Sicheres Radfahren im Winter

Immer mehr Radfahrer*innen trotzen selbst eisigen Temperaturen und wintern ihr Fahrrad nicht ein. Richtig ausgerüstet, stärkt Radfahren auch bei kalten Temperaturen das Immunsystem.

Damit die Fahrt mit dem Rad auch in der kalten Jahreszeit so sicher und angenehm wie möglich ist, sollten einige Vorkehrungen getroffen und Tipps beachtet werden.

Anpassen der Fahrweise an die Witterungs- und Straßenverhältnisse

Besonders wichtig ist vorausschauendes und umsichtiges Fahren, denn der Bremsweg ist bei nasser und glatter Fahrbahn beträchtlich länger. Es ist ratsam, vorsichtig und frühzeitig zu bremsen, vor allem in Kurven die Geschwindigkeit zu reduzieren, rechtzeitig auszuweichen sowie auf gefrorene Schneerillen und Glatteis zu achten.

Gefahr droht auch bei Splittstreuung und Matsch: Bei Bremsmanövern besteht Rutschgefahr, auch hier vor allem in Kurven. In diesem Fall unbedingt verstärkt die Hinterbremse und die Vorderbremse nur reduziert betätigen. Ist der Untergrund sehr glatt oder rutschig lassen Sie das Fahrrad möglichst ohne Bremse und Lenkmanöver ausrollen.

Beim Bremsen und Lenken gilt generell: keine ruckartigen Bewegungen, alle Aktionen langsam und vorsichtig umsetzen. Die geänderten Witterungsverhältnisse erfordern eine erhöhte Konzentration und Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Bei extremen Bedingungen und bei Unsicherheiten im Fahrverhalten ist es ratsam, abzusteigen und das Fahrrad ein Stück zu schieben.

Richtige Ausrüstung und Wartung des Rades

Bremsen und Kette instand halten

Perfekt funktionierende Bremsen sind unerlässlich. Kontrollieren Sie daher regelmäßig die Einstellung der Bremsen und stellen Sie sie bei Bedarf nach.

Schmieren Sie mindestens einmal pro Woche die Kette mit einigen Tropfen Öl und die Brems- und Schaltungszüge mit Vaseline oder einem niedrigviskosen Öl. Damit schützen Sie das Fahrrad gegen die Korrosionsgefahr durch Feuchtigkeit und Salz. Die Bremsbelege selbst müssen fettfrei sein und sollen nicht ganz abgefahren werden. Damit das Fahrradschloss nicht einfriert, können Sie es mit Teflonspray behandeln.

Auf gutes Reifenprofil achten

Bei Schnee und Eis können Sie etwas Luft aus den Reifen lassen, denn weniger Reifendruck bedeutet verbesserten Straßenkontakt. Bei Schnee oder Matsch reichen Ganzjahresreifen mit grobem, kantigem Profil oder spikefreie Winterreifen aus. Auf einer eisigen Fahrbahn sorgen spezielle Winterreifen mit Spikes für einen besseren Halt.

Auf geänderte Lichtverhältnisse einstellen

Im Winter ist es öfter nebelig und es wird früh dunkel. Damit man als Radfahrer*in rechtzeitig und gut gesehen wird, sollte man unbedingt für gute Beleuchtung sorgen. Also rechtzeitig die Beleuchtung am Fahrrad überprüfen, am besten zusätzlich reflektierende Aufkleber montieren und helle, wenn möglich reflektierende Kleidung oder reflektierende Streifen tragen. Mehr Sicherheit beim Abbiegen bringen reflektierende Bänder, die man an den Armen trägt.

Achten Sie darauf, dass die Reflektoren in entsprechender Anzahl an den richtigen Stellen des Fahrrades angebracht und sauber sind:

  • 1 weißer Reflektor vorne (kann in den Scheinwerfer integriert sein)
  • 1 roter Reflektor hinten (kann auch in das Rücklicht integriert sein)
  • Jeweils 2 gelbe Reflektoren an den Pedalen und in jedem Laufrad. Statt der gelben Reflektoren ist auch ein auf dem Reifen aufgebrachter weißer oder gelber Reflexionsstreifen erlaubt.

Auf die richtige Kleidung kommt es an

Bei nasskaltem Wetter ist die richtige Bekleidung wichtig. Angesagt ist der Zwiebel-Look, also mehrere Schichten übereinander, um nicht zu warm oder zu kalt angezogen zu sein: Atmungsaktiver Funktionsunterwäsche, die Feuchtigkeit schnell vom Körper weg transportiert, folgt eine wärmende Schicht. Darüber kann man eine wind- und wasserabweisende, möglichst atmungsaktive Jacke anziehen.

Exponierte Körperteile (Hände, Ohren, Knie und Füße) ausreichend schützen. Bei Handschuhen darauf achten, dass sie beim Bremsen und Schalten nicht einschränken. Ratsam ist es auch, Wechselkleidung in einem kleinen Rucksack mitzunehmen.

Helm und Fahrradsattel

Weil das Risiko eines Sturzes höher ist als im Sommer, ist das Tragen eines Helms (eventuell in Verbindung mit einer Unterzieh-Haube) im Winter besonders empfehlenswert. Zudem schützt ein Helm ein wenig vor Regen und Schnee. Kotflügel helfen dabei, die Kleidung vor Nässe und Schmutz zu schützen.

Im Winter sollte der Sattel etwas tiefer gestellt werden, damit bei Bedarf schnell beide Füße fest auf dem Boden stehen.

Was gilt für Kindersitze?

Auch wenn man alle Ratschläge beherzigt, ist die Gefahr eines Sturzes bei Glätte und Schnee höher als im Sommer. Der Transport kleiner Kinder in Fahrradkindersitzen bei schlechten Straßen- und Witterungsverhältnissen wird aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen.

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