Mitschrift
David Settelmaier, wien.at-ÖkoKauf ist jetzt von der Europäischen Union ausgezeichnet worden. Wir haben uns die Initiative näher angesehen."
Wenn die Stadt Wien etwas einkauft, dann nur nach ökologischen Prinzipien. Geregelt ist das durch den so genannten "ÖkoKauf Wien".
Christian Lang, ÖkoKauf Wien: "Der ÖkoKauf ist ein Projekt, das von der Stadt Wien 1998 ins Leben gerufen wurde, um die Anforderungen an die von der Stadt Wien beschafften Lieferungen und Leistungen ökologischer zu gestalten."
Jährlich gibt die Stadt für Beschaffungen etwa fünf Milliarden Euro aus. Aber auch Aufträge werden nach ökologischen Gesichtspunkten vergeben.
Christian Lang, ÖkoKauf Wien: "ÖkoKauf Wien versucht jetzt themenspezifisch Anforderungen an die zu beschaffenden Lieferungen und Dienstleistungen festzulegen, die dann von den - in der Regel dezentral agierenden - beschaffenden Dienststellen angewendet werden müssen. Und so die Ökologie in die Beschaffung der Stadt Wien einzieht."
Geleitet wird der "ÖkoKauf" von der Stadtbaudirektion und der Wiener Umweltschutzabteilung. Kleinere Arbeitsgruppen erstellen dann die ökologischen Kriterien. Die kommen etwa bei Bauprojekten, bei den Fahrzeugen der Stadt oder auch beim Papier zur Anwendung.
Christian Lang, ÖkoKauf Wien: "Hier in dieser Papier-Mustermappe werden die gängigen Papiere, die im Büro- und Schulbereich verwendet werden, beschrieben und sozusagen nur jene dargestellt, die den ökologischen Anforderungen auch entsprechen. Hier gibt’s eine Fülle von Papierproduzenten in Europa, die allesamt bei diesem Projekt sozusagen beteiligt waren und ihre Papiere und die Erzeugung ihrer Papiere hier offengelegt haben. Sodass sie dann der Anwender, je nach Anwendungsfall, je nach Erfordernis, das richtige Papier auswählen kann."
Auch hinter den Lebensmitteleinkäufen der Stadt steckt der ÖkoKauf. Videoausschnitt: "Die Stadt Wien zählt mit ihren rund 800 Hektar Biolandbau zu den größten Biobauern Österreichs."
Christian Lang, ÖkoKauf Wien: "Wir haben also definiert, dass biologische Lebensmittel in bestimmten Prozentsätzen eingekauft werden sollen. Hier ist vor allen Dingen der Krankenanstaltenverbund mit der Verpflegung in den Krankenhäusern hervorzuheben, der also circa 50 Prozent der Verpflegung aus biologischen Lebensmitteln erstellt."
Wien ist mit dem ÖkoKauf österreichweit und international führend. Doch auch für den Bürger ist das Programm von Vorteil, schließlich werden dadurch jährlich etwa 30.000 Tonnen CO2 und 17 Millionen Euro eingespart.
Mindestsicherung
David Settelmaier, wien.at-Studie erstellen lassen, die sich mit den Problemen, Bedürfnissen und Ausstiegsszenarien von Mindestsicherungsbeziehern befasst.
Sonja Wehsely, Gesundheits- und Sozialstadträtin: "Das Ziel der Studie war, zu schauen, ob die hohen Mittel, die wir einsetzen - mehr als 1,2 Milliarden Euro im Sozialbereich - auch wirklich dort ankommen, wo wir sie hinhaben wollen. Und wie wir Menschen unterstützen können, damit sie möglichst kurz in der Sozialhilfe, in der Mindestsicherung bleiben. Das Ziel von Sozialpolitik muss sein möglichst gute, aber möglichst kurze Unterstützung, damit die Menschen dann wieder auf eigenen Beinen stehen können."
Zentrale Botschaft der Studie: 90 Prozent der Bezieher wollen arbeiten und wieder selbst auf den Beinen stehen. Aber auch an die verbleibenden zehn Prozent will sich die Stadt richten.
Sonja Wehsely, Gesundheits- und Sozialstadträtin: "Sozusagen an uns kommt keiner vorbei. Jeder der Mindestsicherung bezieht, ist auch verpflichtet dazu dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung zu stehen, wenn er oder sie nicht krank ist. Wer krank ist, ist krank und ist auch in der Mindestsicherung krank. Aber Menschen, die keine gesundheitlichen Einschränkungen haben, die werden hier von uns ganz besonders stark gefördert. 90 Prozent wollen das auch und bei den zehn Prozent haben wir auch Möglichkeiten der Sanktionen, indem die Mindestsicherung gekürzt wird."
Etwa 1.500 Mindestsicherungsbezieher konnten mittlerweile in diversen Bildungskursen untergebracht werden.
Sonja Wehsely, Gesundheits- und Sozialstadträtin: "Wir schauen: Welche Potenziale bringt jemand mit? Und schauen, dass wir dort die Stärken stärken. Das kann ganz unterschiedlich sein: Für den einen ist es der Computerkurs, für den anderen sind es Sprachkurse oder ganz spezielle handwerkliche Ausbildungen. Nicht generell eines für alle, sondern ganz speziell auf die Bedürfnisse und vor allem an die Potenziale der Menschen."
Laut Studie haben es Alleinerzieherinnen allerdings besonders schwer. Ihnen greift die Stadt jetzt zusätzlich unter die Arme.
Sonja Wehsely, Gesundheits- und Sozialstadträtin: "Wir haben auch wieder in dieser Studie gesehen, dass besonders Alleinerzieherinnen von Armut betroffen sind, vor allem mit mehreren Kindern und dass alle Mittel, die wir den Kindern zur Verfügung stellen auch wirklich dort ankommen. Und daher haben wir uns entschieden, dass wir die höchste Mindestsicherung von ganz Österreich einführen und ab dem 1. März wird die Mindestsicherung für Kinder auf über 200 Euro angehoben. Das ist eine Anhebung von mehr als 50 Prozent und die höchste Kindermindestsicherung in Österreich."
David Settelmaier, wien.at-Faschingsfest der Stadt. Die Besucher erwartet ein Bühnenprogramm mit Musik, Kinderanimation und Kasperltheater.
Archiv-Video vom 23.02.2011:
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wien.at-TV - Aktuelle Sendung vom 25. Februar 2011
Folgende Themen erwarten Sie in dieser Sendung. Die rot-grüne Regierung, seit drei Monaten im Amt, hat die erste Regierungsklausur abgehalten. Die Stadt Wien kauft schon seit über 10 Jahren umweltbewusst ein und eine Studie beschäftigt sich mit dem Erwerbspotential in der Sozialhilfe.
Länge: 9 Min. 30 Sek.
Produktionsdatum: 2011
Erstausstrahlung: 25.02.2011
Copyright: Stadt Wien