Mitschrift
Mona Müller, wien.at-Wiener Berufsrettung als Notfallorganisation ist 365 Tage im Jahr 24 Stunden lang im Einsatz. Mehr als 1.500 Anrufe gelangen täglich in die Leitstelle der Rettung ein. Was NotärztInnen und SanitäterInnen in diesem Beruf leisten, davon bekommt man erst im Ernstfall eine Ahnung - oder eben jetzt. Wir haben ein Rettungsteam bei seiner Arbeit begleitet."
Wer die Nummer 144 wählt hat einen meist sehr unangenehmen Grund, dies zu tun. Notfälle passieren in einer Großstadt wie Wien Tag für Tag tausende Male. Ohne die Wiener Berufsrettung eine unlösbare Aufgabe.
Notarzt: "Ja, was haben Sie getan?"
Ersthelfer: "Ich habe den jungen Mann vorgefunden. Der liegt schon seit ein paar Minuten regungslos da."
Thorsten Brandstetter ist einer von insgesamt fast 500 SanitäterInnen, die in Wien neben rund 80 NotärztInnen täglich viele Male zu einem Einsatz fahren und in Extremsituationen alles geben, um Leben zu retten.
Thorsten Brandstetter, Notfallsanitäter: "Es ist schwer zu sagen. Ab und zu reibt es schon ziemlich auf, es ist immer eine nervliche Sache, wenn man weiß, dass man viele Einsätze hat, nicht zur Ruhe kommt. Aber wenn man sieht, dass man wieder ein Menschenleben retten konnte oder zumindest jemanden auf den Weg der Besserung ins Spital bringen konnte, dann fühlt man sich bestätigt und ich fühle mich richtig gut danach."
Kühlen Kopf bewahren und Verantwortung übernehmen, wenn es um Leben und Tod geht, das kennt auch Karin Weber. Sie hat 16 Jahre lang freiwillig als Sanitäterin gearbeitet und jetzt ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Am Weg dorthin hat sie Unterschiedlichstes erlebt.
Karin Weber, Notfallsanitäterin: "Ich bin freiwillig in Niederösterreich gefahren und da war es schon so, wenn Patienten im Auto verfallen sind war nicht immer gleich ein Arzt da, weil da kann es schon sein, dass er eine halbe Stunde braucht. Nicht so wie in Wien. Da musst du schon die Zeit auch überbrücken. Aber wenn du im Krankenhaus dann auch mal ein Lächeln retour kriegst, dann freust du dich schon über den Job und dann machst du es auch wieder gerne."
Die Technik im Einsatzwagen und vor Ort ist auf dem modernsten Stand. Regelmäßig werden die Geräte dem Letztstand angepasst.
Günter Halenta, Stationsführer: "Es ist ziemlich technisiert. Es ist ein Defibrillator mit eingebautem Schritt für Laien im Notfall ist die Kontaktaufnahme zur Patientin beziehungsweise zum Patienten.
Karin Weber, Notfallsanitäterin: "Viele Leute würden den Patienten oder Menschen, die am Boden liegen, gar nicht angreifen. Man sieht es auch immer an den Meldungen '…liegt am Boden…' - aus der Weite beobachtet. Es geht niemand hin und fragt: 'Hallo, wie geht es Ihnen?' Wenn wir dann hinkommen und fragen, stehen die Leute auf, weil sie nur in der Sonne geschlafen haben. Das gibt es auch. Auf der Donauinsel ist das oft - der liegt schon seit Stunden, aber es geht niemand hin und frag, wie es ihm geht. Die rufen lieber gleich die Rettung."
Sanitäter: "Ich mache nur den Kinnriemen auf, es passiert nichts."
Im Zweifel gilt jedoch immer: lieber ein Anruf zu viel, als einer zu wenig.
Auch wenn sie als solche nicht gesehen werden sollen, die MitarbeiterInnen der Wiener Rettung sind Helden und setzen sich jeden Tag für Menschen in Not ein. Glücklicherweise kommen dabei auch die schönen Momente nicht zu kurz.
Thorsten Brandstetter, Notfallsanitäter: "Persönlich berühren mich speziell die Geburten. Ich hatte jetzt im Rettungsdienst mittlerweile doch ein paar Geburten, wenn man von meinen eigenen Kindern absieht. Es ist immer wieder schön, wenn man sieht, dass man ein neues Leben zur Welt gebracht hat. Wie die Eltern nachher strahlen, wenn man ihnen das Kind gibt und der Vater zittert, wenn er die Nabelschnur durchschneidet und natürlich, wenn man dann ins Krankenhaus kommt - die Hebammen, die Ärzte, alle freuen sich. Es ist immer eine riesengroße Stimmung, da geht einem einfach nur das Herz auf."
Archiv-Video vom 09.08.2013:
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Wiener Berufsrettung hautnah
Was NotärztInnen und SanitäterInnen in ihrem Beruf leisten, davon bekommt man erst im Ernstfall eine Ahnung. Wir haben ein Rettungsteam bei der Arbeit begleitet.
Länge: 4 Min. 57 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 09.08.2013
Copyright: Stadt Wien