Daten und Fakten zu Mehrweg

Vergleich Einweg - Mehrweg

Ein ökologischer Vergleich von PET-Mehrwegflaschen mit PET-Einwegflaschen zeigt:

  • Ressourcenverbrauch:
    Das schlechte Abschneiden der PET-Einwegflaschen gegenüber der PET-Mehrwegflaschen wird beim Ressourceneinsatz an folgendem Beispiel gezeigt: Allein in Wien wurden 2006 80 Millionen 1,5 Liter PET-Einwegflaschen Mineralwasser verkauft. Zur Produktion dieser Menge an Kunststoffflaschen werden 5.100 Tonnen Erdöl benötigt. Bei Verzicht auf Einwegflaschen und Nutzung von Mehrwegflaschen aus PET würden bei einer 15-maligen Wiederbefüllung nur 5,3 Millionen PET-Mehrwegflaschen benötigt. So könnten 4.200 Tonnen Erdöl das sind 5 Millionen Liter eingespart werden.
  • Abfallvermeidung:
    Wenn die rund 3 Millionen Liter Wasser, die 2006 in Mehrwegflaschen in Wien gekauft wurden, nur mehr in Einweg-Kunststoffflaschen verkauft werden, ergibt das zusätzlich 68 Tonnen Abfall. Das sind 2.300 Kubikmeter Plastikflaschen beziehungsweise 2.900 befüllte Kermits (Sammelbehälter für Plastikflaschen) mit einem Volumen von je 770 Litern.

"VABÖ-Blatt 01/2016" - die Vorteile von Mehrweg

Wiederbefüllungen

Mehrwegflaschen aus Kunststoff können rund 20 Mal wieder befüllt werden, solche aus Glas sogar rund 40 Mal. Solange die Flaschen wieder befüllt werden, sind lediglich die Etiketten und Verschlüsse zu erneuern und kaputte Flaschen auszuscheiden. Bei Einwegflaschen wird hingegen die gesamte Flasche zu Abfall. In Wien wurden 2008 etwa 8.500 Tonnen Einweg-Getränkeverpackungen gesammelt.

Littering

Einweg-Getränkeverpackungen tragen in beträchtlichem Ausmaß zum Littering bei, indem die Flaschen achtlos weggeworfen werden. Die Verwendung von Mehrwegflaschen wirkt sich auch hier positiv aus.

Kohlendioxid-Emissionen

Auch bezüglich Klimaschutz sind Mehrwegflaschen den Einweggebinden vorzuziehen. Die Auswirkungen auf den Treibhauseffekt sind zum Beispiel für Wasser in 1,5 Liter-PET-Flaschen etwa doppelt so hoch für Einweg als für Mehrweg (Ökobilanz zur PET-Einwegflasche in Österreich (161 KB PDF)). Im Anhang zur Nachhaltigkeitsagenda 2008 bis 2017 der österreichischen Wirtschaft für Getränkeverpackungen werden für Wasser in PET-Mehrwegflaschen 43 Tonnen Kohlendioxid pro Million Liter angegeben. Für PET-Einwegflaschen 88 Tonnen Kohlendioxid pro Million Liter. Daher ist es leicht persönlich etwas für den Klimaschutz zu tun, indem Mehrweg der Vorzug gegeben wird.

Transport

Bis zu einer Transportdistanz von rund 750 Kilometern zwischen Abfüllanlage und Verkauf schneiden Mehrwegflaschen aus ökologischer Sicht besser als Einwegflaschen ab (Erkenntnisse der Ökobilanzen für Getränkeverpackungen des Umweltbundesamt Deutschland). Das entspricht etwa der Entfernung Wien - Bregenz.

In der Ökobilanz zur PET-Einwegflasche in Österreich des Ifeu-Instituts aus dem Jahr 2004 wurde für Mineralwasser eine mittlere Transportentfernung von 197 Kilometern von der Abfüll- zur Verkaufsstelle berechnet. Daher sind aus ökologischer Sicht in Österreich Mehrweggebinde Einweggebinden immer vorzuziehen.

Einwegverpackungen werden nach Gebrauch zunächst in den entsprechenden Behältern gesammelt, von Sammelfahrzeugen aufgenommen und zu einer Sortieranlage und im Falle der Verwertung zu einer entsprechenden Recycling-Anlage gebracht. Da in Österreich nur eine derartige Verwertungsanlage existiert, werden hier oft weite Strecken zurückgelegt.

Wie bei allen Lebensmitteln sollte auch bei Getränken, egal ob in Mehrweg- oder Einweggebinden, darauf geachtet werden, dass sie möglichst aus der nahen Umgebung stammen. Daher lohnt sich ein Blick auf die Angaben am Etikett zum Abfüllort.

Wasserverbrauch

Bei modernen Anlagen mit hoher Rückgewinnung von Wasser aus der Reinigung beträgt der Wasserverbrauch – nach Angaben der Abfüllerfirmen von Mehrwegflaschen - lediglich 0,25 Liter pro Liter Füllgut. Damit ist der Wasserverbrauch nur rund doppelt so hoch wie bei Einwegflaschen.

Unterscheidung Einwegflaschen und Mehrwegflaschen

Ob eine Flasche eine Einweg- oder Mehrwegflasche ist, kann man auf den ersten Blick meist nicht so leicht feststellen. Ein deutlicher Hinweis für eine Einwegflasche ist der Aufdruck "kein Pfand". Hingegen ist der Umkehrschluss nicht immer möglich. Auch Einwegflaschen werden manchmal mit einem Pfand verkauft, obwohl sie nur einmal befüllt werden. Hier müsste auch noch zusätzlich der Begriff Mehrweg angeführt sein.

Mehrweg und Handel

Im Lebensmitteleinzelhandel gibt es kaum noch Mehrwegflaschen für die Konsument*innen zu kaufen. Die 1,5 Liter Mehrweg-PET-Flasche wurde gänzlich vom Markt genommen. Für die Gastronomie steht hingegen unverändert ein breites Angebot von Getränken in Mehrweggebinden zur Verfügung. Im Auftrag der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) führt DIE UMWELTBERATUNG eine Bezugsquellenliste.

Abfüllbetriebe geben an, dass für sie die Verwendung von Mehrweggebinden billiger kommt. Bei Sonderangeboten im Handel finden sich aber kaum Mehrwegprodukte. Hier werden meist Einwegprodukte forciert.

Der Handel bringt oft das Argument, dass die Konsument*innen Einweg bevorzugen würden. Dem widerspricht eine Auswertung einer Umfrage von Nielsen über den Handel in Österreich und Konsumententrends 2008. Demnach haben 59 Prozent der österreichischen Konsument*innen Interesse daran, soziale und umweltbezogene Anliegen zu unterstützen, indem sie entsprechende Produkte kaufen (Seite 63). Sie würden entsprechende Produkte kaufen. Nachhaltigkeit beim Einkauf ist der österreichischen Bevölkerung demnach ein großes Anliegen. Der Handel sollte daher bei der Zusammenstellung des Angebotes darauf Rücksicht nehmen.

Die umweltfreundlichste Getränkeverpackung

Die umweltfreundlichste Getränkeverpackung ist natürlich der Wasserkrug. Das hervorragende Wiener Wasser kommt kühl und ohne Transportemissionen jederzeit verfügbar in Wohnungen, Büros und Betriebe. DIE UMWELTBERATUNG hat ein ökologisches Ranking für Getränkeverpackungen erstellt: 1,1 MB PDF.

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