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Mitschrift

Fröhliche Weihnachten haben diese Hunde mit Sicherheit nicht. Dennoch werden diese Welpen in Westeuropa gerne unter den Christbaum gelegt, ohne dass der oder die Schenkende von dem Leid, das hinter diesen kleinen Lebewesen steht, weiß. Die Stadt Wien hat jetzt gemeinsam mit "Vier Pfoten" eine Kampagne gestartet, um potentielle KäuferInnen darüber aufzuklären, was es bedeutet, einen Hund über das Internet zu kaufen.

Ulli Sima, Tierschutzstadträtin: "Diese Welpen werden wirklich regelrecht in den Nachbarländern produziert. Man muss wirklich Produktion dazu sagen, weil das unter tierunwürdigen Bedingungen geschieht, und die Nachfrage in Westeuropa kurbelt die Produktion in Osteuropa an."

Ehemalige Bauernhöfe werden häufig umfunktioniert und Hunde aller Rassen, je nachdem, ob gerade Chihuahuas oder Golden Retriever in Westeuropa beliebt sind, werden in den ehemaligen Stallungen ausgebeutet und ihre Jungen meist viel zu früh auf die Reise nach Europa geschickt.

Ulli Sima, Tierschutzstadträtin: "Es gibt ein Buch dazu das von der Zahl ausgeht, dass ungefähr sieben von zehn Welpen, auch schon alleine am Transport, also bis sie dort ankommen, wo sie hinkommen sollen, sterben."

Rund 100.000 Tiere kommen jährlich über eine lange Reise nach Westeuropa. Österreich ist hier oftmals nur Durchzugsland, dennoch landen auch viele der Tiere schlussendlich hier, und dass das Interesse groß ist, zeigt auch ein Inserat von Vier Pfoten.

Helmut Dungler, Vier Pfoten Österreich: "Wir haben ein fingiertes Inserat gemacht - also ein unechtes Inserat - ein fingiertes Inserat, um Tiere anzukaufen. Und haben in einem Zeitraum von einem Monat um die Daten zu fassen, 14.600 Klicks und 530 Anfragen gehabt."

Dabei ist wahrscheinlich den wenigsten KäuferInnen bewusst, dass sie sich mit einem derartigen Kauf strafbar machen. Die Höchststrafe steht ganz sicher nicht im Verhältnis zum billig gekauften Welpen.

Walter Reisp, Veterinärdirektor, Veterinärdienste und Tierschutz (Tollwut ist in Österreich so gut wie kein Thema mehr, die Hunde kommen allerdings aus Ländern, wo diese Krankheit noch existiert.

Ulli Sima, Tierschutzstadträtin: "Das heißt, die Gefahr einer Einschleppung nach Österreich ist ganz massiv gegeben. Wenn Sie dann derjenige sind, der so einen Hund gekauft hat, müssen Sie eine Quarantäne organisieren für einige Wochen oder Monate, was für das Tier furchtbar ist, was für den Besitzer furchtbar ist und natürlich auch eine kostspielige Angelegenheit."

Was also tun, wenn ich nach reichlicher Überlegung gerne einen Hund nehmen möchte?

Walter Reisp, Veterinärdirektor, Veterinärdienste und Tierschutz (Tierheime, wo man auch eigentlich ein gutes Werk tut, indem man einem armen, gestrandeten Tier ein neues Zuhause bietet."

Auch wenn es dann fröhliche Weihnachten sein könnten, Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk und Festivitäten jeder Art kein Anlass für die Anschaffung eines Tiers.

Archiv-Video vom 12.11.2013:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Kampagne gegen illegalen Welpenhandel

Eine Kampagne der Stadt Wien regt zum richtigen Kauf von Tieren an. Kofferraum- und Internet-Verkäufen sowie "Mitleids-Käufen" wird der Kampf angesagt.

Länge: 3 Min. 30 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Copyright: Stadt Wien

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