Wiener Ampelpärchen
Anlässlich des Eurovision Song Contests und des Life Balls im Mai 2015 wurden Wiener Ampeln mit neuen Symbolen ausgestattet. Die drei Sujets zeigen in Form von Paaren an, ob Fußgängerinnen und Fußgänger gerade "Rot" oder "Grün" haben.
Da die Menschenrechtsstadt Wien für Weltoffenheit steht, machen die Ampel-Paare die Vielfalt der Wienerinnen und Wiener zum Thema: Neben Mann-Frau- sind auch Männer- und Frauen-Paare auf den Wiener Ampeln sichtbar.
Die neuen Wiener Ampelpärchen sind nach dem Song Contest geblieben. Die Pärchen fanden große mediale Beachtung. Weltweit wurde über die Aktion berichtet. Die Pärchen sind zum beliebten Fotomotiv geworden und haben Kultstatus.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou: "Der Zuspruch zu den Ampelpärchen ist wirklich überwältigend. Das ist großartig für die Akzeptanz von lesbischwulen Paaren und ein echtes neues Motiv für Touristen in Wien."
Aufmerksamkeit und Verkehrssicherheit erhöhen
Die Aktion der Stadt Wien zielte darüber hinaus darauf ab, die Verkehrssicherheit an Wiens Ampeln weiter zu verbessern. Um die Aufmerksamkeit an Wiens Ampeln zu erhöhen, werden neue Ampelsymbole an 120 Schutzwegen und Übergängen in der Stadt montiert.
Sicherheit von Kindern verbessern
Verkehrssicherheit ist ein zentrales Anliegen der Stadt Wien. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Verkehrssicherheitswoche im Mai 2015 ganz ins Zeichen der Sicherheit von Kindern gestellt. Verantwortungsvolle Verkehrspolitik muss gerade für die Schwächsten alles unternehmen, damit diese sicher unterwegs sein können.
Allein auf Wiens Ampel-Schutzwegen wurden 2014 22 Kinder teils schwer verletzt. Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel. Ein Drittel aller Unfälle in der Stadt geht auf Unachtsamkeit zurück, sowohl von Fahrzeuglenkerinnen und -lenkern als auch von anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern.
Studienergebnis: Neue Ampelsymbole machen Ampeln sichtbarer
Der Versuch zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wurde wissenschaftlich begleitet. Die neuen Ampelsymbole wurden auf ihre Wirksamkeit untersucht. Einerseits wurde das Verhalten von Fußgängerinnen und Fußgängern bei der Einhaltung des Rotlichts untersucht, andererseits wurde das Sehverhalten von zu Fuß Gehenden analysiert.
Die gewählte Untersuchungsmethode war eine Blickstudie (Firma EPIGUS). Bei dieser hatten mehrere Versuchspersonen eine bestimmte Strecke abzugehen. Dabei wurden ihre Augenbewegungen ("Scharfsehen" beziehungsweise "Umgebungssehen") mittels "Brillenkamera" aufgezeichnet.
Dabei zeigte sich:
- Alltagsfußgängerinnen und -fußgänger nehmen Verkehrslichtsignale eher im Bereich "Umgebungssehen" wahr. Das heißt, dass nicht das Symbol wahrgenommen wird, sondern die Farbe der Ampel. Deshalb ist entscheidend, wie groß die Lichtaustrittsfläche ist.
- Durch die vergrößerte Leuchtfläche bei den neuen Symbolen sind die Ampelsymbole deutlich sichtbarer. Bei den Ampelpärchen ist die Leuchtfläche um circa 40 Prozent größer als bei den herkömmlichen Fußgängersymbolen.
- Damit ist zu erklären, dass an den Ampeln mit neuen Symbolen 18,22 Prozent weniger Rotgeherinnen und Rotgeher als bei herkömmlichen Ampeln gezählt wurden.
Die Studienergebnisse werden bei neuen Konzeptionen von Verkehrslichtsignalanlagen mit schwierigen Sichtverhältnissen angewandt. Ziel ist, die Aufmerksamkeit an den Wiener Ampeln zu verbessern und die Anzahl an verletzten Personen im Straßenverkehr weiter zu senken.
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