Soziale Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe
Seit rund 20 Jahren sind in Wien soziale Organisationen im Bereich Lebensmittelweitergabe engagiert. Sie führen diese Lebensmittel ihrem ursprünglichen Sinn zu und vermeiden damit gleichzeitig Abfälle.
Folgende Institutionen sind in Wien tätig:
- Die Tafel Österreich - Verteilungsorganisation
- Die Partnermärkte des Dachverbandes SOMA Österreich & Partner
- SOMA Wiener Hilfswerk
- Vinzimarkt
- Samariterbund Sozialmärkte
- Le+O - Lebensmittel und Orientierung - Caritas Wien
- START UP - Verein zur Unterstützung arbeitsloser und bedürftiger Menschen
- Sozialshop - Verein zur Unterstützung von Hilfsorganisationen und Bedürftigen
- Team Österreich Tafel
- Sozialmarkt Wien
- Weitere Sozialmärkte in Wien - Fonds Soziales Wien
Gründe für die Weitergabe von Lebensmitteln an soziale Einrichtungen
Gründe für die Weitergabe genießbarer Lebensmittel im Bereich der Herstellung und Verarbeitung sind:
- Überproduktionen
- Lagerüberschüsse
- Fehletikettierungen
- Unter- oder Übergewicht der Produkte (hier stimmen die Inhaltsmengen nicht mit den rechtlichen Forderungen oder Füllangaben der Verpackung überein)
- Beschädigung durch Transport
- Sortimentswechsel
- Neugestaltung von Verpackungen
- Saisonwaren-Produktion
Im Einzelhandel sind weitere Gründe:
- Fehlende Absetzbarkeit, z. B. Osterhasen nach Ostern
- Schönheits- oder Verpackungsfehler
- Lagerbedingte Mängel
Studie "Lebensmittelweitergabe in Wien"
2013 wurde im Auftrag der Umweltschutzabteilung (MA 22) erhoben, welche Mengen an Lebensmitteln übernommen werden sowie die zugehörigen Rahmenbedingungen.
Der Lebensmittelbedarf in den befragten sozialen Einrichtungen wurde zu 55 Prozent über diese Lebensmittelspenden gedeckt. Davon lieferte 47 Prozent die Wiener Tafel, 6 Prozent stammten aus privaten Lebensmittelspenden und 2 Prozent von anderen institutionellen Spenderinnen und Spendern. Die restlichen Lebensmittel (45 Prozent) wurden zugekauft, um die Klientinnen und Klienten mit allem Erforderlichen zu versorgen. Brot und Backwaren wurden als ausreichend verfügbar genannt, bei 6 Prozent wurde sogar ein Überschuss berichtet.
Vermehrter Bedarf besteht an länger haltbaren Lebensmitteln. Da nicht alle sozialen Einrichtungen über gekühlte Lagermöglichkeiten verfügen, können sie bestimmte Lebensmittel nur begrenzt übernehmen. Von den übernommenen 2.252 Tonnen genießbaren Lebensmitteln wurden rund 2.126 Tonnen (94,4 Prozent) an soziale Einrichtungen beziehungsweise sozial Bedürftige verteilt sowie über Sozialmärkte verkauft. Weniger als 6 Prozent der Lebensmittel mussten entsorgt werden.
Studie "Lebensmittelweitergabe in Wien" (3 MB PDF)
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Umweltschutz
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