Mitschrift
Erzherzogin Sophie hätte sich wohl gefreut: Die Wiedereröffnung der Sofiensäle, die ja nach der Mutter von Kaiser Franz Josef benannt sind, ist nun endgültig vollzogen. Nachdem dieses denkmalgeschützte Prachtgebäude 2001 größtenteils abbrennt, folgen zehn Jahre der Ungewissheit, was denn nun mit dieser Ruine passieren solle.
Auch seitens der Stadt Wien wollte man dieses geschichtsträchtige Bauwerk nicht verkommen lassen.
Isabella Jandl, Wohnservice Wien: "Persönlich war ich natürlich emotional betroffen, weil die Sorge des Verlustes eines historischen Baujuwels, natürlich jeden, der dieses Objekt kannte oder kennt, sehr trifft. Und traurig ist."
Jeder hat so seine Erinnerungen an die Sofie, auch Bürgermeister Michael Häupl.
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Ich erinnere mich an meine Clubbing-Zeit, da hat es noch nicht Clubbing geheißen. Das war schon eine sehr schöne Geschichte zu der Studentenzeit, ich habe gute Erinnerungen daran."
Dann, nach einer langen Durststrecke, bei der nicht feststand, ob die Sofie sich jemals wieder erholen würde, kam die erlösende Meldung: Die Soravia Group übernimmt 2010 das Ruder und startet das nach den Redoutensälen zweitgrößte Wiederaufbauprojekt der letzten Jahrzehnte in Wien. Erwin Soravia ist fest überzeugt von seinem neuesten Projekt:
Erwin Soravia, Soravia Group: "Die Sofie ist ja deswegen so reizvoll, weil es ganz egal ist, mit wem du sprichst, wen du triffst, ob jung, alt, alle haben eine positive Erinnerung mit der Sofie. Ob es das Ökista-Gschnas war, der Jägerball, die Clubbings et cetera. Es gibt wenige Immobilien in Österreich, sage ich, die so eine Historie haben."
Auch die PassantInnen in der Gegend sind damals (2008) sehr froh über den Wiederaufbau:
Passantin: "Gott sei Dank wird da mal was gemacht, weil das ist nicht zum Anschauen."
Passantin: "Renoviert sollte es schon werden, allerdings finde ich, dass das nicht unbedingt die optimale Lösung ist."
Passant: "Die Ruine war ja eine Kulturschande. Alle gehen zum Hundertwasserhaus und haben bei dieser Gelegenheit ein Baudenkmal übersehen oder sehen müssen, in dem Karajan seine Plattenaufnahmen gemacht hat."
Passantin: "Wir wohnen da oben, ich laufe da immer vorbei. Meine Tochter fragt immer warum das so abgerissen ausschaut. Ich bin schon froh, wenn das jetzt wieder neu gebaut wird."
Passant: "Es ist sehr erfreulich, dass das Ganze wiederbelebt wird."
Das Ergebnis: 68 Wohnungen, ein Hotel, ein Restaurant, ein Fitness-Studio und natürlich, wie sollte es anders sein, der prächtige Saal in neuem Glanz. Und das alles hat nicht einmal besonders lange gedauert.
Erwin Soravia, Soravia Group: "Eigentlich nur zwei Jahre. Auf das sind wir wirklich stolz. Der Saal ist in nicht einmal 18 Monaten fertig geworden."
Ein Saal, der sich sehen lassen kann.
Erwin Soravia, Soravia Group: "Nur ein paar Zahlen zum Saal: Es sind 70.000 Lagen Blattgold verarbeitet worden. Ich glaube, die letzten drei Monate haben 25 Stuckateure Tag ein Tag aus aus hier drinnen gewohnt, wollte man sagen, um den Saal fertigzustellen. Das ist viel komplizierter und schwieriger, als es vielleicht erscheinen mag."
Nun ist es so weit: Die Sofiesäle, die in vielen Wienerinnen und Wienern freudige Erinnerungen wecken, sind wieder da. Auch sind schon die ersten Wohnungen bezogen.
Andrea Schätzl, Mieterin: "Man hat hier alles in der Nähe. Es ist hier die Landstraße: "Ja, es ist eine Riesenaufwertung für das gesamte Grätzel. Wir haben damit wieder ein Kulturdenkmal für die nächsten Jahrzehnte geschaffen. So ist das natürlich für ein eher ruhiges Grätzel eine starke Aufwertung. Es ist ja hier auch Gastronomie, es ist hier ein Hotel."
Erwin Soravia, Soravia Group: "Die nächsten Monate, Jahre werden zeigen, dass es wieder ein Hotspot der Wiener wird."
Archiv-Video vom 23.12.2013:
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Sofiensäle: Von der Brandruine zum Bezirksjuwel
Nach einem Brand im Jahr 2001 wurden die Sofiensäle aufwändig restauriert. Der restaurierte Gebäudekomplex mit Mischnutzung wurde nun rund um das Herzstück, den Sofiensaal, wiedereröffnet.
Länge: 4 Min. 17 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 24.12.2013
Copyright: Stadt Wien