Obstgarten in den Blumengärten Hirschstetten
Am östlichen Rand der Blumengärten Hirschstetten können Sie alte Obstbaumsorten mit außergewöhnlichen Namen wie "Maschanska", "Breitarschapfel", "Kronprinz Rudolf" oder "Lavanthaler Banane" bewundern.
In Österreich lässt sich in den letzten Jahrzehnten ein Rückgang der reichen Artenvielfalt heimischer Obstsorten beobachten. Die meisten der alten österreichischen Obstsorten sind sowohl aus den Gärten als auch aus den Supermärkten verschwunden und mittlerweile vom Aussterben bedroht.
Beitrag zur Artenvielfalt
Die Blumengärten Hirschstetten möchten deshalb den ursprünglichen Artenreichtum an heimischen Obstgehölzen der Bevölkerung - vor allem Kindern - näherbringen und aktiv einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt von Fauna und Flora in Österreich leisten.
Im Obstgarten befinden sich circa 70 verschiedene alte Obstbaum-Arten (Apfel-, Birnen- und Kirschsorten sowie Pfirsich und Quitte) und verschiedene Wildobst-Sträucher (wie Kornelkirsche oder Holunder). Damit leistet die Stadt Wien einen wichtigen Beitrag zum Erhalt eines vielseitigen Gen-Pools unserer Kulturpflanzen. Für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere bietet dieser Themengarten einen wichtigen Platz zum Leben.
Gen-Pool unserer Kulturpflanzen
Dass manche Obstsorten besonders frosthart, ertragreich oder resistent gegen bestimmte Pflanzenkrankheiten sind, liegt in ihren Genen begründet. Durch eine große Sortenvielfalt bleibt eine ganze Bandbreite an Genen, das heißt ein Gen-Pool, erhalten. Diese Gene können für Züchtungszwecke genutzt werden.
In Zukunft wird diese Genvielfalt immer wichtiger werden, da ein Großteil der modernen Obstbauzüchtungen auf einige wenige, genetisch gleiche Sorten zurückgeht. Neue Krankheitserreger oder der Klimawandel sind die großen Unbekannten im heutigen Obstbau.
Die Grundlage, um neue, widerstandsfähige Sorten züchten und um eventuell neu auftretende Krankheiten im Obstbau bekämpfen zu können, wird möglicherweise in den einzigartigen Genen einer alten Obstsorte zu finden sein.
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