Habichtskauz
Seit 2007 unterstützen die Blumengärten Hirschstetten das Habichtskauzprojekt "Wiederansiedelung in Österreich". Die Vögel waren zuvor gänzlich aus den Wäldern verschwunden.
In Zusammenarbeit mit mehreren Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern wird ein aufwendiges und erfolgreiches Nachzuchtprogramm betrieben. Das Brutpärchen ist in den Blumengärten in einer großzügig eingerichteten, strukturreichen Voliere untergebracht.
Seltene Waldeule kehrt zurück
In den letzten Jahren konnte sich das Zoo-Team bereits mehrmals über Nachwuchs freuen. Die Jungvögel werden regelmäßig im Biosphärenpark Wiener Wald und in den Wäldern des Wildnisgebietes Dürrenstein in Niederösterreich wieder angesiedelt.
Erster Bruterfolg seit dem Aussterben
Unmittelbar nach den ersten Freilassungen in Niederösterreich wurden erste Habichtskäuze im Wiener Anteil des Biosphärenparks gesichtet:
Im Sommer 2011 entdeckte der Wildbiologe Richard Zink eine wissenschaftliche Sensation. Inmitten des Biosphärenparks Wienerwald fand er in der Krone einer mächtigen Rotbuche ein kleines Habichtskauz-Küken.
Seine Eltern hatten im Herbst 2010 zusammengefunden, den kalten Winter gemeinsam überstanden und im Frühling einen Nistplatz ausgewählt. Das Weibchen war im Jahr 2009 geboren und im Alter von 4 Monaten freigelassen worden. Das Männchen ist ein Jahr jünger. Es kam aus der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee in den Wienerwald. Wie bei Habichtskäuzen üblich, werden sich die Elternvögel lebenslang treu bleiben.
Dass sich die Käuze in den Wiener Wäldern wohl fühlen, ist ein Zeichen dafür, dass Artenschutz auch in Wien möglich ist.
Vernetzung mitteleuropäischer Habichtskauz-Bestände
Seit 2009 bemüht sich eine Gruppe ambitionierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unter der Leitung des FIWI der Veterinärmedizinischen Universität Wien, um die Wiederansiedlung dieser seltenen Waldeule in Österreich. Das funktioniert durch gute Zusammenarbeit mit zoologischen Einrichtungen und Zuchtstationen, die das Projekt durch Abgabe von Jungvögeln unterstützen.
Schonender Umgang mit dem Wald sichert die Entwicklung geeigneter Lebensräume vor allem in den Schutzgebieten Biosphärenpark Wienerwald und Wildnisgebiet Dürrenstein, wo Jungkäuze seit dem Jahr 2009 wiederangesiedelt werden.
Im Bayerischen Wald wurde der Habichtskauz bereits in den 1970er-Jahren wieder angesiedelt. Dort ließen erste Bruterfolge 10 Jahre auf sich warten. Die beiden Freilassungsstandorte Wildnisgebiet Dürrenstein und Biosphärenpark Wienerwald wurden bewusst als Brückenschlag zwischen den verbliebenen Populationen in Slowenien, der Slowakei und dem wiederangesiedelten Vorkommen im Bayerischen Wald gewählt. Ziel ist die nachhaltige Vernetzung mitteleuropäischer Habichtskauz-Bestände.
Geschützte Brutplätze
Unterstützt durch den Niederösterreichischen Landesjagdverband ist es gelungen, die sensiblen Brutplätze vor Störung zu bewahren. Effektive Schutzmaßnahmen und das Bewusstsein, dass es sich beim Habichtskauz sogar auf europäischer Ebene um ein besonderes (Arten)Schutzgut handelt, sind die besten Voraussetzungen zur Akzeptanzsicherung.
Auch die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) unterstützen das Projekt. Als größter Grundbesitzer in den beiden Freilassungsgebieten kommt dem naturnahen Management ihrer Wälder besondere Bedeutung zu. Beste Auszeichnung dafür ist die Ansiedlung und erfolgreiche Brut mehrerer Habichtskauz-Paare auf den Flächen der ÖBf. Weitere Partner sind die österreichische Zoo Organisation (OZO), die Eulen- und Greifvogel-Station Haringsee (EGS) sowie die Abteilung Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49).
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