Mitschrift
Alkohol gehört für viele Menschen zum regelmäßigen Genuss. Gesellschaftlich akzeptiert, werden selten die eigenen Grenzen erkannt. Das regionale Kompetenzzentrum informiert.
Lenea Reuvers, Leiterin Projekt Alkohol 2020: "Zu viel ist es jedenfalls immer dann, wenn der Alkohol schon mir selbst in meinem Leben im Weg steht. Wenn ich Probleme habe auf der Arbeit, wenn ich Probleme habe im Freundeskreis, in meiner Beziehung. Problematisch ist es auch dann, wenn ich nicht mehr aufhören kann zu trinken, wenn ich einen immer größeren Trinkwunsch verspüre. Und ich sollte auch hellhörig werden, wenn ich merke, dass ich immer größere Mengen trinken kann, ohne eigentlich einen Effekt zu spüren."
Spätestens dann sollte an Hilfe gedacht werden. Meist ist es aber die Umgebung, die als Erste eine Veränderung wahrnimmt.
Lenea Reuvers, Leiterin Projekt Alkohol 2020: "Wenn ich merke, dass jemand in meiner Umgebung ein Problem mit dem Alkohol hat, ist es zunächst wichtig, dass ich für mich erkenne, es ist normal bei uns, Alkohol zu trinken und genauso normal ist es auch, dass jemand eine Suchterkrankung, eine Alkoholerkrankung entwickeln kann. Es ist auch ganz klar eine Krankheit und keine Willensschwäche. Dann wäre es wichtig, auf die Person zuzugehen und ihr zu sagen 'Du hör mal, ich mach mir Sorgen um dich, mir ist was aufgefallen'. Was gar nichts hilft, ist der Person zu sagen, sie soll sich jetzt bitte mal zusammenreißen. Ein Hilfsangebot und aufs Hilfsangebote aufmerksam machen, das ist das, was wichtig ist."
Eine erste Anlaufstelle findet sich im sechsten Bezirk. Das regionale Kompetenzzentrum hilft bei der Weitervermittlung und überlegt gemeinsam mit den Betroffenen, geeignete Maßnahmen zu finden.
Lenea Reuvers, Leiterin Projekt Alkohol 2020: "Wir schauen uns im regionalen Kompetenzzentrum nicht nur an, wie viel trinkt die Person, sondern wir schauen uns wirklich an, wie geht es der Person insgesamt. Das heißt, es gibt ein Gespräch mit einem Arzt, mit einem Psychologen, mit einem Sozialarbeiter. Und wir schauen uns an, wie ist generell der Gesundheitszustand, wie geht es mir psychisch heute, habe ich Schulden. Und dann wird gemeinsam überlegt, was braucht es, damit es mir nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv besser geht und ich am gesellschaftlichen Leben wieder teilhaben kann."
Ob Beratungen und Behandlungen ambulant oder stationär: Individuelle Betreuung für jedes Alter steht im Vordergrund.
Lenea Reuvers, Leiterin Projekt Alkohol 2020: "Das Projekt Alkohol 2020 ist ein neues Projekt mit dem Ziel, die Versorgung von alkoholkranken Menschen in Wien zu verbessern. Es ist deswegen einzigartig, weil es gemeinsam von der Pensionsversicherungsanstalt, der Wiener Gebietskrankenkasse und der Stadt Wien gegründet wurde. Es können aber auch Versicherte der SVA, der SVB, der VEAB, BVA und der KVA in Anspruch nehmen."
Alkoholkonsum mit Verantwortung: Ihrer Gesundheit zuliebe!
Archiv-Video vom 05.07.2016:
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Alkohol 2020
Alkohol gehört für viele Menschen zum regelmäßigen Genuss. Gesellschaftlich akzeptiert, werden selten die eigenen Grenzen erkannt. Das regionale Kompetenzzentrum informiert.
Länge: 2 Min. 44 Sek.
Produktionsdatum: 2016
Erstausstrahlung: 12.07.2016
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag