Mitschrift
Der Informations- und Wissensaustausch zwischen niedergelassenen ÄrztInnen und SpitalsärztInnen wird in den Spitälern der Stadt Wien groß geschrieben. Die SpitalsärztInnen der vierten medizinischen Abteilung mit Infektions- und Tropenmedizin des Kaiser-Franz-Josef-Spitals laden einmal im Jahr zu einem "Infektiologie Update" ein. Viele Gründe sprechen für diesen Erfahrungsaustausch.
Christoph Wenisch, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin Kaiser-Franz-Josef Spital: "Wir sehen Patienten im Krankenhaus in einer Lebenssituation, wo sie halt ein Krankenhaus brauchen, eine Pflege brauchen und die werden dann vorbetreut oder auch nachbetreut von niedergelassenen Kollegen. Insofern ist es wirklich sinnvoll, notwendig und quasi völlig logisch, dass man sich hier austauscht und auch persönliche Kontakte in einer angenehmen Art und Weise pflegt. Weil man eben das gemeinsame Interesse hat, dass es dem Patienten gut geht, das haben wir halt. Und wir sehen es aber aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Insofern ist da ein Austausch notwendig."
Speziell Infektionskrankheiten können plötzlich und unerwartet auftreten. Hier ist die Verabreichung von Medikamenten komplizierter. Auch das ist ein Grund, den Austausch zwischen niedergelassene ÄrztInnen und SpitalsärztInnen zu forcieren.
Christoph Wenisch, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin Kaiser-Franz-Josef Spital: "Wir haben da eine Ambulanz. Das sind vier Ambulanzzimmer. Das ist derzeit die Einstellung, die sie sehen, wie es bei uns in der Isolierambulanz aussieht. Was ist ein Motiv, warum ist das überhaupt gemacht worden? 2009 war ja die Schweinegrippe und da haben wir viele Patienten blitzartig bekommen, die einen Verdacht darauf gehabt haben mit dem unklaren Virus - zu dem Zeitpunkt - ob sie da infiziert sind oder nicht. Wir sind ganz schön ins Strudeln gekommen. Und jetzt haben wir aus diesen Erfahrungen gelernt. Und hier eben einen kleinen Isolierwarteraum und eine Isolierambulanz - das hat eine Extra-Lüftung und ein Schleusensystem ein bisschen - wo man eben ambulante Patienten eben versorgen kann, ohne, dass man andere Menschen, sei es jetzt eine Mitarbeiterin im Krankenhaus oder andere Patienten, die im Wartezimmer draußen warten, gefährdet. Und das, was wir auch haben, ist eben eine Intensivbehandlungseinheit, wo auf der einen Seite schwerstkranke Patienten behandelt werden mit unterschiedlichen Organversagen. Sei es das Gehirn versagt, die Lunge versagt, die Leber versagt oder die Niere versagt. Und eben mit der Besonderheit, dass diese Patienten auch infektiös sein können. Das heißt, sie können das Potential haben, andere Menschen anzustecken. Aber auch hier braucht man bestimmte Vorkehrungen, dass das Personal geschützt wird und das wir mit diesen Patienten umgehen können. Das geht halt um den richtigen Gebrauch der Maske, wie zieht man die Handschuhe an, wann kommt die Schürze, et cetera. Es sind viele kleine Details, wo wir das mit unserer Krankenhaushygiene über Jahrzehnte ausgearbeitet haben, wie man umgeht mit so höher infektiösen Patienten. Und das können wir auch recht gut, vor allem in dem diesem neuen Gebäude machen."
Für Professor Wenisch ist auch die Wirkung nach außen von Bedeutung, weil bei Infektionskrankheiten immer auch die Umgebung betroffen ist.
Christoph Wenisch, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin Kaiser-Franz-Josef Spital: "Das sieht man bei der Grippe. Da ist es ganz klar. Da haben wir riesige Krankenstände. Wer kümmert sich dann um die Kinder? Was auch immer, das sind viele soziale Fragen dann dazu. Insofern ist auch diese Offenheit im Umgang für mich wesentlich, weil man das nicht irgendwie verstecken oder wegtun kann, sondern dem muss man sich offen zuwenden und schauen, dass man eben die Risiken der Infektionskrankheit optimal minimiert."
Nicht nur im Kaiser-Franz-Josef-Spital wird der fachliche Austausch gepflegt. Im Wilhelminenspital wurde gemeinsam mit der Bezirksvorstehung eine medizinische Plattform "Ottakring" etabliert. Die Rudolfstiftung lädt zweimal jährlich zum sogenannten "Klinischen Samstag" ein. Enger Kontakt mit den niedergelassenen KollegInnen besteht auch im Otto-Wagner-Spital.
Ein intensiver Wissen- und Informationsaustausch also zur ständigen Verbesserung der Qualität der Gesundheitsversorgung für alle Wienerinnen und Wiener.
Archiv-Video vom 12.02.2014:
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Wissensaustausch unter ÄrztInnen
Der Informations- und Wissensaustausch zwischen niedergelassenen ÄrztInnen und SpitalsärztInnen wird in den Spitälern der Stadt Wien groß geschrieben. Die SpitalsärztInnen der vierten, medizinischen Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des Kaiser-Franz-Josef-Spitals laden einmal im Jahr zu einem "Infektiologie Update".
Länge: 3 Min. 57 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 13.02.2014
Copyright: Stadt Wien