Biosphärenpark Wienerwald

Eine Landschaft mit Wegen und blühenden Bäumen

Im "Wienerwald-Millenniumsjahr" 2002 beauftragten die Länder Wien und Niederösterreich eine Machbarkeitsstudie, um zu klären, wie der Wienerwald künftig noch besser geschützt werden und wie die verschiedenen Nutzungsansprüche der Region Wienerwald harmonisch und nachhaltig in Einklang gebracht werden könnten.

Die Studie zeigte, dass der zweckmäßigste Schutzstatus für den Wienerwald ein Biosphärenpark ist, da dieses Konzept Mensch und Natur berücksichtigt. Wien und Niederösterreich arbeiteten seither gemeinsam an der Umsetzung, Planung und UNESCO-Anerkennung des insgesamt über 105.645 Hektar großen Biosphärenparks.

Konzept eines Biosphärenparks

Das Schutzprogramm für Biosphärenparks wurde 1976 von der UNESCO gestartet. Biosphärenparks schützen Gebiete, die durch Natur- und Kulturlandschaften geprägt sind und die den Menschen in der Region die nötigen Rahmenbedingungen für ein ressourcenschonendes und nachhaltiges Wirtschaften geben. Wichtig sind dabei Naturschutz, eine nachhaltige, wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region und der Erhalt kultureller Werte.

Biosphärenparks müssen folgende Funktionen erfüllen:

  • Schutzfunktion
  • Entwicklungsfunktion
  • Forschungs- und Bildungsfunktion

Um diese Funktionen zu erfüllen, werden Biosphärenparks in 3 Zonen unterteilt:

  • Kernzonen
  • Pflegezonen
  • Entwicklungszonen

Kultur- und Naturlandschaft Wienerwald

Eine Vielfalt an Lebensräumen macht den Wienerwald zu einem Gebiet mit höchster naturschutzfachlicher Bedeutung:

Unterschiedliche Klimatypen und Bodenformen ermöglichen eine hohe Biodiversität mit mehr als 5.000 Tier- und über 2.000 Pflanzenarten.

Das "Offenland" mit seinen Wiesen, Weiden, Weingärten und Äckern, der Vielzahl an Landschaftselementen wie Hecken oder Böschungen und das Gewässernetz prägen den Wienerwald ebenso wie die ausgedehnten Buchen- und Eichenwälder.

Die Erhaltung des Offenlandes ist von entscheidender Bedeutung. Sie ist nur durch die Aufrechterhaltung der regionalen, nachhaltigen Landwirtschaft möglich.

Die Verzahnung von Wald und Offenlandflächen, eine Fülle an Kulturschätzen und die Freizeit-Infrastruktur machen den Wienerwald auch zu einem traditionellen Erholungsgebiet. Er braucht daher ein umfassendes Schutzkonzept, um die verschiedenen Nutzungsansprüche mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen. Zu den Nutzungsansprüchen zählen unter anderem Siedlungstätigkeit, Verkehr, land- und forstwirtschaftliche Nutzung und Erholungsnutzung.

Planung und Umsetzung des Biosphärenparks

Aktuell gibt es weltweit 748 Biosphärenparkgebiete in 134 Ländern, die von der UNESCO anerkannt sind.

Der Wienerwald wurde im Juni 2005 im Rahmen des Programms "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) nach internationalen Kriterien als Biosphärenpark anerkannt.

Die Planung und Umsetzung des Projektes "Biosphärenpark Wienerwald" führen die Länder Wien und Niederösterreich gemeinsam durch. Zur Koordination wurde die "Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH" mit Sitz in Tullnerbach eingerichtet. Für den Wiener Teil des Biosphärenparks ist innerhalb der Wiener Stadtverwaltung die Abteilung Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) zuständig.

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