Veröffentlichung gemäß der EU-Trinkwasser-Richtlinie für das Jahr 2023

Die EU-Trinkwasser-Richtlinie hat das Ziel, die weltweit höchsten Standards für Trinkwasser sicherzustellen. 2023 wurden die Vorgaben zu Informationspflichten der Wasserversorgung in Wien im Wasserversorgungsgesetz §5a umgesetzt: Weitere Informationen zur Zielsetzung.

Das Wiener Wasser kommt aus den niederösterreichisch-steirischen Alpen. Das Quellgebiet der I. Hochquellenleitung umfasst das Gebiet von Schneeberg, Rax und Schneealpe, das Quellgebiet der II. Hochquellenleitung den Gebirgsstock des Hochschwabs. Bei erhöhtem Wasserbedarf wird zusätzlich Grundwasser in das Rohrnetz eingespeist. Das passiert zum Beispiel in einer Hitzeperiode oder bei Wartungsarbeiten an den Hochquellenleitungen.

Wiener Wasser (MA 31) liefert Trinkwasser an das gesamte Stadtgebiet beziehungsweise für rund 2 Millionen Einwohner*innen. Im öffentlichen Raum wird bei 1.500 Trinkbrunnen Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Die Wasserversorgung ist Teil des Wiener Magistrats und befindet sich somit im 100-prozentigen Eigentum der Stadt Wien und somit der Wiener*innen.

Effizienz der Wiener Wasserversorgung

Notversorgungsmaßnahmen und Ausfallsicherheit

Aktuell speichern 29 Wasserbehälter in Wien und 2 Behälter außerhalb der Stadt (Moosbrunn und Neusiedl/Steinfeld) das Trinkwasser für die Stadt Wien. Das gesamte Speichervolumen beträgt rund 1,6 Millionen Kubikmeter, was 1,6 Milliarden Liter Wasser entspricht. Mit diesem Speichervolumen kann Wiener Wasser auf Veränderungen des Wasserverbrauchs reagieren. Der aktuell durchschnittliche Wasserbedarf pro Tag liegt bei 390.000 Kubikmeter Wasser, das sind 390 Millionen Liter.

Ohne Pumpe bis in die Stadt

Wiener Wasser fließt aus den steirisch-niederösterreichischen Alpen im natürlichen Gefälle ohne eine Pumpe bis in die Stadt. Die I. Hochquellenleitung endet am Rosenhügel und die II. Hochquellenleitung in Lainz. Das Wiener Stadtgebiet liegt größtenteils tiefer als diese beiden Punkte, sodass die Wasserversorgung für die Bevölkerung zu 95 Prozent mithilfe der Schwerkraft erfolgt, also ohne Pumpenenergie.

Ein länger andauernder Stromausfall, zum Beispiel bei einem Blackout, bedeutet für die Wiener Wasserversorgung keine größere Einschränkung. Ausnahmen stellen nur Hochhäuser und höchstgelegene Gebiete im Wienerwald dar. Diese werden über eigene Wasserbehälter versorgt, die ein Speichervolumen für mindestens 12 Stunden haben.

Bei Hochhäusern, wie zum Beispiel Alterlaa, sorgen Pumpen im Haus für den erforderlichen Wasserdruck. Ob für diese Pumpen Notstrom-Aggregate vorhanden sind, weiß die zuständige Hausverwaltung.

Wasserverluste

Die Wasserverluste im Wiener Rohrnetz liegen bei rund 7 Prozent. Wiener Wasser investiert laufend in die Instandhaltung und den Ausbau des Rohrnetzes.

Wasserqualität

Das Wiener Leitungswasser kommt aus gut geschützten Gebieten und ist von ausgezeichneter Qualität.

Desinfektion des Wassers

Bevor das Leitungswasser ins Rohrnetz eingeleitet wird, erfolgt eine Desinfektion. Dabei handelt es sich um eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, damit das Trinkwasser zu jeder Zeit hygienisch einwandfrei ist. Folgende Verfahren werden in Wien angewendet: Chlor beziehungsweise Chlordioxid und UV-Licht.

Wasser und Abwassergebühr

Wassergebühr: 2,14 Euro pro Kubikmeter (inklusive 10 Prozent Umsatzsteuer)

Abwassergebühr: 2,35 Euro pro Kubikmeter Wasser (inklusive 10 Prozent Umsatzsteuer)

Die Abwassergebühr wird gemeinsam mit der Wassergebühr verrechnet.

Struktur der Wassergebühren pro Kubikmeter Wasser

Torten-Diagramm zeigt die Aufteilung der Kosten für Wiener Trinkwasser

Zum Vergrößern des Diagramms klicken Sie auf das Bild.

Die Verteilung der Kosten bezogen auf einen Kubikmeter Trinkwasser setzt sich bei Wiener Wasser zusammen aus:

  • 57,2 Prozent: Wasserverteilung
  • 21,1 Prozent: Wassergewinnung und Aufbereitung
  • 12,6 Prozent: Kund*innen-Service, Zählerwesen und Administration
  • 9,1 Prozent: Umsatzsteuer

Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Wien liegt pro Person im Haushalt bei rund 130 Liter pro Tag.

Beschwerde-Management

Im Zuge des Managementsystems werden Beschwerden aus der Bevölkerung bei Wiener Wasser detailliert erfasst. Die Beschwerden liegen im niedrigen 2-stelligen Bereich pro Jahr. Angesichts der hohen Zahl an versorgten Personen (rund 2 Millionen) und der Fülle an Kund*innen-Kontakten ist das sehr wenig.

Beschwerden fallen in Zusammenhang mit folgenden Themen an (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Baustellenlärm/Nachtarbeiten
  • Öffentliche Trinkbrunnen/Sprühnebel-Installationen
  • Wasserqualität
  • Wasserrechnung/Wasserverbrauch
  • Wasserzähler-Tausch

Wiener Wasser hat das Ziel, verschiedene Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme anzubieten, Beschwerden strukturiert zu erfassen und zügig zu erledigen.

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Wiener Wasser
Kontaktformular