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Mitschrift

Das ist blöd,

in einem Interview zu sagen,

 

dass ich interviewscheu ...

Bin ich natürlich nicht.

 

* Schlagzeugspiel *

 

* quietschende Klänge *

 

Als Künstler steht man

in der Öffentlichkeit.

 

Die öffentliche Aufmerksamkeit

 

bringt sowohl Positives

als auch viel Negatives,

 

wo man in jeder Hinsicht

gefordert wird.

 

Es verschiebt auch die Arbeit.

 

Dass die kompositorischen Ideen

zu fließen beginnen,

 

den Moment muss man

sich erst erarbeiten.

 

Es gibt einige Kompositionen von mir,

die sind mir recht gut gelungen.

 

Die sind in einer Woche

oder zwei entstanden.

 

Das ist sehr unterschiedlich.

 

Aber es gibt oft diesen Moment,

wo sich das Werk verselbstständigt.

 

Und es kommen dann

die ganze Zeit neue Ideen.

 

Und das und das und das.

 

Und es lauft einfach.

 

Der kreative Schaffensprozess

in einer Komposition,

 

schätz ich, ist von der Zeit her

ein Viertel oder so, ungefähr.

 

Und das andere

ist technische Ausarbeitung.

 

* Klackern *

 

Wenn ich meine Musik beschreib,

 

sag ich,

dass ich mit hoher Dichte arbeite.

 

Ich arbeite

mit Algorithmen am Computer,

 

mit denen ich eine Menge an Klängen

steuern und kontrollieren kann

 

auf einer Makroebene,

 

wo's nicht um den einzelnen Klang

geht, sondern die Klangmasse.

 

* schräge Klänge *

 

Nachdem ich beim Arbeiten

mein Ohr relativ strapaziere,

 

in viererlei Hinsicht,

bin ich dann froh,

 

wenn zu Hause nicht die ganze Zeit

Musik im Hintergrund rennt.

Archiv-Video vom 10.05.2023:
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Mag.art. Matthias Kranebitter

Matthias Kranebitter, geboren 1980 in Wien, studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien elektroakustische Komposition bei Dieter Kaufmann und German Toro-Perez, Medienkomposition bei Klaus-Peter Sattler und Klavier bei Christiane Karajeva, am Konservatorium in Amsterdam postgradual Komposition sowie in Graz bei Alexander Stankovski und Beat Furrer. Seine Musik thematisiert Aspekte unserer Mediengesellschaft mit ihrer Informationsflut. Sie zeichnet ein hohes Maß an Dichte und Heterogenität aus, das Miteinbeziehen unterschiedlichster (un)musikalischer Materialien als Enthierarchisierung und Relativierung von Dogmen und Tabus. Er arbeitet verstärkt mit Elektronik und neuen Medien. Matthias Kranebitter wird mit dem Ernst-Krenek-Preis 2022 geehrt.

Länge: 1 Min. 29 Sek.
Produktionsdatum: 2023
Copyright: Maximilian Brustbauer / Stadt Wien Kultur

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