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Mitschrift

Es ist eigentlich die Neugierde.
Die uns Wissenschaftler
haeufig treibt.
Oder sicher auch mich treibt.
* schwebende Musik *
Also, die Immunologie ist manchmal
auch gefuerchtet von den Leuten,
weil zu viel Wissen da ist, man
viel Wissen sich aneignen muss,
um an der vordersten Front
arbeiten zu koennen.
Aber der große Vorteil ist:
Man kann auf diesem Wissen aufbauen.
Dann geht's einfach schneller.
Das Interessante dabei ist ja
in der Forschung immer,
dass man ja ... Man oeffnet ein
Fenster, sieht wieder was Neues,
und man muss immer eine gewisse
Intuition eigentlich besitzen,
um rauszufinden: In welche Richtung
ist es am interessantesten, zu gehen?
Das kann man manchmal gar nicht
einmal festhalten, sehr rational.
Es ist ein bisschen ein "gut feeling"
dabei, also ein Bauchgefuehl.
Es spielt eine wichtige Rolle,
dass der Antrieb von innen kommt.
Dass man im Grunde genommen
diese Neugier hat,
die einen dann treibt,
und so kommt man weiter.
Also, das ist sicher auch ein Grund,
warum Wissenschafter,
die sehr erfolgreich sind, vielleicht
ihre Wissenschaft als Hobby haben,
aber nicht endlos viele
andere Hobbys.
Die Erfahrung, 1988
nach Wien zu kommen,
war schon eine Herausforderung.
Also, das Erste war,
dass wir das Gefuehl hatten,
irgendwie lebt man hier noch so
fuenf oder zehn Jahre hintennach.
Es gab Vierteltelefone, von dem
hab ich noch nie was gehoert davor.
Die Schweizer haben mich
anno dazumal belaechelt.
Haben gesagt: "Wie kann es sein,
dass man nach Wien geht?",
weil da gab es keine motivierende
biologische Forschung.
Aber fuer uns war es ein Paradies.
Wir haben da was Gutes aufgebaut.
Und wenn ich zurueckschaue,
zum Zeitpunkt, als wir herkamen,
was wir jetzt haben -
das ist Tag und Nacht.
Untertitel: AUDIO2

 

Archiv-Video vom 10.05.2022:
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Univ.-Prof. Dr. Meinrad Busslinger

Meinrad Busslinger studierte Naturwissenschaften an der ETH in Zürich und promovierte in Molekularbiologie an der Universität Zürich. Nach einem Aufenthalt am National Institute for Medical Research (NIMR) in London arbeitete er an der Universität Zürich. 1988 wurde Busslinger als Senior Scientist und Gründungsmitglied ans Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien berufen, wo er seither auf dem Gebiet der Immunologie forscht. Busslinger ist seit 1996 Professor der Molekularen Genetik an der Universität Wien, seit 2013 stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des IMP und erhielt mehrere Preise, darunter den Wittgensteinpreis (2001).

Länge: 2 Min. 05 Sek.
Produktionsdatum: 2020
Copyright: querstadt / Maximilian Brustbauer / Stadt Wien Kultur

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