Mitschrift
Rebin Showkat, wien.at-österreichischen Filmpreises. Heuer wurden erstmals alle Nominierten auf den Teppich im Wiener Rathaus geholt."
Zum vierten Mal wurden die besten der heimischen Filmbranche mit dem Austro-Oscar geehrt - erstmals unter der Präsidentschaft von Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky.
Auf ein Filmjahr zurückzublicken, das erfüllt die ÖsterreicherInnen mittlerweile mit großem Stolz.
Ursula Strauss, Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films: "Es war ein ziemlich erfolgreiches Jahr, das Jahr 2013. Also es hat begonnen mit einem Oscar, hat geendet nicht nur mit zwei Emmy-Nominierungen, sondern auch einer Emmy, die der Andreas Prochaska tatsächlich gewonnen hat. Das ist schon echt ziemlich cool."
Das wirkt sich auch auf die Filmstadt Wien positiv aus.
Erwin Wagenhofer, Dokumentarfilmer: "Ich habe sehr viel im letzten Jahr in Deutschland gearbeitet und Deutschland, das ja zehnmal so groß ist, das beneidet uns. Wirklich. Dort im Ausland merkt man das immer. Im Inland merkt man es ja oft nicht so, weil es irgendwann ja eine Selbstverständlichkeit ist, weil nach dem zweiten Oscar geht es ja nur noch so dahin."
Die Akademie des Österreichischen Films will auf diesen Erfolgen aufbauen und die Situation der Filmschaffenden weiter verbessern. Gerade der Nachwuchs braucht besonders viel Unterstützung.
Herausforderungen gibt’s allerdings auch für "alte Hasen".
Erwin Wagenhofer, Dokumentarfilmer: "Authentisch zu sein. Das ich eigentlich bei mir, mir selbst treu bleibe. Dass ich der Geschichte, die ich eigentlich erzählen will, treu bleibe. Das ist nicht so einfach. Das ist ein langer Weg und da gibt es viele Abzweigungen, wo man sich verirren kann."
Katharina Mückstein, Nachwuchsregisseurin: "Die größte Herausforderung ist, glaube ich, immer der Weg bis zum ersten Drehtag. Und dann endlich am Set zu stehen und endlich den Film zu machen - also die Finanzierung, die Vorbereitung, ein Team zusammenzustellen. Mein Film wurde mit sehr wenig Geld gemacht. Die Leute haben zum Großteil für fast kein Geld gearbeitet. Deshalb war es sicher bei meinem Film das Schwierigste einfach diesen Weg bis zum Set zu schaffen."
Filmausschnitt "Talea":
"Ist das deine Erste?"
"Nein, meine Zweite."
Katharina Mückstein hat es geschafft und für ihren Debütfilm "Talea" gleich Stars wie Nina Proll gewinnen können. Proll spielt in "Talea" eine Mutter, die nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis nicht weiß, wie sie sich ihrer Tochter wieder annähern soll. "Talea" von Katharina Mückstein wird am 26. März noch einmal im Rahmen der Aktion "Eine Stadt. Ein Film" gratis in den Wiener Programmkinos gezeigt.
Viel Erfahrung und mehrere Auszeichnungen im Gepäck hat Dokumentarfilmer Erwin Wagenhofer. Nach "We feed the world" und "Let's make money", nimmt er in "Alphabet" nun die geistige Nahrung unter die Lupe.
Filmausschnitt "Alphabet":
"Spielen heißt immer etwas mit seinem ganzen Wesen erleben. Und das ist ja gerade das, was die Schule den Kindern nicht ermöglicht."
Erwin Wagenhofer, Dokumentarfilmer: "Erinnern Sie sich an Ihre eigene Schulzeit, was haben Sie alles gelernt, was Sie im Leben überhaupt nie gebraucht haben? Das könnte man rein wirtschaftlich schon viel effizienter machen. Und die zweite, viel wichtigere Sache ist, dass ja jeder Mensch irgendwo eine enorme Begabung hat. Und es wäre doch schön, wenn er mit dieser Begabung und von ihr leben könnte. Und das wäre eine andere Gesellschaft und von dem träume ich zumindest."
An Träumen, emotionalen Geschichten und Ideen fehlt es den heimischen FilmemacherInnen auf jeden Fall nicht. Das macht die Auswahl der PreisträgerInnen nicht gerade leichter.
Ursula Strauss, Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films: "Da gibt es kein Rezept, also Gott sei Dank gibt es keines. Wonach wählt man es aus? Wie sehr er mich packt, wie sehr die Geschichte stimmt, wo einen die Geschichte mitnimmt, einen überrascht, einen auf eine Reise mitnimmt."
Die Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films kürten "Deine Schönheit ist nichts wert" zum Besten Film des Jahres.
Filmausschnitt "Deine Schönheit ist nichts wert":
"Deine Schönheit ist nichts wert ohne meine Liebe zu dir. Wenn der Platz in meinem Herzen nicht wäre, könntest du nirgendwo glücklich sein."
Die Auszeichnung zum besten Schauspieler ging an Gerhard Liebmann für "Blutgletscher". Zur besten Schauspielerin wurde Maria Hofstätter für ihre Darstellung in "Paradies:Glaube" gewählt.
Filmausschnitt "Paradies:Glaube":
"Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen."
Gute Jobchancen im Pflegebereich
Rebin Showkat, wien.at-Wiener Krankenanstaltenverbund: "Pflege per se ist eine sehr, sehr anspruchsvolle und fordernde Tätigkeit, wovor vor allem junge Menschen vielleicht auch ein bisschen ein unangenehmes Gefühl haben, sich einer derartig großen Verantwortung zu stellen. Das ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite der Medaille ist natürlich, dass die gesellschaftlichen Strömungen auch an den Pflegeausbildungen nicht vorbei gehen. Das bedeutet, dass wir langsam aber sicher von unserem primären Rekrutierungsalter in die sogenannten geburtenschwachen Jahrgänge hinein fallen. Um diese AbsolventInnen buhlen sehr viele professionelle MitbewerberInnen, allein im Bundesland Wien. Und das bedeutet, dass sich die Pflegeausbildung, vor allem die Diplomausbildung, in einem Match mit vielen anderen, höchstinteressanten Mitbewerbern befindet. Das sind sicher Faktoren, die hier eine Rolle spielen."
Diese immer stärker werdende Nachfrage nach qualifiziertem Personal führt zwangsläufig dazu, dass eine professionelle Ausbildung im Bereich der Krankenpflege und das Diplom, das man dafür bekommt, wirklich die besten Jobaussichten garantieren.
Michaela Dorfmeister, Schuldirektorin: "Mit diesem Diplom haben Sie wirklich sehr viele Möglichkeiten, wo Sie die breiteste Basis an unseren Berufsausübungsmöglichkeiten abdecken können: im Geriatriebereich, im Krankenhausbereich, extramural, also in der Hauskrankenpflege, in Ordinationen, freiberuflich. Also, da gibt es ganz viele Möglichkeiten."
Absolventinnen und Absolventen der dreijährigen Ausbildung verfügen nach Abschluss nicht nur über fundiertes Fachwissen im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege. Hier entwickelt sich auch die Persönlichkeit weiter, wichtige soziale Kompetenzen werden erlernt - das verlangt natürlich Motivation und Selbstdisziplin.
Patrik, Gesundheits- und Krankenpflege, Schüler: "Im Grunde ist es ein sehr weit gefächertes Spektrum, was man da lernt. Es ist ziemlich anstrengend und viel zu lernen, aber dann, wenn man eine Prüfung hinter sich hat, ist es auch wieder ein Erfolgserlebnis. Natürlich ist auch ein sehr anstrengender Beruf, aber ja es lohnt sich."
Pamela, Gesundheits- und Krankenpflege, Schülerin: "Ja, einfach die Dankbarkeit, die teilweise zurückkommt, von Angehörigen, vom Patienten selbst. Einfach das Gefühl, es kommt was zurück. In einem Büro sitze ich da, da kommt nicht unbedingt was zurück, und da sieht man schon mehr den Effekt."
Marion, Gesundheits- und Krankenpflege, Schülerin: "Wenn man wirklich diesen Beruf ausüben will, steht einem nichts im Weg. Man sollte nur wirklich schon Interesse daran haben."
Bianca, Gesundheits- und Krankenpflege, Schülerin: "Mein erstes Anliegen ist natürlich, den Menschen zu helfen, egal ob sie jetzt krank sind oder psychische Probleme haben, ob Kinder auf die Welt kommen oder ältere Menschen."
Um die Ausbildung zu beginnen, muss man die zehnte Schulstufe absolviert haben - das ist frühestens mit 17. Doch so jung zu sein, ist für das Erlernen dieses Berufes überhaupt kein Muss.
Michaela Dorfmeister, Schuldirektorin: "Wir haben auch viele Quereinsteiger, das heißt, wir haben eine heterogene Zielgruppe. Manche sind Maturanten, manche haben zum Teil schon fertige Berufe, die sich umorientieren, beziehungsweise auch Wiedereinsteiger. So gesehen sind Menschen, die diesen Beruf ergreifen wollen, herzlich willkommen und meistens machen die diese Ausbildung auch mit großem Engagement und Erfolg."
Unterwegs mit den Fair-Play-Teams
Rebin Showkat, wien.at-Fair-Play-Teams, die die Kommunikation im öffentlichen Raum unterstützen sollen."
Der öffentliche Raum ist der Lebensraum aller Wienerinnen und Wiener. Der Stadt ist es ein Anliegen, ihren BewohnerInnen und Gästen eine Vielzahl an unterschiedlichen Nutzungen zu ermöglichen und dabei auch auf die verschiedenen Lebensweisen Rücksicht zu nehmen.
Eine sehr erfolgreiche präventive Maßnahme zur Steigerung der Lebensqualität in der Stadt ist ein Projekt, das vor zehn Jahren im 20. Bezirk begonnen hat. Unter dem Titel "Kommunikation und Vermittlung im öffentlichen Raum" sind nunmehr in den meisten Wiener Bezirken die so genannten "Fair-Play-Teams" unterwegs.
Safah Algader, Fair-Play-Team-15-Plus: "Das Fair-Play-Team versucht, die gegenseitige Wahrnehmung der BewohnerInnen, der NutzerInnen des öffentlichen Raumes zu verstärken."
Die Fair-Play-Team-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter suchen das Gespräch mit den Menschen im Grätzel, interessieren sich für deren Anliegen und Bedürfnisse, unterstützen bei Konfliktbewältigung und vermitteln bei Bedarf.
Safah Algader, Fair-Play-Team-15-Plus: "Wir haben drei Säulen, mit denen wir arbeiten. Vor allem geht es uns darum, wie wir thematisieren. Das heißt, wenn es zum Beispiel das Thema Lärm gibt, der Leute stört, können wir natürlich thematisieren, dass es ein Potential für einen Konflikt sein kann. Das versuchen wir zu thematisieren. Wenn eine Veränderung im Bezirk da ist, wenn es wenig Bänke oder Tische gibt, Sachen, die sich Kinder und Jugendliche sich anders wünschen, können wir dieses Thema natürlich auch aufgreifen. Die zweite Säule für uns ist auch wichtig, dass wir die Leute aktivieren. Wenn die Leute vorhaben, eine Aktion zu machen, können wir ihnen helfen, Räume zu schaffen, wo sie sich treffen. Und die dritte Säule ist die Realisierung. Wenn es eine reale Aktion gibt, können wir natürlich auch beistehen."
Safah Algader, Fair-Play-Team-15-Plus: "Wir haben Arbeitsprinzipien, in erster Linie, dass wir mit ihnen auf Augenhöhe sprechen. Uns geht es um die Anerkennung und Wertschätzung. Wir versuchen nicht, Fehler zu finden, sondern wir gehen immer vom kreativen Potential aus, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Ich glaube, so könnten wir eine gute Atmosphäre im öffentlichen Raum schaffen, wo die Leute sehen, wir gehen jetzt nach draußen und vielleicht sehen sie, wie wir mit den Kindern reden und wie die Kinder uns auch begrüßen. Weil mittlerweile sind wir auch bekannt im Bezirk und wir versuchen da und dort natürlich das Beste zu machen."
Die Teams sind gut vernetzt und halten ständigen Kontakt mit den Einrichtungen des jeweiligen Bezirks und mit diversen Magistratsabteilungen.
Safah Algader, Fair-Play-Team-15-Plus: "Und für uns ist auch wichtig, dass wir auch natürlich MigrantInnen und Nicht-MigrantInnen auch schicken. Weil wir natürlich auch diese Sprachkompetenzen haben. In meinem Team - wir sind drei, vier Leute - ich bin der Leiter von meinem Team. Und wir sprechen mindestens zehn Sprachen. Und ich glaube, diese Sprache verleiht ein bisschen Sicherheit. Durch diese Sicherheit kommen die Leute zu uns, um über ihre Probleme und um über ihre Anliegen mit uns zu reden."
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fair-Play-Teams kommen aus den unterschiedlichsten Berufssparten und haben oft Migrationshintergrund. Yousuf ist Kulturmanager aus Afghanistan und Tamara ist Architektin aus Serbien.
Die Fair-Play-Zweier-Teams sind von Mai bis September in den Abendstunden auf öffentlichen Plätzen und in Parkanlagen anzutreffen. Im 11. und 15. Bezirk sind sie das ganze Jahr unterwegs.
Safah Algader, Fair-Play-Team-15-Plus: "Fair Play heißt es auch deswegen, weil wir für alle Leute da sind. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Kind oder einem Jugendlichen oder einem Erwachsenen. Für uns ist es wichtig, dass alle BewohnerInnen dieser Stadt miteinander gut umgehen und den Platz fair unter sich teilen. Weil wir glauben, Platz haben wir genug, es ist nur eine Frage, wie ich den Platz gestalte."
Rebin Showkat, wien.at-TV: "Meine Damen und Herren, das war die aktuelle Ausgabe von wien.at-TV. Ich hoffe, Sie sind auch nächstes Mal wieder dabei, wenn wir Sie über Ihre Stadt und das was darin passiert, informieren. Ein schönen Tag noch und auf Wiedersehen."
Archiv-Video vom 24.01.2014:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.
wien.at-TV - Aktuelle Sendung vom 24. Jänner 2014
Folgende Themen erwarten Sie in dieser Sendung: Bereits zum vierten Mal wurde heuer der Österreichische Filmpreis vergeben. Jobs im Bereich der Pflegeberufe sind nicht nur gefragt, sondern diese haben auch gute Zukunftschancen. Seit zehn Jahren sind die sogenannten "Fair-Play-Teams" in Wien unterwegs und unterstützen die Kommunikation im öffentlichen Raum.
Länge: 14 Min.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 24.01.2014
Copyright: Stadt Wien