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Mitschrift

Mona Müller, wien.at-TV: "Hallo bei einer neuen Ausgabe von wien.at-TV. Ich freue mich, dass Sie zusehen. Was erwartet Sie in dieser Sendung? Sehen Sie gleich einen Themenüberblick:

Wien im Zeichen des Österreichischen Filmpreises

Auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth

Und das Amalienbad hat wieder geöffnet.

Mona Müller, wien.at-TV: "Seit gut einer Woche ist es klar: Wien macht eine Volksbefragung. Vier Fragen stehen zur Abstimmung. Einerseits wird es um die Parkraumregelung in Wien gehen, andererseits darum, ob Wien 2028 Olympia-Austragungsort sein soll, weiters ob die kommunalen Betriebe wie Wasser, Kanal, Müllabfuhr, Spitäler oder Energie vor einer Privatisierung geschützt werden sollen und, ob weitere erneuerbare Energieprojekte, wie etwa die BürgerInnen-Solarkraftwerke, realisiert werden sollen - und zwar mit finanzieller Beteiligung der BürgerInnen.

Die Wiener Volksbefragung ist übrigens nicht zu verwechseln mit der Bundes-Volksbefragung, die am 20. Jänner über die Bühne gehen wird. Dabei wird es um das Thema Berufsheer oder Wehrpflicht gehen. Näheres dazu finden Sie auch unter wahlen.wien.at."

Wien als Filmstadt und der Österreichische Filmpreis 2013

Mona Müller, wien.at-TV: "Der Österreichische Film macht Furore: Michael Haneke räumt in Europa die wichtigsten Preise ab. Ulrich Seidls Film 'Paradies: Liebe' war für den Europäischen Filmpreis nominiert. Stefan Ruzowitzky arbeitet unerlässlich und in Wien werden Serien wie 'Soku Donau' oder 'Tatort' gedreht. Wien als Filmstadt - erleben Sie jetzt einen Vorgeschmack zur Österreichischen Filmpreisverleihung 2013."

Am 23. Jänner wird bereits zum dritten Mal der Österreichische Filmpreis verliehen. 40 Filme und 16 Kurzfilme wurden eingereicht. In 14 Kategorien vergibt die Österreichische Filmakademie dann diese Preisskulptur von Valie Export, wobei im Vordergrund der Veranstaltung die Gesamtheit der Filmschaffenden geehrt werden möchte.

Marlene Ropac, Geschäftsführerin Österreichischer Filmpreis: "Das schönste für mich war beim ersten Österreichischen Filmpreis im Odeon, dass es erstens mal brechend voll war und, dass Kurt Bratz, ein sehr renommierter österreichischer Kameramann, zu mir gesagt hat, dass es das erste Mal ist, 'dass ich wieder das Gefühl habe, dass wir wieder eine große Familie sind' - eine Filmfamilie."

Eine Filmfamilie, die sich nicht so leicht über einen Kamm scheren lässt.

Karl Markovics, Beste Regie, Bestes Drehbuch - Österreichischer Filmpreis 2012: "Gerade Österreich ist ganz stark von Einzelpersönlichkeiten geprägt, die alle im Grunde genommen ihren eigen Stil haben. Es gibt eine gefühlsmäßige Gemeinsamkeit womöglich, die natürlich darin besteht, dass wir uns tendenziell in diesem Land Themen nähern, die bei anderen vielleicht leichter unter den Tisch fallen."

Filmausschnitt "Hatch":

Mann: "Ja. Ja, schau ich bin noch im Büro. Fahr doch einfach mal alleine und ich komm dann nach, okay?"

Ursula Strauss, Beste Schauspielerin - Österreichischer Filmpreis 2012: "Es ist ein hoher Wahrhaftigkeitsanspruch, der die Filme auszeichnet. Ein klarer Blick auf das Leben und Mut zur Komik."

Harald Sicheritz, Vorstand der Akademie des Österreichischen Films. "Mir sagt man gerne nach, ich sei jemand, der Komödien inszeniert. Ich würde sagen, ich hab ganz wenige Komödien inszeniert, sondern hauptsächlich Satiren, die dann auch eher nicht Dinge sind, wo man sich schenkelklopfend amüsiert, sondern auch erbaut wird."

Ursula Strauss, Beste Schauspielerin - Österreichischer Filmpreis 2012: "Das ist so eine ganz eigene Art von Humor, die, zum Beispiel in Deutschland viel extremer wahrgenommen wird als bei uns."

Filmausschnitt "Grenzgänger":

Mann: "Geiles Ding haben Sie da. Und haben Sie was gefangen?"

Mann: "Ja."

Wien als Filmstadt rückt neben Filmen auch für viele Serien immer wieder ins Rampenlicht, deren Mehrwert Wien wiederum zu Gute kommt.

Marijana Stoisits, Vienna Film Commission: "Weil Serien wie 'Schnell ermittelt' zum Beispiel, was ja mehrere Jahre gelaufen ist, das wurde in mehrere europäische Länder verkauft. In die Niederlande, nach Litauen, nach Frankreich, nach Dänemark, und hat einen hohen Wert für die Tourismusleute. Weil alle, die die Stadt Wien sehen, und sie wunderbar abfotografiert und gefilmt sehen, kommen natürlich gerne nach Wien."

Filmausschnitt "Der Prozess":

Polizist: "Sind Sie verantwortlich für das?"

Mann: "Wir möchten eine Anzeige machen. Die Legebatterie ist seit Beginn 2009 komplett illegal. Es ist absolut verboten in Österreich heute noch Käfige in der Legebatterie stehen zu haben. Und es gibt anscheinend ein Vollzugsdefizit, aber wir sind hier um darauf hinzuweisen, dass dieser komplette Betrieb mit 60.000 Legehennen absolut illegal ist."

Der Weg des österreichischen Films ist in den vergangenen Jahren steil nach oben gegangen. Die Erfindung des Österreichischen Filmpreises kann der Identitätsfindung der österreichischen Filmschaffenden helfen.

Karl Markovics, Beste Regie, Bestes Drehbuch - Österreichischer Filmpreis 2012: "Allein schon, dass so viel wie in den letzten Jahren und nicht zuletzt aufgrund der Gründung der Akademie des Österreichischen Films im eigenen Land davor kaum über den österreichischen Film so intensiv diskutiert und gesprochen wurde."

Filmausschnitt "Paradies: Liebe":

Frau: "Also man muss auf nix Besonderes achten, oder so was?"

Frau: "Nein, geh überhaupt nicht, da ist anderes viel interessanter."

Frau: "Die nehmen dich so wie du bist einfach, oder?"

Frau: "Ja, das ist ja das Gute, Puppi, das ist ja das Gute."

Das Amalienbad ist nach Modernisierungsarbeiten wieder geöffnet

Mona Müller, wien.at-TV: "Vom Film zum Bad, ein runder Übergang. Das Amalienbad hat nämlich wieder eröffnet. Für über zehn Millionen Euro wurde das Hallenbad modernisiert und wir haben uns das Ergebnis vor Ort angesehen."

Fünf reine Hallenbäder gibt es in Wien und eine ganze Reihe an Kombinationsbädern die auch im Sommer zum Schwimmen einladen. Aber auch im Winter kann der Besuch eines Schwimmbades erfreulich sein.

Hubert Teubenbacher, Wiener Bäder (MA 44): "Bei diesen Außentemperaturen, glaube ich, da sehnt man sich ein bisschen nach Wärme. Und da bieten eben wir mit den Hallen- und Saunabädern die entsprechenden Möglichkeiten. Das heißt, ein Aufguss zu dieser Jahreszeit beugt nicht nur Erkältungskrankheiten vor, wir wissen auch, dass wir uns auch im Winter bewegen müssen und da ist das Schwimmen in den Hallenbädern sehr wichtig."

Saunieren lässt es sich auch im Amalienbad, zurückversetzt in eine andere Zeit um 1926, gibt es hier Sauna, Dampfbad und Whirlpool.

Hubert Teubenbacher, Wiener Bäder (MA 44): "Im Amalienbad - das ist Tradition. Das ist ein Jugendstilbad mit fast thermenähnlichem Charakter."

Das neue Amalienbad generalsaniert erscheint auf den ersten Blick nicht allzu verändert. Da das Haus denkmalgeschützt ist, waren Umbauten nur bedingt möglich. Dennoch hat sich hier auf den zweiten Blick sehr viel getan und gänzlich neu ist etwa der Verbindungsgang zwischen Badebereich und Restaurant.

Hubert Teubenbacher, Wiener Bäder (MA 44): "Wir haben die Möglichkeit geschaffen, dass auch die Schwimmhallengäste hier in das neu errichtete Restaurant gehen können. Ansonsten wirklich neu ist die Technik im Keller. Davon sehen die Badegäste allerdings nichts. Aber mit dieser Technik ist es uns möglich, dass wir 80 Prozent an Wasser und 60 Prozent an Energie einsparen oder in Euro umgerechnet 1,1 Millionen Euro pro Jahr."

Auch das Lichtsystem im Bad ist neu und sparsam und sorgt jetzt für die richtige Stimmung im richtigen Augenblick.

Hubert Teubenbacher, Wiener Bäder (MA 44): "Wir können für jede Stimmung das richtige Licht machen. Wir sind ja auch tagsüber für den Schul- und Vereinsbetrieb da. Aber am Abend, wenn die Saunagäste schwimmen wollen, können wir auch eine entsprechende romantische Stimmung zaubern."

Mona Müller, wien.at-TV: "Wie würde die ausschauen?"

Hubert Teubenbacher, Wiener Bäder (MA 44): "Na da gibt es einen beleuchteten Abendhimmel, ganz dezent, und dann die Kabinen im Hintergrund nur ganz dezent beleuchtet. Was aber wichtig ist, dass auch die Architektur dieses Bades noch besser zur Geltung kommt."

Im Amalienbad können Gäste täglich bis 21.30 Uhr dem Baden frönen.

Mona Müller, wien.at-TV: "Damit ist die Badesaison zum zweiten Mal in diesem Jahr eröffnet."

"Sisi auf Korfu" bis 27. Jänner im Hofmobiliendepot

Mona Müller, wien.at-TV: "175 Jahre alt wäre Kaiserin Elisabeth heuer, genau genommen am 24. Dezember geworden. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt das Hofmobiliendepot eine Sisi-Ausstellung, die Aspekte aus dem Leben der Kaiserin zeigt, die bislang eher im Verborgenen geblieben sind. 'Sisi auf Korfu' heißt die Schau und ist noch bis 27. Jänner im Hofmobiliendepot zu sehen."

Eine Kaiserin, die eine Liebe zur Antike hat, und eine Kaiserin, die in der Ruhe und der Natur in Griechenland zu sich selbst findet: All das ist derzeit im Hofmobiliendepot zu sehen.

Olivia Lichtscheidl, Kuratorin der Ausstellung: "Das schreibt sie selbst so und sie sagt auch, sie versucht immer irgendwo auf eine Anhöhe zu kommen und dann den Blick auf das Meer zu genießen. Sie liebt die Landschaft sehr und das versuchen wir hier zu zeigen."

Der übliche Weg nach Griechenland war zur damaligen Zeit ein anderer als heute. Eine kaiserliche Yacht der k&k Kriegsmarine hat die Kaiserin über den Seeweg nach Korfu gebracht, die so genannte Miramar. Ein detaillierter Nachbau dieses Schiffes, in dem 1.600 Arbeitsstunden stecken, ist in der Ausstellung zu sehen.

Olivia Lichtscheidl, Kuratorin der Ausstellung: "Und da kann man jetzt ganz tolle Details sehen: Wo sie sich aufgehalten hat, wo ihr Glaspavillon ist, wo sie frisiert wurde, wo sie dann auch, wenn die See sehr unruhig war, an ihren Stuhl gebunden wurde. Sie hat sich wirklich anbinden lassen, damit sie da nicht herunterfällt. Weil die See so seetüchtig war. Viele andere haben das nicht so gut vertragen, und sie ist aber nie seekrank geworden. Sie hat das genossen, wenn diese Naturgewalten sichtbar waren."

Mona Müller, wien.at-TV: "Woher weiß man denn das alles?"

Olivia Lichtscheidl, Kuratorin der Ausstellung: "Am besten sind natürlich Quellen, die aus der Zeit sind: Briefe, Briefwechsel, Beschreibungen, Tagebücher. Sie selbst schreibt auch immer wieder in ihren Gedichten. Leider hat sie von ihren Briefen viele vernichtet, aber es gibt dann die Antworten von Franz Josef, zum Beispiel, wo man dann erraten kann, wie der Briefwechsel ungefähr war. Also von diesen Dingen muss man ausgehen."

Sisi war von Griechenland so begeistert, dass sie auf der Insel einen Wohnsitz errichten lassen wollte. Das Achilleion entstand, das die Kaiserin als "mein Asyl, wo ich ganz mir gehören darf..." bezeichnete. Bei den Ausgrabungen wurde dieser nackte Jüngling gefunden, der aus der Zeit rund um 450 vor Christus stammt.

Olivia Lichtscheidl, Kuratorin der Ausstellung: "Als man den Grund ausgehoben hat, um das Achilleion zu bauen, hat man in fünf Metern Tiefe diesen Jüngling gefunden und knapp dabei die Münzen. Und Elisabeth hat das so fassen lassen, auf diesem Sockel, und hat das dann als Ausstellungsstück in ihre Villa gegeben."

Der bekrönte Delfin wird zum Markenzeichen für alle Dinge, die die Kaiserin auf der Insel gebraucht hat.

Olivia Lichtscheidl, Kuratorin der Ausstellung: "Ja, der Delfin war in der griechischen Mythologie ein heiliges Tier. Man durfte es weder fangen noch töten. Und es ist aber auch das Tier, das die toten Seelen ins Jenseits begleitet. Ich glaube, für Elisabeth war er das Bindeglied zwischen Wasser und Land, genauso wie aber zwischen Leben und Tod, eine Sache, die sie sehr, sehr beschäftigt hat. Und interessant ist aber, sie nennt ihn ihren lachenden Philosophen."

Kaiserin Elisabeth zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten in der österreichischen Geschichte und die Faszination für Sisi ist nach wie vor ungebrochen.

Olivia Lichtscheidl, Kuratorin der Ausstellung: "Sie ist eine Frau, die schon zu Lebzeiten einen Mythos aufgebaut hat der ewig Jungen, Schönen, von der man nicht alles weiß. Und wir werden auch nie alles wissen. Und deshalb ist, immer wieder, gerade, wenn so wie jetzt, eine neue Ausstellung ist, die eine andere Facette zeigt: Was kann ich da noch Neues hören? Was ist noch unerforscht? Es gibt, wie gesagt, noch Sachen, die unerforscht sind. Wir werden sie auch und sollen sie nie ganz kennenlernen."

Mona Müller, wien.at-TV: "Sisi ist übrigens bereits mit einem Milchzahn zur Welt gekommen und anlässlich ihres Jubiläums sind sowohl der Milchzahn als auch ihr Taufkleid seit 21. Dezember im Sisi-Museum zu sehen. Mit diesen Aussichten wünsche ich Ihnen jetzt wunderschöne Weihnachtsfeiertage und einfach eine glückliche Zeit. Ab kommenden Freitag können Sie mit uns das Jahr 2012 noch einmal Revue passieren lassen. Sehen Sie auch dann wieder zu. Ich freue mich. Bis zum nächsten Mal bei wien.at-TV."

Archiv-Video vom 19.12.2012:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

wien.at-TV Aktuelle Sendung vom 21. Dezember 2012

Folgende Themen erwarten Sie in dieser Sendung: Am 23. Jänner wird der dritte Österreichische Filmpreis verliehen. Das Amalienbad hat nach umfassenden Modernisierungsarbeiten wieder geöffnet und im Hofmobiliendepot widmet man sich dem Leben von Kaiserin Elisabeth in der Ausstellung "Sisi auf Korfu".

Länge: 13 Min. 58 Sek.
Produktionsdatum: 2012
Erstausstrahlung: 21.12.2012
Copyright: Stadt Wien

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