Landtag,
26. Sitzung vom 25.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 61
einen Armen fragen, ob er morgen eine Million
gewinnen will! Also da hätten Sie das auch gleich dazuschreiben können. (Beifall
bei der FPÖ.) Das sind Ihre Konzepte für Wien!
Was gibt es noch? Ich sage Ihnen, Sie sitzen genauso
wie wir mit der ÖVP gemeinsam in einer Regierung, in der Bundesregierung. (Abg
Godwin Schuster: Sie waren es auch und Sie haben alles zerstört!) Dann
machen Sie bitte eines: Nehmen Sie endlich Gespräche auf, vor allem der
Landeshauptmann mit Ihrem Bundeskanzler Faymann und natürlich auch mit der Frau
Innenministerin, die muss man dazu nehmen. Aber die ist ja genauso überfordert
mit ihren Aufgaben wie der Landeshauptmann von Wien. Da sage ich Ihnen auch
ganz einfach: Jetzt kommt die Frau Innenministerin darauf, was machen wir
schnell in Wien, weil da alles explodiert? Na, da geht man einfach her und
zieht aus den Bundesländern 200 Polizisten ab, nämlich aus Kärnten,
Oberösterreich und der Steiermark, und da bin ich sehr gespannt. Wissen Sie
überhaupt, wie die Kriminalitätsstatistik in diesen Bundesländern ist? Ich sage
es Ihnen:
In Kärnten haben allein die Einbrüche in
Geschäftslokale einen Anstieg von 106 Prozent, in Wohnhäusern von
81 Prozent und das Suchtgiftmittelgesetz hat einen Anstieg von
158 Prozent. Na, da bin ich sehr gespannt, was die Kärntner dazu sagen
werden.
Und in der Steiermark, da ist es nicht viel anders.
Da ist Ihre Fraktion dort auch in der Regierung und da bin ich auf den Herrn
Voves sehr neugierig, was der Herr Landeshauptmann dazu sagen wird. Der hat
nämlich allein bei den Einbrüchen in Wohnungen ein Plus von 40 Prozent,
bei Einbruchsdiebstählen in Wohnhäuser von 104 Prozent und im
Suchtmittelbereich hat er einen Anstieg von 63 Prozent. Und dort wollen
Sie jetzt hergehen und einfach die Polizisten abziehen!
Ich sage Ihnen eines, Sie sind an und für sich
konzeptlos. Es gibt in Wien kein Konzept. Es gibt in ganz Österreich schon kein
Konzept mehr, wenn man sich die Bundesländer anschaut.
Aber bleiben wir bei Wien. Was wollen Sie jetzt
machen in Wien? Ich sehe, Sie wollen gar nichts machen außer eine
Unterschriftenaktion und einen Stammtisch. Mehr ist Ihnen bis heute dazu noch
nicht eingefallen. Aber eines muss man schon sagen, und da gibt es jetzt Lob
für die Sozialisten: Die Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek hat den Einfall
gehabt. Ja, ich gebe ihr recht. Sie hat gesagt, die Beamten, die heute von Post
und Telekom mehr oder weniger aufs Abstellgleis gesetzt worden sind (Abg
Karlheinz Hora: Von wem wohl? Von wem wohl?), nehmen wir und gehen einfach
her und (Aufregung bei Abg Karlheinz Hora.) geben sie in den
Sicherheitsbereich, die sollen die Verwaltungsarbeit machen. Ja, ich gebe Ihnen
recht. Endlich haben Sie das erfasst. Aber ich sage Ihnen auch wieder, woher
diese Idee kommt, nämlich von der FPÖ, denn wir haben das bitte hier schon am
23. Februar gefordert. Aber ich bin ja froh, dass sie spät, aber doch
einmal draufkommen, dass die FPÖ in Sachen Sicherheit hier führend ist. Sie
sind unfähig (Weitere Aufregung bei Abg Karlheinz Hora.), Sie haben in
Wien keine Sicherheit, Sie können in Wien nicht einmal für Sicherheit sorgen,
geschweige denn auch auf Bundesebene. Sie sind abzuwählen! - Danke, meine Damen
und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Prof Harry Kopietz: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist der Herr StR Ellensohn. Ich erteile es ihm.
StR David Ellensohn: Sehr geehrter Herr
Präsident! Meine Damen und Herren!
Eigentlich habe ich mich gewundert, wie ich das Thema
der Aktuellen Stunde gelesen habe „Sicherheitschaos in Wien“, nachdem uns
gestern hier vom Herrn Madejski/FPÖ erklärt wurde, wir müssen über das
Hochwasser reden, das ist das wichtigste Thema und wieso reden wir nicht über
das Hochwasser? Das war gestern ganz wichtig, das Hochwasser ist nicht weg, das
Sicherheitsproblem der Leute, die das Hochwasser vor der Tür haben, existiert
immer noch, rund um das Donauinselfest ist immer noch viel zu tun und es hängt
vom Wetter ab, ob es stattfinden kann oder nicht. Aber es war heute nicht, also
war es gestern auch nur ein Schmäh.
Wenn Sie sich die Mühe machen und im Internet den
Begriff „Sicherheitschaos“ suchen und wenn Sie eine Partei dazustellen, dann
kommen Sie bei „Sicherheitschaos“ und „Grüne“ auf 99 Einträge, nicht wahnsinnig
viel, bei SPÖ und ÖVP auf über 200 und die FPÖ ist mit über 300 Spitzenreiter
im Netz. Der Spitzenreiter beim „Sicherheitschaos“ ist die Freiheitliche Partei
und das ist genau eines der Probleme, das wir haben.
Der Polizei zu helfen, da waren die GRÜNEN immer
dabei. Wir wollen eine besser ausgebildete Polizei. Wir wollen eine Polizei,
die ihren Job besser machen kann, also auch mehr Supervision, weil die Leute
dort ein Burn-out haben. Das ist eine schwierige Arbeit, die sie verrichten,
die gehören besser bezahlt, die gehören spezialisiert, damit Leute, die bei
Familiengewalt eingesetzt werden, auch wissen, was sie dort zu tun haben. Sie
gehören spezialisiert, wenn sie mit Jugendlichen arbeiten müssen. Da gehört
mehr in die Ausbildung hineingesteckt und am Ende haben wir dann vielleicht
eine Polizei, mit der auch ich mehr zufrieden bin und die nicht voll ist mit
Leuten von der AUF, von der FPÖ, die dort offensichtlich zwischendurch auch
etwas anderes tun als der Sicherheit in der Stadt nachhelfen.
Aber wenn man über Sicherheit
redet, dann möchte ich heute auch nicht vergessen, dass der Sicherheitsbegriff
weitergeht. Soziale Sicherheit, Prävention, nicht immer hinten am Ende
ansetzen, wenn alles schon passiert ist, sondern früher damit anfangen.
Sicherheit fängt woanders an als beim Einsatz der Polizei auf der Straße. Da
braucht es etwas anderes. Heute, wenn man das Hochwasser hernimmt, ist es eine
ökologische Bedrohung. Dann muss man sich etwas mit dem Wetter überlegen, das
haben wir ja schon länger. Wenn man es im großen Maßstab sieht, haben wir
Flüchtlingsströme, die sich daraus ergeben, weil ihre Länder überschwemmt
werden und bei uns ist es nicht so dramatisch, aber schlimm genug. Ich habe
gestern alle Bilder gesehen. Und wenn ich von der ökologischen Sicherheit zur
sozialen Sicherheit komme, dann heißt das einfach, den
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