Einsatz von Georadar zur 3D-Visualisierung von Naturdenkmälern
Die bestmögliche Kenntnis des ober- und unterirdischen Zustandes der Naturdenkmäler im Stadtraum ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für deren Erhaltung und Schutz. Die Abteilung Stadt Wien - Umweltschutz (MA 22) hat daher in Zusammenarbeit mit der GeoSphere Austria und dem Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS) neue Wege beschritten, um Naturgebilde wie Bäume mit Georadar und 3D-Visualisierungen zu erforschen.
Der Einsatz von Georadar stammt ursprünglich aus der Archäologie und wird dort bereits seit Jahren erfolgreich bei der Erforschung archäologischer Bodenfunde wie bei historischen städtischen Siedlungen oder antiken Bauwerken genutzt.
Wurzelraum der Libanonzeder in der Silbergasse 4 im 19. Bezirk.
Den Großteil der Wiener Naturdenkmäler stellen alte und erhaltungswürdige Bäume dar. Mittels Georadar ist auch die flächige Erkundung des Bereichs unter dem Baum, des sogenannten Wurzelraumes, möglich. Die hochgenaue, zerstörungsfreie Methode liefert detaillierte Informationen über den Wurzelverlauf bis in eine Tiefe von 1 Meter. Die Ergebnisse stehen rasch als 3D-Modell zur Verfügung und liefern eine zuverlässige Planungsgrundlage. Die fertige Visualisierung ist nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht interessant, sondern ermöglicht bereits im Vorfeld etwaiger Bautätigkeiten, Schutzmaßnahmen der betroffenen Bäume und Naturgebilde zu planen. Damit können Schäden an den Naturdenkmälern verhindert werden.
Beispiele
- Naturdenkmal Nr. 762: Judasbaum (Cercis siliquastrum), 9., Alser Straße 4
- Naturdenkmal Nr. 791: Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), 4., Rechte Wienzeile 25-27
- Naturdenkmal Nr. 695: Alte Schanze, 21., Bisamberg
- Naturdenkmal Nr. 441: Neolithischer Feuerstein-Bergbau, 23., Antonshöhe
Weiterführende Informationen
- VIAS - Vienna Institute for Archaeological Science
- Geophysik - GeoSphere Austria
Stadt Wien | Umweltschutz
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