Mitschrift
Mona Müller, wien.at-Mobilitätsagentur der Stadt Raum für Verständnis untereinander schaffen."
RadfahrerInnen und FußgängerInnen teilen mitunter die kleine Verkehrsfläche Gehsteig. Das sorgt für Verstimmung bei den langsameren FußgängerInnen. Mit dem Wiener Verkehrsfrühling tritt die Mobilitätsagentur jetzt für ein respektvolles Miteinander ein. Verteilt wird Süßes und natürlich Information.
Petra Jens, Beauftragte für FußgängerInnen der Stadt Wien: "Mit dem Fahrrad ist man sechs Mal so schnell wie eine Person, die zu Fuß unterwegs ist. Mit dem Auto nur etwa doppelt so schnell wie ein Radfahrer oder eine Radfahrerin. Das heißt, es macht Sinn, Verkehrsarten mit ähnlicher Geschwindigkeit zusammenzuspannen und den Gehsteig den Langsamen vorzubehalten."
Langsame VerkehrsteilnehmerInnen sind Menschen, die zu Fuß gehen und Radfahrende, die bereit sind langsam und rücksichtsvoll zu fahren. Zu einer Überregulierung soll es aber nicht kommen, mitunter führen zu viele Markierungen und Zeichen zu Verwirrung und damit zu einem erhöhten Risiko.
Petra Jens, Beauftragte für FußgängerInnen der Stadt Wien: "Zu Fuß Gehende sehen nicht immer, ob sie jetzt genau auf der richtigen Seite des weißen Strichs stehen. Vor allem dort. wo es viel Touristen und Touristinnen gibt, die den Blick auf die Gebäude und die Sehenswürdigkeiten richten, da gibt es nicht viel Aufmerksamkeit für die Bodenmarkierungen."
Eine Lösung des Problems schaut nach Petra Jens folgendermaßen aus:
Petra Jens, Beauftragte für FußgängerInnen der Stadt Wien: "Es kann die Stadtplanung etwas dazu tun, indem sie jene Verkehrsarten mit ähnlichen Geschwindigkeiten einen Raum teilen lässt. Es kann die Stadtverwaltung etwas dazu tun, indem man beispielsweise, was jetzt auch möglich ist, die Radwegebenützungspflicht aufhebt, so wie das in der Operngasse dieser Tage der Fall ist. Und - was jetzt auch möglich ist - Begegnungszonen schaffen, wo sich alle Verkehrsteilnehmende auf Augenhöhe begegnen und wo genau dieses neue Miteinander geübt und gelernt werden kann."
Das neue Miteinander, wo Kommunikation unter den VerkehrsteilnehmerInnen gar nicht wichtig genug sein kann. Die erste derartige Begegnungszone soll es auf der Mariahilfer Straße geben. Oberste Prämisse: Tempo 20 darf nicht überschritten werden und FußgängerInnen dürfen hier auch auf der Straße gehen. Spätestens dann schauen FußgängerInnen, RadfahrerInnen und AutofahrerInnen einander wieder in die Augen.
Mona Müller, wien.at-Rathaussanierung. Vor allem die derzeit 13 in Arbeit befindlichen Skulpturen fordern besondere Zuwendung.
Stefan Novotny, Bau- und Gebäudemanagement (" ist kurz erklärt eine Stadt, die permanent an der Verbesserung ihrer Umweltbewusstheit arbeitet und in der das Leben komfortabel ist. Technologisch wäre heute schon sehr viel möglich, jetzt geht es vielfach um die Anwendung. Ein anschauliches Beispiel könnte im Bauwesen gelingen.
Thomas Madreiter, Wiener Planungsdirektor: "Heutzutage sind Gebäude noch immer weitgehend Energiekonsumenten, Energiefresser. Zukünftig können sie Kraftwerke sein. Das ist technologisch schon möglich, indem es so gut gedämmt ist, dass es tatsächlich kaum mehr Wärmeverluste aufweist, sprich Passivhaustechnologie. Indem sie sehr intelligente Steuerungstechnologien einsetzen werden in der Zukunft, die ihnen einfach die Stromverbräuche runterregeln und indem die Fassade so intelligent ausgestattet sein werden, dass sie einfach das einfallende Licht in Strom umwandelt."
Zur Stadt der Zukunft gehört aber auch ein gewisses Umdenken der Bevölkerung, wie etwa in der Frage um das eigene Auto.
Thomas Madreiter, Wiener Planungsdirektor: "Warum muss ich ein Auto besitzen, um es zu nutzen? Das ist doch unintelligent. Es steht 95 Prozent der Zeit herum, verursacht nur Kosten, verstellt den öffentlichen Raum. In einer smarten Stadt nutze ich das Auto, wenn ich es brauche, aber ich besitze es nicht mehr. Das ist ein typisches Beispiel."
Die Liste an Beispielen geht ins Unendliche. Wien ist etwa in Fragen der Mobilität weltweit eine der führenden Städte. Es gibt allerdings auch noch viele Bereiche, wo Verbesserungen möglich und nötig sind. Das wird sich schlussendlich auch wirtschaftlich lohnen.
Thomas Madreiter, Wiener Planungsdirektor: "Insbesondere einfach vernetztes Vorgehen, der Weg in eine postfossile Zukunft. Welche Lösungen fallen uns ein, um einfach in Zukunft um ohne Erdöl, ohne Erdgas das Auslangen zu finden? Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Das ist ein weltweiter Trend und jene, die hier an der Spitze stehen, werden sich wirtschaftlich erheblich leichter tun, als jene, die diesen Trends hinten nach laufen."
Mona Müller, wien.at-Konzerthaus singen für gewöhnlich nur die Menschen auf der Bühne. Manchmal ist es aber auch so, dass das Publikum mitsingt. So geschehen beim Kindersingen im Mai."
Das Wiener Konzerthaus bringt Kunst für ein erwachsenes Publikum. Aber nicht heute, denn das Stück "Blauli" steht auf dem Programm und da ist das Konzerthaus fest in Kinderhand. Einen Monat lang haben sich LehrerInnen und VolksschülerInnen auf diesen Tag vorbereitet und acht Lieder aus aller Welt einstudiert.
Franz, sieben Jahre, Astrid-Lindgren-Schule: "'Katjuscha', 'Hejo, spann den Wagen an' und so Lieder."
Die Ungeduld loszulegen ist groß. Alles drängt in den Schubert Saal, wo sich auch die KünstlerInnen auf das spezielle Publikum einstimmen.
Monika Jeschko, Leiterin Kinder-, Jugend- und Musikvermittlung: "Es ist das schönste Publikum, das man sich vorstellen kann. Denn, wenn sie begeistert sind, dann verbindet sich die Bühne mit dem Zuschauerraum. Und bei diesem Konzert natürlich besonders, weil wir ihnen ja sagen, dass sie die Künstler bei diesem Konzert sind."
Dann geht es los. Die VolksschülerInnen singen aus vollem Hals: "Hejo he. Hejo he. Hejo he. Spann den Wagen an..."
60 fordernde Minuten dauert das Programm und auch die Choreographie ist einstudiert. Die Freude über den ersten Besuch im Konzerthaus ist groß.
Claudia Abendroth, Direktorin Astrid-Lindgren-Schule: "Erstens ist es mal fein, dass die Kinder so viel gesungen haben, mit so viel Freude gesungen haben. Und eine ganz tolle Geschichte, ist, dass hier sehr viele Kinder dabei sind, die vielleicht sonst nicht ins Konzerthaus gekommen wären. Und da ist jetzt einfach ein Bezug geschaffen worden."
Obwohl die drei hundert kleinen BesucherInnen aus fünf verschiedenen Kontinenten stammen sind sie jetzt in Kinderliedern absolut textsicher.
Sumayrah, sieben Jahre, Astrid-Lindgren-Schule: "Der Kuckuck und der Esel, sie hatten einen Streit. Wer wohl am besten sänge, wer wohl am besten sänge zur schönen Maienzeit."
Monika Jeschko, Leiterin Kinder-, Jugend- und Musikvermittlung: "Das ist die Kraft von diesen Liedern, die wir versuchen da zu finden, die die Kinder mitreißt. Gerade für diese Kinder ist uns das so wichtig, dass sie sich bei uns angenommen fühlen, dass sie das Wiener Konzerthaus zu ihrem Zuhause für Musik machen. Und, ich glaube, wenn ein Kind hinausgeht und weiß, ich habe hier gesungen, meine Schule ist auf dem Plakat drauf, meine Schule ist dem Konzerthaus-Programm drinnen, dann merkt sich das Kind das auch."
Und unvergessliche Erinnerungen sind die beste Eintrittskarte in ein Leben voller Musik.
Mona Müller, wien.at-.
Archiv-Video vom 23.05.2013:
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wien.at-TV - Aktuelle Sendung vom 24. Mai 2013
Folgende Themen erwarten Sie in dieser Sendung: Respektzone Gehsteig für ein besseres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer. Die Rathaussanierung wird nun mit Lasergeräten fortgesetzt. Wien verfolgt den Trend zur "Smart City" und SchülerInnen singen im Wiener Konzerthaus, das heuer 100 Jahre alt wird.
Länge: 11 Min. 53 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 24.05.2013
Copyright: Stadt Wien