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David Settelmaier, wien.at- wien.at-Wiener Hauptbahnhof, tut sich derzeit viel. Seit Juni etwa entsteht das charakteristische Rautendach. Doch abseits der Bauarbeiten hat ein Team der Stadtarchäologie etwas Besonderes entdeckt. Wir haben einen Blick in die Vergangenheit Wiens geworfen."

Mit dem Bau des Wiener Hauptbahnhofs beginnt in Wien eine neue Ära. Doch was war eigentlich vor dem neuen Bahnhof da? Ein Team der Stadtarchäologie geht genau dieser Frage nach und buddelt nach Antworten.

Karin Fischer-Ausserer, Wiener Stadtarchäologie: "Wir haben Straßenläufe verorten können. Wir haben einen Straßengraben gefunden, wir haben eine Wasserleitung aus dem 18. Jahrhundert finden können. Und aufgrund dessen haben wir jetzt eben diese Grabung geplant, die höchstwahrscheinlich bis in den Winter hinein laufen wird."

Anhand von sogenannten Suchschnitten konnten die Archäologen in die Geheimnisse des Erdreichs einblicken. Mittlerweile gibt es drei Grabungsprojekte.

Karin Fischer-Ausserer, Wiener Stadtarchäologie: "Wir stehen hier im Bereich des Projektes 3. Man sieht im Gelände noch die Suchschnitte, die jetzt schon sozusagen durch die Grabung erweitert wurden, und haben hier die Vorgängerstraße der Gudrunstraße erfassen können, die auf Plänen des 18. Jahrhunderts, im Speziellen auch auf einem Plan etwa um 1730 schon drauf war, die also älter ist. Wir können den Verlauf, die Dimensionen abschätzen, die Richtung, in die diese Straße gegangen ist."

Das Team hat aber auch eine weitere Straße entdeckt. Sie führt in Richtung Schwarzenbergplatz und wird von den Archäologen als Prinz-Eugen-Straße bezeichnet.

Karin Fischer-Ausserer, Wiener Stadtarchäologie: "Diese Prinz-Eugen-Straße wird begleitet von der Urselbrunnen-Wasserleitung, die wir auch gefunden haben. Der Urselbrunnen konnte im 10. Bezirk, Laaer Berg entdeckt werden und hat zwei Phasen. In der ersten Phase als einfacher Brunnenbau einfach für die Wasserversorgung der Umgebung. Und in einer zweiten Phase wurde er von Fischer von Erlach sozusagen um diese unterirdische Wasserleitung ergänzt, um im Palais Schwarzenberg diese Fontänen mit Wasser speisen zu können und eben diese Gartengestaltung auszubauen. Deshalb eben als Zeitzeugnis wieder sehr spannend."

Die Ausgrabungsarbeiten werden noch bis in den Winter dauern, denn gegraben wird bei jeder Jahreszeit. Danach müssen aber etwa die Straßenverläufe der alten Gudrunstraße den neuen Bauten des Hauptbahnhofs weichen.

Karin Fischer-Ausserer, Wiener Stadtarchäologie: "Ein Archäologe nennt eine Ausgrabung eine 'organisierte Zerstörung'. Es bleibt meistens nach der Ausgrabung nichts mehr übrig. Wir graben schichtenweise von oben nach unten um die einzelnen Epochen und Zeitstufen und Befunde klar abdecken zu können. Wenn wir bei der Neuzeit beginnen, übers Mittelalter, Römerzeit, kommen wir über die Urzeit vielleicht irgendwann auf den geologisch gewachsenen Boden."

Die Arbeiten werden aber trotzdem genauestens dokumentiert und möglicherweise in einer Ausstellung aufgearbeitet. Spätestens dann können die Wiener wieder Einblicke in die Geschichte ihrer Stadt nehmen.

Archiv-Video vom 21.09.2011:
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Ausgrabungen am Hauptbahnhof-Gelände

Auf der größten Baustelle der Stadt, dem Wiener Hauptbahnhof, tut sich derzeit viel. Abseits der Bauarbeiten hat ein Team der Stadtarchäologie etwas Besonderes entdeckt. Wir haben einen Blick in die Vergangenheit Wiens geworfen.

Länge: 3 Min. 21 Sek.
Produktionsdatum: 2011
Erstausstrahlung: 23.09.2011
Copyright: Stadt Wien

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