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Mitschrift

Was haben diese Blumenvase, diese Süßigkeiten und dieser Kaffee gemeinsam? Das alles sind Produkte aus sozialen Betrieben, also Unternehmen, die nicht auf Gewinn ausgerichtet sind, sondern sich sozial engagieren. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise, des Klimawandels und einer alternden Gesellschaft hat in Europa ein Umdenken begonnen.

Judith Pühringer, Bundesdachverband für soziale Unternehmen: "Ich glaube tatsächlich, dass es ein Gebot der Stunde ist, dass die Wirtschaft sozial denkt. Es war jetzt sehr lange Thema, dass der Sozialbereich, die Sozialwirtschaft auch wirtschaftlich denkt. Das macht sie, das tut sie, sie ist betriebswirtschaftlich, sie ist effizient. Und gleichzeitig glaube ich, dass sich diese Grenzen immer mehr vermischen müssen."

In einem hippen Designerladen machen ehemalige Suchtkranke ihre ersten Schritte zurück in die Arbeitswelt. Wer hier ausgefallene Möbel und Accessoires kauft, unterstützt nicht nur die Gesellschaft, auch die Umwelt. Denn das alles ist verzauberter Müll.

Judith Pühringer, Bundesdachverband für soziale Unternehmen: "Ich glaube, es geht um Nachhaltigkeit. Oder ich finde diesen Begriff des 'enkeltauglichen': Ist das Wirtschaften von heute tauglich für die Generationen von morgen? Ich finde, dass eine total zentrale Frage, die sich auch jedes Unternehmen stellen muss. Mit reiner Profitmaximierung werden wir dieses Ziel, glaube ich, nicht erreichen. Einerseits was die ökologische Nachhaltigkeit betrifft aber anderseits auch was die Ressourcen von Menschen betrifft.

Probleme wie Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung oder Ungleichheit lassen sich durch soziale Unternehmen lösen. Sie fördern den Zusammenhalt der Gesellschaft. Auch wenn die Europäische Union aus einem Wirtschaftsbündnis entstanden ist, die Zukunft heißt Europäische Sozialunion.

Judith Pühringer, Bundesdachverband für soziale Unternehmen: "Also es ist eine große Hoffnung und ich glaube, das ist auch eine große Hoffnung von vielen Bürgerinnen und Bürgern. Ich fürchte, wir sind noch relativ weit davon entfernt. Trotzdem glaube ich, kann man verschiedene Aspekte und Initiativen und Gelder der Europäischen Kommission nützen um auf nationaler Ebene sozusagen was voranzutreiben."

In Wien sind soziale Unternehmen schon längst Realität. Angefangen vom sozialen Supermarkt über Job-Servicestellen für MigrantInnen bis zu Betrieben für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderungen. Finanzielle Unterstützung kommt aus dem Europäischen Sozialfonds. Judith Pühringer ist sich sicher, dass sich der Mut, einen anderen Weg zu gehen, bezahlt macht.

Judith Pühringer, Bundesdachverband für soziale Unternehmen: "Die reine Profitmaximierung oder das reine Wachstum von Gewinnen oder Vermehrung von Wohlstand, ich glaube, das ist nicht der einzige glückbringende Aspekt und einfach ein ganz ein kleiner Teil dessen, was Lebensqualität im Endeffekt ausmacht."

Die EU kann ein wichtiges Zeichen setzen, um soziales Denken in der Wirtschaft zum Trend zu machen.

Archiv-Video vom 29.04.2014:
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Soziales Wirtschaften in der EU

Probleme wie Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung oder Ungleichheit lassen sich durch soziale Unternehmen lösen. Sie fördern den Zusammenhalt der Gesellschaft. Auch wenn die Europäische Union aus einem Wirtschaftsbündnis entstanden ist, die Zukunft heißt Europäische Sozialunion.

Länge: 2 Min. 48 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 29.04.2014
Copyright: Stadt Wien

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