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Mitschrift

Wien Museum: Ausstellung von Schriftsteller Gerhard Roth
Mona Müller, wien.at-Wien Museum.
Gerhard Roth, Schriftsteller: "Das kommt dem Entstehungsprozess und meiner Arbeitsweise sehr entgegen."
Mit der Kamera als stetigen Begleiter durchforstet Gerhard Roth Wien seit mehr als 20 Jahren. Über die Zeit ist so ein Archiv mit über 10.000 Aufnahmen entstanden, die sozusagen Fotonotizen zum Schreiben Roths darstellen.
Susanne Winkler, Kuratorin: "Ich habe zehn Disketten gekriegt mit - zum Teil geordnetem, zum Teil ungeordnetem - Material mit 10.000 Bildern."
"Die Kamera war anfangs nichts anderes als ein Erinnerungsspeicher, außerhalb meines Kopfes, der Fragmente aus einem Bilderstrom festhielt." (Zitat Gerhard Roth)
Susanne Winkler, Kuratorin: "Die Fotos waren zum Teil gut, aber zum Teil auch nicht gut, zum Teil auch unscharf, einfach weil der Gerhard Roth fotografiert, knipst, schaut nicht drauf, knipst, knipst. Aber da sind alle Fotos beieinander, also auch die unscharfen, die überbelichteten. Und dann hat praktisch gleich die Gestaltung mit ins Team müssen, weil einfach nicht klar war, zeigen wir 400 Fotos oder zeigen wir 800 Fotos oder zeigen wir 1.000 Fotos."
Über 1.000 Fotos sind es geworden. 14 Orte in und um Wien hängen thematisch gegliedert im Museum von der Decke.
Gerhard Roth, Schriftsteller: "Sagen wir einmal, die eigentliche Fotografie von mir sind die Mauerbilder und die Verrostungen. Das sind irgendwo auch meine Entdeckungen und das sind auch die Fotos, mit denen ich mich am meisten beschäftige."
"Am liebsten war mir, wenn das Fotografieren so geschah wie das Gehen: automatisch, unkompliziert, einfach, nebenbei." (Zitat Gerhard Roth)
Gerhard Roth, Schriftsteller: "Man kann diese Bilder dann sortieren. Es ist nicht nur die Mauer vor der man steht, sondern man kann mit diesen Bildern eine kleine Landkarte bilden und aus der Summe dann vielleicht einen Atlas einer imaginären Welt - das finde ich ganz wunderbar."
Passend zu den Bildern finden sich auch unterschiedliche Objekte in der Ausstellung.
Susanne Winkler, Kuratorin: "Wir haben da drinnen auch ein Wachshirn. Das hat der Josef II. auf Mauleseln über den Brenner nach Wien gebracht. Ich meine, unglaublich, was diese Objektbestände, was die für eine Geschichte haben."
"Hat ein Bild so etwas wie Magie, dann entsteht sie durch die Magie, die der Gegenstand der Fotografie auf mich ausübt." (Zitat Gerhard Roth)
Susanne Winkler, Kuratorin: "Gerhard Roth hat so viel fotografiert, es sind oft ähnliche Fotos, aber einen kleinen Unterschied gibt es immer. Und wenn man sehr viele ähnliche Fotos zeigt, das tut schon den Blick schärfen. Es schärft den Blick fürs  Detail."
Gerhard Roth, Schriftsteller: "Ich bin kein Messie, ich bin ein Ordnungsmensch - am Rande des Pedantischen."
"Könnten wir alles, was uns umgibt, sehen und hören, würden wir es nicht ertragen." (Zitat Gerhard Roth)
Gerhard Roth, Schriftsteller: "In Wirklichkeit bin ich ja nicht einmal ein Sammler, sondern eigentlich ein Besessener im Schreiben und Fotografieren."
Zeitgleich zur Ausstellung ist auch das Buch "Im unsichtbaren Wien" entstanden.

Archiv-Video vom 19.03.2010:
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Wien Museum: Ausstellung von Schriftsteller Gerhard Roth 2010

Der österreichische Schriftsteller Gerhard Roth zeigt derzeit seine 'Bilderreise in die unsichtbare Stadt'. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt der Wien-Fotos, die Gerhard Roth zwischen 1986 und 2009 festgehalten hat.

Länge: 3 Min. 12 Sek.
Produktionsdatum: 2010
Erstausstrahlung: 12.02.2010
Copyright: Stadt Wien

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