Mitschrift
Ich wollte eigentlich
Astronomin werden.
* lockere Musik *
Das ist die schlimmste Frage,
ob man sich selbst gerne
als Chefin haette.
Man muss herausfinden,
wofuer man brennt.
Das versuch ich zu machen
als was auch immer Chefin
in der Wissenschaft bedeutet.
Meine Arbeit besteht darin,
wie denn wissenschaftliches Wissen
oder technologische Entwicklungen
einfach unser Leben veraendern.
Wir tun so,
als ob wir darueber nachdenken,
was dann mit uns passiert,
aber die unangenehmen Dinge
lassen wir sehr oft aus.
Ob das, was man an Wissen produziert,
tatsaechlich wo ankommt
und etwas veraendert,
die Frage stellt man sich staendig.
Es geht darum,
dass ich mit meiner Forschung
einen anderen Blickwinkel
auf Veraenderung versuche zu lenken.
Abschalten heißt fuer mich,
auch mal in einer ganz anderen
Denkwelt sich zu bewegen.
Ich liebe Musik.
Das ist der Ort, wo ich am meisten
vergesse, was ich sonst tu.
* lockere Musik *
Ich hab ein sehr großes Vertrauen,
dass Dinge irgendwie
funktionieren werden.
Und ich glaub,
dass Dinge irrsinnig lange brauchen.
Es gibt so Staedte, die sind eher
wie eine Postkarte,
und ich mag Wien,
wo sie keine Postkarte ist.
Wien ist eine chaotisch liebenswerte
Stadt.
* Musik verklingt. *
* freundliche Akkorde *
Preis der Stadt Wien / Geistes-, Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften (GSK)
Ulrike Felt ist eine österreichische Physikerin (Promotion 1983) und Wissenschafts-soziologin. Sie war von 1983 bis 1988 am Europäischen Kernforschungszentrum/CERN) in Genf tätig, ab 1989 an der Universität Wien: zunächst am Institut für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung; 1999 wurde sie als Professorin berufen. Von 2004 bis 2021 war sie im Vorstand des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung (Bezeichnung von 2004 bis 2012: Institut für Wissenschaftsforschung) der Universität Wien mit einer Unterbrechung von 2014 bis 2018, als sie Dekanin der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien wurde. Als international sehr renommierte Forscherin war sie in Wien führend bei der Etablierung der Science and Technology Studies (STS) beteiligt. 2019 wurde sie Mitglied der Academia Europaea. Seit 2002 ist sie Herausgeberin der internationalen Zeitschrift Science, Technology and Human Values.
Länge: 1 Min. 24 Sek.
Produktionsdatum: 2024
Copyright: Maximilian Brustbauer / Stadt Wien Kultur