Kernkriterien für die Plakette "Naturnahe Grünoase"

Zur Erlangung der Plakette "Naturnahe Grünoase" müssen folgende Kernkriterien erfüllt werden. Diese werden über ein Punktesystem bewertet und addiert.

Torffreie Erde - verpflichtend!

ein Sack mit torffreier Erde

Torffreie Erde

Moore zählen zu den hochgradig gefährdeten Lebensräumen Europas. In Österreich sind bereits 90 Prozent der Moore zerstört. Daher werden jährlich tausende Tonnen Torf vor allem aus Nachbarländern und dem Baltikum importiert.

Torfabbau ist nicht nachhaltig, denn er zerstört den Lebensraum von zahlreichen, nunmehr stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Die Freisetzung des über Jahrtausende gespeicherten Kohlenstoffs und die zum Teil langen Transportwege verursachen unnötige klimarelevante Emissionen.

Alternativen sind zertifizierte Bio-Erde und torffreie Erde. Diese gibt es im gut sortierten Handel.


Biologische Dünger statt Kunstdünger (Mineraldünger)

Blaukorn

Kunstdünger

Die Herstellung von Kunstdünger basiert auf Erdöl und ist sehr energieaufwändig. Mit den Düngemitteln werden auch Schadstoffe in den Boden eingebracht. Besonders die enthaltenen Phosphate binden sich gerne an Schwermetalle, die in geringen Mengen stets im Boden vorhanden sind. Gelangt das giftige Schwermetall in den menschlichen Körper, reichert es sich bevorzugt in den Knochen an. Dies kann verschiedenste Krankheiten auslösen. Phosphatreiche Dünger, dazu gehört auch das sogenannte Blaukorn, gehören nicht in einen naturnahen Garten. Biologischer Dünger auf Kompostbasis schont die Umwelt. Er hält zudem die Nährstoffe länger im Boden.

DIE UMWELTBERATUNG berät Sie gerne hinsichtlich Alternativen zu mineralischen Düngern.


Biologischer Pflanzenschutz statt Einsatz von Herbiziden und anderen giftigen Schädlingsbekämpfungsmitteln

eine Marienkäferlarve frisst eine Blattlaus

Marienkäferlarve frisst Blattlaus

Die Bekämpfung von "Schädlingen" mit giftigen chemischen Substanzen hat negative Folgen für das Ökosystem. Diese beseitigen nicht nur die "Schädlinge", sondern auch die "Nützlinge", zum Beispiel den Marienkäfer, der Blattläuse frisst. Durch standortgerechte Pflanzen, geeignetes Bodensubstrat und richtige Pflege kann häufig Schädlings- und Krankheitsbefall abgewendet werden. Im Regelfall erholt sich eine gesunde Pflanze auch bei Totalausfall der gesamten Blattmasse, zum Beispiel durch Befall von Frostspannerraupen. Ein Insektizideinsatz bringt zwar kurzfristige Erfolge, vergiftet aber die Umgebung und die Futterquelle vieler Singvögel. Erlaubt sind Bekämpfungsmittel- und -methoden, die auch im ökologischen Landbau verwendet werden dürfen.


Biologischer Pflanzenschutz

Als Biologischen Pflanzenschutz bezeichnet man den Einsatz kulturtechnischer Maßnahmen, die Ausbringung von Pflanzenextrakten sowie den Einsatz von "Nützlingen". Dies schützt Kulturpflanzen vor Schädlingen, Krankheiten oder anderen destruktiven Einflüssen.

Herbizide

Herbizide oder Unkrautbekämpfungsmittel sind Substanzen, die störende Pflanzen abtöten sollen. Man unterscheidet dabei selektive Herbizide, die gegen bestimmte Pflanzen wirken und Totalherbizide, die gegen alle Pflanzen wirken. Daneben gibt es noch weitere Anwendungen von giftigen Substanzen wie zum Beispiel Fungizide (gegen Pilze), Molluskizide (gegen Schnecken) und Rodentizide (gegen Nagetiere wie Wühlmäuse).

Biohelp berät Sie gerne hinsichtlich Alternativen zu herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln.

Verzicht auf Rasenroboter

Der Einsatz von Rasenrobotern hat negativen Einfluss auf Organismen. Rasenroboter können Insekten, Amphibien und Reptilien sowie kleine Säugetiere verletzen oder töten. Es besteht auch eine erhöhte Verletzungsgefahr nacht- oder dämmerungsaktiver Tiere, wie zum Beispiel dem Igel.

Verzicht auf Laubbläser und Laubsauger

Laubbläser und Laubsauger arbeiten mit extremer Stärke. Sie belasten damit Mensch und Umwelt. Sie saugen oder blasen nicht nur das Laub vom Boden, sondern verletzten oder töten dabei auch Insekten, Würmer, Asseln und andere für einen natürlichen Kreislauf wichtige Lebewesen. Mit dem Entfernen von Blättern wird vielen Bodenorganismen die Lebensbasis genommen.

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