Mitschrift
Mona Müller, wien.at-TV: "Wer mit offenen Augen durch Wien spaziert, erlebt, sofern gewünscht, jeden Tag Kunst. Das reicht von der Jugendstilfassade zur Statue bis zum ersten Brunnen in Wien. Aber nicht nur alteingesessenes lässt Künstlerherzen höher schlagen, auch die zeitgenössische Kunst kann, dank der Institution Kunst im öffentlichen Raum, in ganz Wien erlebt werden. Wir haben Geschäftsführerin Martina Taig bei einem dieser Kunstwerke getroffen."
"Schwule Sau", "I-Weed, You-Weed" oder "5 Worlds 12 Benches" - sie alle sind Projekte der KÖR GmbH, deren Aufgabe es ist, Wien mit permanenten und temporären künstlerischen Projekten zu beleben.
Martina Taig, KÖR - Kunst im öffentlichen Raum: "Das Schöne an der Kunst im öffentlichen Raum ist nämlich, dass sie überhaupt nicht festgelegt ist auf eine bestimmte Kunstrichtung. Also dazu können gehören Toninstallationen, Lichtinstallationen, Skulpturen…"
145 Projekte hat KÖR seit Anfang 2004 umgesetzt. Eines der neuesten ist am Graben zu sehen und vor allem auch zu besitzen. "5 worlds 12 benches" heißt es und ist von Matt Mullican, einem US-amerikanischen Künstler.
Martina Taig, KÖR - Kunst im öffentlichen Raum: "Also der Künstler stand hier bei seinem ersten Besuch, um sich so einfach Ideen zu holen, was möchte er hier machen, wie könnte seine Installation aussehen. Und als erstes hat er dann gesagt: 'Wahnsinn, man steht hier und wird von mindestens 28 Köpfen oder sogar noch mehr beobachtet.'"
Martina Taig, KÖR - Kunst im öffentlichen Raum: "Und das hat er dann zum Anlass genommen durch diese Bänke einfach auch auszudrücken, was er hier spürt. Dadurch kam es zu diesen zwölf Bänken, weil nämlich jede Bank auch etwas bedeutet. Die erste Bank steht für Subjektivität, die zweite steht für ihn für Sprache, die dritte für eine gerahmte Welt, also zu der auch Kunst gehört. Also alles was man auch so ein bisschen in einen Rahmen packen kann."
Das Schöne an Projekten von KÖR ist, sie sollen benutzt, angegriffen und erlebt werden.
Martina Taig, KÖR - Kunst im öffentlichen Raum: "Wie man auch hier sieht, es darf angefasst werden, es darf auch benützt werden. Und somit kann man auf einmal, man geht den einen Arbeitsweg noch einfach so, und am nächsten Tag kann es einem passieren, dass man einem 'Kunst im öffentlichen Raum'-Werk gegenübersteht."
Alle 23 Bezirke stehen im Fokus von KÖR. Die Ideen dazu können von Künstlerinnen und Künstlern, Privatpersonen oder auch Vereinen kommen. Eine Jury entscheidet dann welche Projekte auch tatsächlich umgesetzt werden.
Martina Taig, KÖR - Kunst im öffentlichen Raum: "Man braucht eine gute Idee. Man sollte den Ort dafür wissen, wo man es machen kann. Und eigentlich benötigt man dann noch eine, ja, noch eine realistische Kostenkalkulation, eine schöne Projektbeschreibung. Und, wenn die Jury überzeugt ist von diesem Projekt, können wir es schon unterstützen."
Archiv-Video vom 05.09.2013:
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Wien als große Leinwand - KÖR spricht über die Kunst im öffentlichen Raum
Dank der Institution "KÖR - Kunst im öffentlichen Raum" kann man auf Straßen und öffentlichen Plätzen in Wien täglich zeitgenössischen Kunstwerken begegnen. wien.at-TV spricht mit KÖR-Geschäftsführerin Martina Taig beim Kunstwerk am Graben.
Länge: 3 Min. 15 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 06.09.2013
Copyright: Stadt Wien