Mitschrift
Unser Problem mit Gaupen?
Ja, das ist uns zu additiv.
Jetzt ... dieses Prinzip
der Architektur.
Es ist ein Dach plus etwas, und das
verheiratet sich nur ganz schwer.
* lebhafte Musik *
Wir wissen, wir koennen alles bauen.
Man kann auch alles bauen.
Aber dass der Mensch wieder mehr
in den Mittelpunkt rueckt
und vor allem das
Zwischenmenschliche,
und dass es Raeume geben muss, in
denen die zwischenmenschlichen Dinge
passieren koennen, auch fuer nicht
begueterte Menschen -
dass diese Themen in den Vordergrund
ruecken, denke ich,
ist Anlass, dass wir
den Preis gekriegt haben.
Uns ist das Gesellschaftsrelevante
in der Architektur wichtiger
als die schoene Form ... die uns
auch sehr wichtig ist.
Aber das ist eher ein No-Na,
wichtiger ist, glaub ich:
Was bewirken wir mit unserer Arbeit?
Da haben wir die letzten Jahre
drauf fokussiert.
Soziales Bauen bedeutet fuer mich ...
dass man auf Bauherren zugeht,
die normal keine Stimme haben.
Oder eine ganz leise.
* treibende Musik *
Fuer Obdachlose ist immer nur gebaut
worden, sozusagen: Das ist der Rest.
Mit dem Rest macht man fuer den Rest
wieder den Rest.
Das waren immer so Sozialprojekte,
die auch so ausgeschaut haben.
Im Sinne von "das schaut
armutschkerlhaft aus",
und dann gibt's eine Negativspirale.
Also, da, wo man eh schon nichts hat,
nichts hingibt,
das wird immer schlechter
anstatt besser.
Untertitel: AUDIO2
Archiv-Video vom 10.05.2022:
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gaupenraub
Arbeitsgemeinschaft von Mag.ª arch. Ulrike SCHARTNER und Mag. arch. Alexander HAGNER. Ulrike Schartner und Alexander Hagner studierten Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien und gründeten 1999 gaupenraub +/-. Seitdem waren beide neben ihrer selbstständigen Tätigkeit auch als Lehrende an verschiedenen Hochschulen aktiv. gaupenraub +/- war an der Gründung der IG Architektur (2002) beteiligt und wurde 2006 für die erste Staffel von YoVA / young viennese architects ausgewählt. Das Team erhielt mehrere Auszeichnungen.
Länge: 1 Min. 39 Sek.
Produktionsdatum: 2020
Copyright: querstadt / Maximilian Brustbauer / Stadt Wien Kultur