Projekt RenoBooster - Ablauf und Ziele

Ziel des Projekts RenoBooster war es, eine zentrale Anlaufstelle für Gebäudebesitzer*innen und deren Hausverwaltungen zu schaffen und damit die klimagerechte Sanierung des privaten Wohnhaussektors in Wien zu forcieren.

Das Projekt wurde von April 2019 bis Oktober 2022 unter der Leitung der Abteilung Technische Stadterneuerung (MA 25) mit zahlreichen Partner*innen im Rahmen des EU-Programms "Horizon 2020" umgesetzt. Die Höhe der Förderung betrug 1,9 Millionen Euro.

RenoBooster leitet sich von "Renovierung" und dem englischen Wort "boost", also verstärken, ab. Angesprochen wurden Eigentümer*innen von Einfamilienhäusern bis zu großen Wohnhäusern sowie einzelnen Wohnungen.

Vorher-nachher Gegenüberstellung: Wohnhaussanierung auf der Ottakringer Straße

Die Ottakringer Straße 68 vor und nach der Sanierung

Das Ziel des Projektes war es, einen sogenannten One-Stop-Shop, also eine zentrale Anlaufstelle für Eigentümer*innen von Wohngebäuden, zu schaffen. Dabei sollten Informations- und Beratungsangebote zu rechtlichen Aspekten sowie zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten bei Wohnhaus-Sanierungen gebündelt werden.

Eigentümer*innen sollen in allen Phasen der Sanierung im Wohnbau begleitet und unterstützt werden: von der allerersten Überlegung und Beratung über die bauliche Durchführung bis zur Qualitätssicherung nach Abschluss der Sanierung.

Video: Gebäudesanierung: EU fördert neue Anlaufstelle - W24

Entwicklung über 3,5 Jahre

Das Projekt war für 3,5 Jahre anberaumt. Der Startschuss fiel im Mai 2019. Während der Projektlaufzeit wurden Services entwickelt und Beratungsdienstleistungen getestet. Am Ende des Projektes sollte der One-Stop-Shop schlüsselfertig übergeben werden. Bereits am 1. Oktober 2020 startete die Hauskunft mit dem Pilotbetrieb und ging ab 1. Mai 2021 in den Regelbetrieb im Rahmen des wohnfonds_wien über. Im Frühjahr 2021 startete die Qualitätsplattform Sanierungspartner mit der Akquise von Partner*innen-Betrieben.

Bestehende Angebote verbessern

Bereits jetzt bestehende Angebote, Dienstleistungen, Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten sollten in die neu zu entwickelnde Gesamtlösung integriert werden. Bestehende Angebote wurden analysiert und weiterentwickelt. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten wurden analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Es wurden klar definierte Qualitätsstandards für Services und Beratungsleistungen erarbeitet.

Expert*innen-Team begleitete Projekt

Projektteam diskutierend an mehreren Tischen

Das Projektteam von RenoBooster war breit aufgestellt: Es wird auf die Einbindung wichtiger Akteur*innen aus Verwaltung, Bauwesen, Immobilienwirtschaft und Finanzierung geachtet. Die Projektleitung lag bei der Abteilung Technische Stadterneuerung (MA 25).

Unterstützt und begleitet wurde das Projekt von einem Fachgremium mit Expert*innen weiterer wichtiger Institutionen wie der Wirtschaftskammer, des Finanzsektors, vom Bund, aus der Architektur und Projektentwicklung sowie dem Immobilienmanagement.

Wohnqualität und Klimaschutz

Die Sanierung der Wiener Bausubstanz trägt entscheidend zur Lebens- und Wohnqualität der Wiener*innen bei. Ein saniertes Wohnhaus verbraucht nicht nur im Winter weniger Heiz-Energie, sondern schützt auch im Sommer das Gebäude vor Hitze.

Qualität und Anzahl von Sanierungen sollen erhöht werden, damit mehr Energie und CO2 eingespart werden. Damit leistet Wien auch in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Hintergründe und Zielgruppen

In Wiens 180.000 Gebäuden befinden sich rund 1 Million Wohnungen. Davon werden 925.000 als Hauptwohnsitz genutzt.

Eigentum und Miete

Wohnungs- und Einfamilienhaus-Eigentümer*innen sind 2 wichtige Zielgruppen für das Projekt RenoBooster und zukünftige Sanierungen.

In Wien gibt es:

  • 126.000 Eigentumswohnungen, die von den Eigentümer*innen bewohnt werden
  • 90.000 Einfamilienhäuser in Privatbesitz
  • 295.000 Wohnungen, die von privaten Besitzer*innen vermietet werden (Das sind 43 % aller in Wien vermieteten Wohnungen.)
    darunter fallen: 67 % aller vermieteten Altbauwohnungen

Zielgruppen für Sanierungen

Die Hauptzielgruppen für Sanierungen sind in erster Linie die privaten Hausbesitzer*innen, mehrheitlich Wohnungseigentümer*innen, aber auch (Mit-)Eigentümer*innen von Häusern. Eine wichtige Gruppe, die mit den Eigentümer*innen größerer Gebäude und Eigentumswohnungen verbunden ist, sind Hausverwalter*innen, von denen es in Wien rund 1.000 professionell organisierte Firmen gibt. Die Hausverwaltung ist mit der Verwaltung des Gebäudes im Namen der Wohnungseigentümer*innen beauftragt. Nach dem österreichischen Wohnungseigentumsgesetz sind Hausverwaltungen für die Steuerung eines Sanierungsprozesses in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen zuständig und spielen somit eine Schlüsselrolle bei Planung und Organisation von Gebäudesanierungen.

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