Mitschrift
"Gut Ding braucht Weil" heißt es und es ist ein "gutes Ding" geworden, bei der Weile, die es gedauert hat.
Nach langen Verhandlungen erhöht Wien seinen Beitrag zur Pflege der jüdischen Friedhöfe von 340.000 Euro pro Jahr auf 860.000 Euro. Damit ist die Instandhaltung dieses teilweise Jahrhunderte alten Kulturgutes für die nächsten 20 Jahre gesichert.
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Mit dem Vertragsabschluss zur Pflege der jüdischen Friedhöfe, denke ich, haben wir Marksteine gesetzt in der guten Kooperation zwischen der Kultusgemeinde und der Stadt Wien. Mir ist - bei Leibe nicht nur aus historischen Gründen - dieses positive Verhältnis, diese positive Zusammenarbeit außerordentlich wichtig. Denn jüdisches Leben in Wien ist Bestandteil seiner Geschichte, Bestandteil seiner Kultur, aber - ich füge hinzu - auch Bestandteil seiner Zukunft."
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien freut sich auch über den Beginn der Sanierung der fünf jüdischen Friedhöfe in Wien durch den Bund und gibt zu bedenken, dass es hier immerhin um 500.000 Quadratmeter Fläche geht.
Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde: "Der Grund warum das die Kultusgemeine nicht selber machen kann, ist ganz klar: Es sind dort Leute begraben, die zum großen, großen Teil - also ich würde sagen fast 95 Prozent - einfach keine Nachkommen mehr haben. In erster Linie aus den Gründen, die sie sich alle vorstellen können. Und deswegen ist diese Partnerschaft, die wir da gemeinsam mit der Gemeinde Wien haben, so wichtig."
Oskar Deutsch ist auch davon überzeugt, dass das öffentliche Interesse an diesen Friedhöfen sehr groß ist und dass sich nicht nur Wienerinnen und Wiener, sondern auch die Gäste der Stadt für diese Kulturstätten begeistern werden.
Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde: "Sowohl der Friedhof in Währung als auch speziell der Friedhof in der Seegasse sind Unikate in Europa. Wir glauben, dass speziell die Seegasse ähnlich wie der bekannte jüdische Friedhof in Prag eine große Touristenattraktion sein wird."
Die Kultusgemeinde wird sich bemühen, Lösungen zu finden, dass sich eine breite Öffentlichkeit an den alten Steinen, die teilweise aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, erfreuen kann.
Archiv-Video vom 01.10.2013:
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Mediengespräch des Bürgermeisters: Pflege jüdischer Friedhöfe gesichert
Der höhere finanzielle Beitrag der Stadt Wien sichert die Instandhaltung jüdischer Friedhöfe für die nächsten 20 Jahre ab. Künftig wird die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) jährlich bis zu 860.000 Euro für die Pflege dieses Erbes erhalten.
Länge: 3 Min. 23 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 01.10.2013
Copyright: Stadt Wien