Mitschrift

Nur mehr wenige Fachkräfte besitzen das Können, historische Klaviere zu reparieren. Felix Lenz hat das Handwerk von der Pike auf gelernt. Er zählt in Wien zu den Letzten seiner Zunft.

Felix Lenz, Klavierbaumeister: "Ich habe als Kind eigentlich immer schon sehr gern Holz gehabt. Und ich wollte auch einen Beruf ergreifen, der irgendwas mit Holz zu tun hat. Vor allem wollte ich was mit den Händen machen. Und so habe ich mich entschlossen, dass ich, ich glaube 15, Ende 15, die Klavierbaulehre anfange."

In der Klavierwerkstatt im fünften Bezirk wird alles getan, um den wertvollen Instrumenten ihren ursprünglichen Klang und Glanz wiederzugeben.

Felix Lenz, Klavierbaumeister: "Es ist natürlich ein sehr abwechslungsreicher Beruf, weil ich ja doch immer wieder was anderes zu tun habe. Das beginnt bei den Tischlerarbeiten. Ich muss alles zusammenleimen oder Furnier ersetzen. Seitenspinnen, das ist im Grunde auch ein eigener Beruf."

Auch das Stimmen der altgedienten Klaviere ist eine Kunst für sich. Die mitunter meditative Arbeit ist schwer in Worte zu fassen.

Felix Lenz, Klavierbaumeister: "Es ist ein ähnlicher Effekt, wie ihn manche beim Joggen oder Laufen haben. So dieses Runner's High. Und das gibt's beim Klavierstimmen auch. Es gibt natürlich auch Klaviere, die sehr unangenehm zum Stimmen sind. Da hat man keine Zeit."

Oft besitzen die Restaurationsobjekte eine einzigartige Geschichte. Und nicht selten entsteht daraus eine emotionale Beziehung zum Instrument.

Felix Lenz, Klavierbaumeister: "Ja, natürlich Ehrfurcht, das ist ganz klar. Aber die muss man eigentlich ablegen, weil sonst dürfte man kein Staubkorn verändern. Aber dann die Tasten anzugreifen und zu wissen, okay, das sind dieselben Tasten, die auch Beethoven berührt hat, ist natürlich schon speziell."