Mitschrift
Obwohl die Stadt nicht direkt für die Universitäten zuständig ist, machen sich auch Bürgermeister Michael Häupl und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny Gedanken über die Zukunft der Unis. Vor allem wenn es um die Finanzierung geht. Studiengebühren schließen beide aber aus.
Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft: "Ich glaube trotzdem, man sollte sich zunächst einmal über eine mögliche Expansion den Kopf zerbrechen. Zusätzliche Mittel, die notwendig sein werden, natürlich auch Strukturreformen an den Universitäten selbst. Aber darüber nachzudenken, wie ich den Zugang erschwere, halte ich für den falschen Zugang. Ganz wichtig ist natürlich auch eine Verbesserung des Stipendien-Systems."
Statt Studiengebühren sollen also Stipendien in den Vordergrund rücken. So sollen vor allem sozial Schwächere unterstützt werden.
Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft: "Die Treffsicherheit der Stipendien ist eine ganz wichtige Frage. Nur 20 Prozent der Studierenden kriegen überhaupt ein Stipendium und das ist oftmals auch so organisiert, dass es nicht genau die bekommen, die es auch tatsächlich am nötigsten haben. Also ich glaube, da muss man sich im System der Stipendien etwas überlegen, was auch zunächst noch nicht eine Frage des 'Mehr' ist. Man wird darum wahrscheinlich nicht herum kommen, aber das ist zunächst einmal eine Frage der Organisation."
Weiters will die Stadt eine Erhöhung der Akademikerquote herbeiführen. Denn derzeit schließen etwa nur 25 Prozent der Studenten auch tatsächlich ihr Studium ab. Das liegt weit unter dem OECD-Schnitt von 38 Prozent.
Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft: "Die Erhöhung der Akademikerquote ist auch zunächst nicht unbedingt eine Geldfrage. Wenn man daran denkt, dass in der Slowakei die Finanzierung pro Student um die Hälfte weniger kostet, aber doppelt so viele Akademiker in der Slowakei heraus kommen. Dann ist es nicht unbedingt eine Frage des 'Mehr' sondern des 'besser organisiert'."
Auch die Demokratisierung der Unis soll vorangetrieben werden. Im Zentrum steht eine Wiedereinführung der Direktwahl der Österreichischen Hochschülerschaft.
Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft: "Momentan ist es eigentlich so, dass es sehr stark fremdbestimmt ist: die Organisation der Universitäten, das System der Universitäten. Wir glauben, dass damit auch die Identifikation der Studierenden und auch des Mittelbaus mit ihren eigenen Universitäten wesentlich gesteigert wird und diese Entfremdung, die momentan stattfindet, auch hintangehalten wird."
Archiv-Video vom 06.09.2011:
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Mediengespräch des Bürgermeisters: Zukunft der Universitäten
Obwohl die Stadt nicht direkt für die Universitäten zuständig ist, machen sich auch Bürgermeister Michael Häupl und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny Gedanken über die Zukunft der Unis. Vor allem, wenn es um die Finanzierung geht. Studiengebühren schließen beide aber aus.
Länge: 2 Min. 36 Sek.
Produktionsdatum: 2011
Erstausstrahlung: 07.09.2011
Copyright: Stadt Wien