alle Seiten bereit sein. Aber ich denke, das wäre wichtig, weil es
geht immer auch um die Gegenwart und um die Art und Weise, wie wir mit der
Gegenwart umgehen, mit den Jugendlichen umgehen, mit dem Verein Mora umgehen,
mit den LehrerInnen umgehen und mit der Schule umgehen.
Niemand hat es sich verdient, dass die Dinge
irgendwie und sonstwie behandelt und schubladisiert werden. Ich sage es auch
hier, und die Betreffenden werden auch einen Brief von mir bekommen, ich bin
gerne bereit, eine Mitarbeiterin, Mitarbeiter des Vereins Transzent zur
Verfügung zu stellen und das auch zu bezahlen. Mir ist es wichtig, dass diese
Dinge aufgeklärt werden und ich denke mir, das wäre auch im dem Sinne, in dem
dieser Bericht geschrieben ist, weil auch da geht es immer um Wahrheit und
Aufklärung und darum, dass man den Dingen irgendwie Gerechtigkeit widerfahren
lässt.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich überhaupt
zur Albertgasse äußern soll, aber ich denke mir doch, dass das alle Beteiligten
verdienen, dass auch von diesem Platz her verlangt wird, dass die Dinge
aufgeklärt und klargestellt werden. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Frage
an die Jugendanwälte? - Es ist keine Wortmeldung gewünscht. Dann ist niemand
mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist geschlossen und ich erteile dem
Berichterstatter das Schlusswort. Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Meine
sehr verehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte
Kinder- und Jugendanwälte!
Zunächst herzlichen Dank für viele der angesprochenen
Punkte und auch für die Anregungen in der Debatte. Ich denke, dass der Bericht
der Kinder- und Jugendanwaltschaft, der in den vergangenen Jahren immer wieder
eine wichtige Grundlage für wichtige weitere und nächste Schritte war, und
insofern freue ich mich schon auf die Berichte, die in der nächsten Periode
hier folgen werden. Und noch einmal mehr von meiner Seite ein herzliches
Dankeschön.
Ich möchte nur in einer Sache noch zwei kurze
Anmerkungen machen: Einerseits zum Kollegen Gudenus und seiner Anmerkung die
Zwangsheirat betreffend. Der Ordnung halber möchte ich schon sagen, worum es
tatsächlich gegangen ist. Es ist nicht um eine Diskussion des Themas gegangen,
und das wurde auch sehr deutlich seitens des Kinder- und Jugendanwaltes
hervorgehoben, sondern um den Umgang mit einem Thema. Und wenn hier ein Thema,
das in dem Bericht auftaucht, hier oder in verschiedenen anderen Kreisen
inhaltlich diskutiert wird, wie wir das ja in den entsprechenden Plattformen
tun, durch öffentliche Stellungnahmen oder auch durch öffentliche
Informationsarbeit, so ist das das eine. Wenn aber ein Thema dazu benutzt wird,
um es generalisierend einzusetzen und letztendlich Menschengruppen
auszugrenzen, dann verstehe ich, dass man anscheinend irgendwann einmal ein
Problem hat, Dinge in diesem Kreis zu diskutieren, sowie ich es verstehen kann,
dass man endlich einmal auch vielleicht mit Ihrer Fraktion solche Themen
wirklich inhaltlich diskutieren möchte, ohne dass daraus wieder eine
Generalisierung wird und das wieder zum Anlass genommen wird, um zu hetzen,
wieder zum Anlass genommen wird, um auszugrenzen, und ich kann ich diesen Zugang
der Kinder- und Jugendanwälte durchaus verstehen, dass sie sagen, dann sparen
wir uns halt das eine oder andere Thema, denn wenn man es ohnedies nicht seriös
diskutieren kann, dann braucht man darüber letztendlich nicht reden.
Zweiter Bereich, den ich kurz ansprechen möchte: Ja,
ich gebe Kollegin Jerusalem recht, es handelt sich bei derartigen Themen, die
sie angesprochen hat, gerade auch angesichts der durchaus bekannten
Initiativen, die gerade auf Seiten dieser Schule immer wieder im Bereich Antifaschismus
gesetzt werden, tatsächlich um ein sehr sensibles Thema, wo ich mir auch
gewünscht hätte - vor allem in der öffentlichen medialen Darstellung - etwas
weniger Aufgeregtheit, auch etwas weniger an Zu- und Zwischenrufen, die die
ganze Zeit gekommen sind. Man muss sich solche Dinge sehr sorgfältig ansehen,
ich möchte aber auch sagen, dass es durchaus auch völlig andere, und wenn sie
den Bericht kennen, durchaus andere Hinweispunkte gegeben hat, die hier zu
einer entsprechenden Handlung geführt haben, die ich als solche nicht
beurteilen kann, aber ich gebe Ihnen durchaus recht, vielleicht wäre das ein
interessanter Zugang für uns alle. Bei solchen Themen wie bei vielen anderen -
und da zählt auch das Thema Jugendgewalt dazu - wäre eine etwas unaufgeregtere
Diskussion in der Öffentlichkeit manchmal im Interesse der Kinder und
Jugendlichen, im Interesse auch einer seriösen Prüfung, im Interesse auch eines
wirklichen Aufarbeitens durchaus hilfreich, so wie das letztendlich auch der
Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft immer tut, nämlich Probleme
anzusprechen, Lösungen anzubieten, letztendlich aufzuzeigen, wo Handlungsbedarf
besteht, aber auch aufzuzeigen, wo wichtige und richtige Handlungsweisen und
Handlungen seitens dieses Hauses gesetzt wurden.
Insofern einmal mehr ein herzliches Dankeschön an
euch für eure Arbeit. Ein herzliches Dankeschön für die engagierten
Diskussionen, und ich bitte um Zustimmung. (Beifall
bei der SPÖ.)
Präsident
Prof Harry Kopietz: Danke. Wir kommen
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