Mitschrift
Mona Müller, wien.at-Jüdische Museum in Wien feiert seinen 25. Geburtstag mit einer neuen Dauerausstellung. Bis zur Eröffnung dieser Ausstellung dauert es zwar noch, aber das Museum bietet auch jetzt Gründe genug für einen Besuch."
Im Jüdischen Museum in der Dorotheergasse im ersten Bezirk finden Interessierte vieles um die jüdische Vergangenheit, aber auch Gegenwart, in Wien.
Im kommenden November feiert das Museum seinen 25. Geburtstag und das ist Anlass genug für eine neue Dauerstellung.
Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien: "Wir arbeiten gerade unter Hochdruck an der neuen Dauerausstellung, die sich mit der jüdischen Geschichte - mit der jüdischen Wiener Geschichte beschäftigen wird. Und wir werden einen ganz großen Aspekt auch auf die Geschichte seit 1945 legen. 1945 war es ja durchaus so, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, dass die Juden in Wien nicht wirklich willkommen waren. Und da setzen wir an und erzählen auch diese Geschichte und erzählen auch, wie sich die jüdische Gemeinde wiedergebildet hat nach der Schoah."
Im Jüdischen Museum findet man Ausstellungen zur Vergangenheit und zur Gegenwart, wie etwa derzeit im Ausstellungshaus am Judenplatz. Noch bis Mai können Sie hier Fotografien zur jüdischen Gegenwart von Josef Polleros sehen.
Josef Polleros, Fotograf: "Natürlich war es nicht so einfach, dass man in sehr private Sphären und auch religiöse Sphären vordringt. Nachdem ich schon einen Zugang hatte über Schabbat eben, kannte ich einige Rabbiner, die mir dann Türen geöffnet haben zu anderen Veranstaltungen. Dann wurde ich eingeladen zu Bar Mizwa oder Hochzeiten."
Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien : "Die jüdische Gemeinde heute ist natürlich eine sehr kleine Gemeinde, verglichen mit vor 1938, aber sie ist eine sehr aktive, sehr lebendige und sehr bunte Gemeinde, denn die jüdische Gemeinde heute besteht zu einem großen Teil aus Zuwanderern aus den ehemaligen Kronländern der Monarchie - Polen, Ungarn, Tschechien - aber natürlich auch eine große Gruppe aus Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion, die in den 1970er-Jahren nach Wien gekommen sind. Jede Gruppe mit ihrer eigenen Kultur, mit ihrer eigenen Identität, mit ihren eigenen Riten und Gebräuchen - und das macht diese Gemeinde so bunt, so vielfältig und so facettenreich."
In der Dorotheergasse ist derzeit die Ausstellung "Vienna's Shooting Girls" zu sehen. Dabei geht es um die Geschichte der jüdischen Fotografinnen in Wien vor 1938.
Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien: "Es ist eine weitgehend unbekannte Geschichte gewesen, die Tatsache, dass so viele jüdische Frauen diesen Beruf ergriffen haben und dass dieses Kapitel für Wien mit 1938 zu Ende war. Die Frauen haben ihre Studios geschlossen und sind ins Ausland gegangen und haben dort zum Teil große Karrieren gemacht, haben weiter fotografiert und das zeigt diese Ausstellung sehr deutlich, was da für Wien verloren gegangen ist."
Eines ist ganz sicher: Die Geschichte geht weiter. Jeden Moment kommt ein weiteres Stück dazu. Für die kommenden 25 Jahre wünscht sich die Direktorin des Hauses Folgendes:
Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien: "Dass es weiter wächst und gedeiht, gar keine Frage. Ich würde mir natürlich mehr Platz wünschen. Ich würde mir auch mehr Platz wünschen in unserem zweiten Haus am Judenplatz, das ja für uns ein ganz wichtiger und wesentlicher Standort ist, der Judenplatz, das jüdische Zentrum in Wien im Mittelalter. Auch dort haben wir sehr schöne Räume, aber auch dort sind wir sehr beengt. Also ich würde mir wünschen, dass vielleicht dieses Haus hier in der Dorotheergasse einmal aufgestockt werden könnte oder dass es sich in einer anderen Form vergrößern könnte."
Archiv-Video vom 06.02.2013:
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25 Jahre Jüdisches Museum Wien
Das Jüdische Museum Wien feiert seinen 25. Geburtstag mit einer neuen Dauerausstellung am Standort Palais Eskeles in der Dorotheergasse. Und auch das Museum Judenplatz gibt Einblick in die Geschichte des Wiener Judentums.
Länge: 4 Min. 33 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 08.02.2013
Copyright: Stadt Wien