Landtag,
26. Sitzung vom 25.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 61
Leuten einen Lebensstandard garantieren, der ein
menschenwürdiges Leben möglich macht und das wird momentan für immer mehr Leute
immer schwieriger. Die Konzepte gegen die Angst, die auch von der FPÖ geschürt
wird, damit sich möglichst viele Leute fürchten, weil sie selber ängstlich sind
und Angst ausstrahlen. Die Konzepte dagegen sind Hoffnung statt einem
überalterten Sicherheitsbegriff, weil die Leute Angst haben, Angst um den
Arbeitsplatz, logisch, jetzt mehr wie vorher. Angst um das Ersparte, Angst um
die Sicherheit der Pension, Angst um ihre Gesundheitsvorsorge. Die Antwort ist
leider auch bei der ÖVP immer öfter und bei der FPÖ sowieso, da sind dann die
Sündenböcke die Asylwerber, die heißen bei ihnen dann anders, Ausländer so im
Allgemeinen, Kriminelle, alles wird durcheinander gemischt. Das sind Ihre
Lösungen! Das sind überhaupt keine Lösungen. Sie schüren die Angst weiter und
je mehr Sicherheit notwendig zu sein scheint, umso mehr steigt die gefühlte
Bedrohung und damit die Angst.
Wenn wir mehr Hoffnung brauchen, brauchen wir dafür
Mut. Mut zu einer Steuerreform, die den Unteren mehr hilft als den Oberen. Wenn
heuer eine Steuerreform gemacht wurde, die jemandem wie mir über
1 000 EUR netto mehr bringt, einer Teilzeitkraft beim DM aber genau
null Euro, dann ist das keine Steuerreform, die Sicherheit ausstrahlt, sondern
das ist eine Steuerreform für die Besserverdiener, für die Leute, die da
herinnen sitzen wie ich und die nützt den kleinen Leuten überhaupt nichts.
Mut zu einem Konzept Bildung, das Leuten eine Chance
gibt, die momentan aus Haushalten kommen, wo die Eltern schlecht gebildet sind
und kein Geld haben. Den haben wir im Moment nicht.
Statt den Pseudosicherheitsgarantien von ÖVP und FPÖ
nachzulaufen, sollten wir eine Garantie auf Erhöhung des Lebensstandards für
die unteren und mittleren ökonomischen Bevölkerungsschichten haben und das sage
nicht nur ich, sondern das sagt in der Sozialdemokratie die Sektion 8. Das
kann man nämlich auf dem entsprechenden Blog nachlesen. Und sie haben mit allem
recht, was sie dort sagen. Das sind die Konzepte, die wir brauchen. Es muss
früher anfangen und alleine das Nachlaufen, dass wir immer anfangen bei wie
viel Polizei man braucht - man sollte zumindest jedes Mal dazu sagen, was es
auch noch bedarf. Das muss man jedes Mal in den Satz einflechten, weil wir
sonst dem nachlaufen, was die FPÖ da macht und strahlen mit Angst aus. Das ist
natürlich nicht notwendig, weil die Gesellschaft mit mehr Angst nicht
weiterkommt, sondern die kommt mit mehr Hoffnung und mehr Mut weiter. - Vielen
Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Prof Harry Kopietz:
Als Nächste zum Wort gemeldet hat sich Frau Abg Mag Feldmann. Ich erteile
es ihr.
Abg Mag Barbara Feldmann (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ja, es herrscht Chaos in
Wien, Sicherheitschaos und ich sage Ihnen, ich könnte jetzt eine Stunde reden.
Aber ich sage Ihnen jetzt, was mir am Herzen liegt. Der Herr Landeshauptmann,
den das betrifft, der ist nicht da. Der hört uns einfach nicht einmal zu, wenn
wir unsere Probleme, unsere Themen sagen und Vorschläge geben! (Aufregung
bei der ÖVP.) Es ist unfassbar, es ist nicht zu glauben in der Aktuellen
Stunde. Das liegt mir einmal als Erstes am Herzen.
Das Zweite, das mir am
Herzen liegt, ist, dass ich als Politikerin zu einem Politiker sagen muss: Sie
übernehmen Ihre Verantwortung nicht. Ich sage das jetzt in den leeren Sitzplatz
hinein. Und als Bürgerin sage ich: Sie lassen mich im Stich. Zwei Mal ist bei
mir im Büro eingebrochen worden, zu Hause bei meinen Eltern ist eingebrochen
worden, in unserem Haus in der Innenstadt ist eingebrochen worden. Sämtliche
Bekannte, die ich kenne, sind selbst betroffen oder haben jemanden im Umkreis,
der betroffen ist. Wir haben einen Anstieg ... (Abg Godwin Schuster: Ihr Minister Strasser! - Abg Siegi Lindenmayr: Ihr
Minister Strasser! Ihr Strasser!) Na,
jetzt sage ich Ihnen einmal dazu etwas, mein Lieber, und zwar Ende der 90er
Jahre: Wer hat die Wachzimmer geschlossen? (Abg Godwin Schuster: Welche Wachzimmer? Welche Wachzimmer?) War das ein roter Innenminister? War das ein roter Bürgermeister? (Abg Godwin Schuster: Welche Wachzimmer? Welches
Wachzimmer, sagen Sie es. Sagen Sie es! Sagen Sie ein Wachzimmer! Sagen Sie ein
Wachzimmer! ) Und waren Sie das als
Sicherheitssprecher? (Abg Godwin Schuster: Sagen Sie ein Wachzimmer! Es gab
kein Wachzimmer, das geschlossen wurde!- Beifall bei der ÖVP.)
Sie haben das zugelassen
und heute kommen Sie mit Zahlen und Fakten, die überhaupt nicht stimmen. (Abg Godwin Schuster: Das stimmt ja nicht!) Sie reden von Ist-Ständen. Ist-Stände sind immer etwas anderes als Soll
wegen Karenzierungen, et cetera und (Abg
Godwin Schuster: Das stimmt ja nicht!) die
Zahl hat sich nicht reduziert. Sie vergleichen Soll und Ist. Das kann man nicht
vergleichen. (Beifall bei der ÖVP.) Das ist mathematische Grundlehre.
Aber gut, lassen wir einmal das, ja.
Ich sage Ihnen, die
Verantwortung muss übernommen werden. Die Bürger sind verunsichert, sie sind
einfach wirklich in Panik. Sie könnten zum Beispiel ein allgemeines
Bettelverbot erlassen. Warum nicht das? Diese Banden, die herumgehen und
betteln, kundschaften auch ... (Abg Godwin Schuster: Was ändert das bei
der Aufklärung von Einbrüchen?)
Ja, das werde ich Ihnen
sagen. Hören Sie mir kurz zu. Die kundschaften die Umgebung aus, die gehen mit
ihren Krücken in die Häuser hinein, in die Wohnhäuser, auch in der Innenstadt
oder hauptsächlich in der Innenstadt und kundschaften aus. Das ist einmal der
Punkt 1. Das sind organisierte Banden und nicht Leute, die generell von
Armut betroffen sind, sondern die arbeiten in organisierten Organisationen. (Abg Godwin Schuster: Aber die brechen nicht ein!) Das könnten Sie schon einmal verbieten.
Zweitens:
Im U-Bahn-Bereich in der Nacht, am
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