Mitschrift
Mona Müller, wien.at-Wiener Stadtarchäologie die Geschichte der Stadt an den Wänden der Volkshochschule Meidling wiederaufleben. Derzeit geht es um den Wiener Linienwall, der mit dem öffentlichen Verkehr nur sehr wenig zu tun hat."
Die Stadtarchäologie in Wien hat viel zu tun, ist doch unter fast jedem Schritt, den man über den Boden der Stadt tut, das eine oder andere Fundstück zu entdecken. Aus diesen Stücken etwa werden in weiterer Folge in der einen oder anderen Form Ausstellungen.
Karin Fischer-Ausserer, Stadtarchäologie Wien: "Zuerst haben wir einmal die Grabung. Bei der Grabung haben wir Befunde wie Mauern, Gruben, dergleichen und viele, viele Funde. Die Funde kommen zuerst hier in unsere Restaurier-Werkstätte und da werden sie von vielen hilfreichen Händen gereinigt. Dann werden sie trocknen gelassen, beschriftet, sortiert und man schaut auch, ob Scherben zusammenpassen. Wenn diese Arbeit getan ist, dann kommen sie bananenkistenweise wieder zurück zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtarchäologie, die sich dann wissenschaftlich mit dem Fundmaterial befassen. Irgendwann haben wir dann die Ergebnisse vorliegen und die münden dann in Ausstellungen, in Publikationen, wir machen Vorträge, um dann diese Ergebnisse auch an eine breite, interessierte Öffentlichkeit zu bringen."
So wie hier in der Volkshochschule Meidling, wo Interessierte Wissenswertes zum Wiener Linienwall erfahren können.
Karin Fischer-Ausserer, Stadtarchäologie Wien: "Also ein Teil der Wiener Befestigungsanlagen. Die erste Befestigung war ja das Römische Legionslager, die Legionslagermauer, die dann im Mittelalter zur ersten Stadtmauer wurde. Dann gibt es die renaissancezeitliche Stadtbefestigung und eben ab 1704 dann auch den Wiener Linienwall."
Einerseits sollte der Wall zur damaligen Zeit Schutz bringen, andererseits hat er die Steuergrenzen bestimmt. Die drei Grabungen haben im 3. Bezirk stattgefunden, etwa am Wildgansplatz, wo neben den Mauern des Walls auch Scherben, Ziegelsteine oder Knochen gefunden wurden.
Karin Fischer-Ausserer, Stadtarchäologie Wien: "Vor allem der Wiener Linienwall war ja ein doppelgleisiges Thema. Erstens: Schutz gegen Einfälle, Oktoberrevolution, dann auch wieder Schutz gegen kriegerische Angriffe. Auf der anderen Seite aber auch Steuergrenze und alles, was damit zu tun hat. Neue Steuern wurden eingeführt, es hat sich dann auch das Gesicht dieser Stadt verändert. Die Vorstädte wurden einbezogen und nachdem man dann den Linienwall wieder abgebrochen hat, wurde die Gürtelstraße dann letztendlich fertiggestellt, die Stadtbahntrasse konnte gemacht werden."
Was wäre Wien also ohne den Wall? Die Ausstellung können Interessierte täglich von 8 bis 20 Uhr in der Volkshochschule Meidling besuchen.
Mona Müller, wien.at-als Buch erhältlich, im Fachhandel zu erwerben."
Archiv-Video vom 19.10.2012:
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Stadtarchäologie zeigt den Wiener Linienwall
Zweimal jährlich lässt die Wiener Stadtarchäologie die Geschichte der Stadt an den Wänden der Volkshochschule Meidling wiederaufleben. Derzeit geht es um den Wiener Linienwall.
Länge: 3 Min. 01 Sek.
Produktionsdatum: 2012
Erstausstrahlung: 19.10.2012
Copyright: Stadt Wien